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DSC reicht Zwei-Minuten-Wahnsinn!


Ergebnis: 8:7 (1:1/1:2/1:2/5:2)
pers. Fehler: 5:8

Ausgangssituation:

Auf dem Papier war es das Spiel des Tabellenersten DSC gegen den Tabellenletzten SVL mit der logischen Konsequenz der Favoritenrolle für den DSC. Doch DSC-Trainer Gábor Bujka war von dieser Rollenverteilung bereits die komplette Trainingswoche nicht überzeugt. Schon zum zweiten Mal in Folge waren diverse Leistungsträger krankheitsbedingt abwesend. Man zahlte unter anderem den Preis für das Topspiel der Vorwoche gegen Duisburg, bei dem einige Spieler angeschlagen ins Wasser gingen. Entsprechend schlecht konnte man sich auf die Gäste vorbereiten und entsprechend schlecht war auch das Gefühl von Coach Bujka vor Spielbeginn. Und er sollte recht behalten!

Spielverlauf:

In einem Spiel auf schlechten Niveau, zeigten sich die Gäste zu Beginn deutlich präsenter, schafften es aber nicht einige Unachtsamkeiten in der DSC-Defensive auszunutzen. Die Mannschaft von Trainer Gábor Bujka hingegen blieb offensiv blass. Man spielte statisch und erarbeitete sich nur wenige Torchancen, welche man jedoch nicht gefährlich auf das gegnerische Tor brachte. Trotzdem gelang Daniel Koryukin in Überzahl der erste Treffer zur DSC-Führung (5:24), welchen die Gäste aber noch im gleichen Viertel egalisierten.

Im zweiten Viertel bot sich das gleiche Bild. Der DSC ging durch Yonatan Rudnik spät mit 2:1 in Führung (3:14), bekam anschließend aber bis zur Halbzeitpause zwei Gegentreffer in Unterzahl.

Halbzeitstand: 2:3

Trainer Gábor Bujka war mit dem Spiel bis hierhin mehr als bedient und mahnte seine Schützlinge in der Pause zu mehr Konzentration und Offensiveinsatz. Doch dieses Mal verpufften seine Worte. Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich der SVL als das bessere Team und baute folgerichtig die Führung bis auf 2:5 aus. Der DSC konnte anschließend nur durch einen Treffer von Maximilian Schleicher (2:17) mit 3:5 zumindest ansatzweise den Anschluss halten.

So ging das DSC-Team mit einem Zwei-Tore-Rückstand in ein sich noch denkwürdig entwickelndes letztes Viertel. Hier musste man zu Beginn allerdings gleich zwei weitere Gegentreffer des SVL binnen 1,5 Minuten wegstecken. Eine unmittelbare Antwort gelang zunächst aber nicht. Erst bei 3:47 Minuten Restzeit konnte sich das DSC-Team ein Überzahlspiel erkämpfen. Folgerichtig nahm Trainer Gábor Bujka eine Auszeit und stellte seine Mannschaft für das Überzahlspiel und die verbliebene Spielzeit ein. Carlo Pavljak nutzte die Überzahlsituation zum 4:7 (3:31). Der DSC brauchte nun weitere schnelle Tore.

Mit dem Rücken zur Wand spielte man eine Pressdeckung sofort an der Mittellinie. Bis in die letzten zwei Minuten hinein hielt der SVL diesem Druck auch stand. Unter normalen Umständen wäre für den DSC nun nichts mehr zu holen gewesen. Doch die Gäste machten plötzlich leichtfertige Fehler. In der Offensive wurden die Bälle hergeschenkt und in der Defensive leistete man sich kapitale Aussetzer. Diese nutzten Maximilian Schleicher (Konter/1:23), Yonatan Rudnik (Überzahl/0:55) und Stamatios Giannakis (Konter/0:24), um das Spiel nicht einmal 30 Sekunden vor dem Ende mit 7:7 wieder auf Anfang zu stellen.

Doch es kam noch dicker für die Gäste. Der SVL war nun völlig von der Rolle und schaffte es nicht, den eigenen Ballbesitz die noch ausstehenden 24 Sekunden über die Zeit zu bringen. Stattdessen warf einer der Gästespieler bei rund 9 Sekunden verbliebener Spielzeit den Ball einfach neben das Tor des DSC. Schlussmann Sascha Vaegs schaltete sofort, holte den Ball und spielte einen langen Ball auf den bereits frei vor dem Tor der Gäste liegenden Giannakis. Dieser ließ sich die Situation nicht mehr nehmen und netzte eine Sekunde vor Spielende zum 8:7-Endstand ein!

Endstand: 8:7

Kader:
Tor: 1. Sascha Vaegs
Feld: 2. Yonatan Rudnik (2), 3. Daniel Koryukin (1), 4. Artur Schneider, 5. Maximilian Schleicher (2/Jg. 01) 6. Carlo Pavljak (1), 7. Joost van Kaathoven, 8. Stamatios Giannakis (2), 9. Timo Gonzalez Rodriguez, 10. Linus Haubrich, 11. Alexander Scholz, 12. Karim Sallam, 13. Frank Gerster

Fazit:

Mit Ausnahme des Ergebnisses kann der DSC dem Spiel nichts Positives abgewinnen. Das Team war weit weg von seiner Normalform und präsentierte sich komplett gegensätzlich zum Topspiel in der Vorwoche. Über fast die komplette Spielzeit war der Tabellenletzte SV Lünen 08 das bessere Team und hat sich in wahnsinnigen 2 Minuten selbst um verdiente Punkte gebracht.

Trainer Gábor Bujka: „Hinter uns liegen zwei schlechte Trainingswochen. Dazu hat vielleicht der eine oder andere geglaubt, dass wir nur ins Wasser steigen müssen und einen Sieg damit direkt einpacken können. Das funktioniert natürlich nicht. So kann man eigentlich gegen keinen Gegner gewinnen. Ich muss aber auch anerkennen, was die Jungs in den letzten Minuten geleistet haben. Es ist mental wahnsinnig schwer, sich bei so einem Spielerverlauf nochmal zu befreien und zurückzukommen. Zumindest das hat heute funktioniert.“

Kapitän Joost van Kaathoven: „Ich glaube wir müssen nichts schön reden. Das war mit Abstand unser schlechtestes Saisonspiel und wir haben nur mit viel Glück sowie dankbarer Hilfe des Gegners einen unverdienten Sieg eingefahren. Wir müssen uns definitiv in der anstehenden Trainingswoche wieder in Form bringen.“

Ausblick Heimspiel gegen SV Bayer Uerdingen 08 II am 30.03.2019

Für den DSC gehen die Heimspielwochen unvermittelt weiter. Bereits am 30.03.2019 empfängt man die DWL-Reserve des SV Bayer Uerdingen 08. Zu diesem Spiel wird man eine deutliche Leistungssteigerung benötigen. Sonst drohen auch vor heimischer Kulisse die ersten Punktverluste in der 2. WBL West.

(MI)

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