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DYC bleibt über dem Strich

Segelbundesliga (Foto: Lars Wehrmann)

Der Düsseldorfer Yachtclub liegt nach fünf von sechs Regatten der 1. Segel-Bundesliga auf Platz 14

Es goss wie aus Kübeln, es windete ordentlich, in Böen war sogar Sturm angesagt bei der fünften Meisterschaftsregatta in der ersten Deutschen Segel-Bundesliga (DSBL). Trotz der besten Segelkleidung waren Timon Treichel, Mathias Weidenbach, Patrick Treichel und Philipp Schrader nass bis auf die Haut. „Ich weiß gar nicht, durch welche Ritze das Wasser gedrungen ist. Aber die Sturzbäche von oben und das Ostseewasser von unten haben es irgendwie geschafft“, erläuterte Patrick Treichel. Sein Bruder Timon (20 Jahre) feierte bei unsäglichen äußeren Bedingungen seine Premiere als Bundesliga-Steuermann des Düsseldorfer Yacht-Clubs (DYC) bei der Meisterschaftswettfahrt vor Glücksburg und steuerte seine Crew auf Rang 14. Dadurch rutschte der DYC um zwei Plätze in der Gesamttabelle ab, steht aber immer noch auf einem Nichtabstiegsplatz. „Vor dem letzten Event einer Bundesliga-Saison waren wir noch nie so gut. Wir haben alles noch selbst in der Hand und werden zum Saisonabschluss auf dem Wannsee eine sehr starke Crew schicken“, meint Jan-Philipp Hofmann, Sportlicher Leiter des DYC-Bundesligateams.

Er war grundsätzlich mit der Leistung der Düsseldorfer „Glücksburg-Crew“ zufrieden. „Das Ergebnis bewegt sich zwar am unteren Ende unserer Erwartungsskala, ist aber noch im Soll. Und für die Premiere eines so jungen Steuermanns bei dem schlechten Wetter ist der 14. Platz sogar gut“, urteilt Hofmann. „Ich hätte Timon leichtere Einstandsbedingungen gewünscht, denn das Bundesligaboot J70 kann zickig sein. So aber hat er jede Menge Erfahrung auf einmal gesammelt und kann bei seinem nächsten Steuermannseinsatz darauf zurückgreifen.“

Treichel selbst war zu 40 Prozent zufrieden. „Bei viel Wind muss man die J70 richtig gut kennen. Bei uns liefen die Manöver an Bord ordentlich, waren aber manchmal nicht perfekt. Wir haben keine eklatanten Fehler gemacht, es fehlte aber immer noch ein kleines aber wichtiges Quäntchen Glück. Das führte dazu, das wir die Konkurrenz nicht immer im Blick hatten, sondern uns manchmal auch auf uns selber konzentrieren mussten“, analysiert der Steuermann. Dadurch wurden nicht alle Rennsituationen richtig eingeschätzt, und die Düsseldorfer kassierten in den 16 Einzelrennen vier Strafen. Die Konsequenz: Diese vier Läufe beendeten die Düsseldorfer jeweils auf dem sechsten und damit letzten Platz. „Bei einem Bundesliga-Event kann man sich vielleicht eine Strafe erlauben, vier sind zu viel“, stellt Treichel fest. Positiv war aber, dass den Düsseldorfern auch ein Laufsieg gelang und sie im möglicherweise entscheidenden Abstiegs-Duell vorläufig die Oberhand behielten. Im 16. und damit letzten Einzelrennen des DYC war schon vorher klar, sollte die Treichel-Crew hinter dem Hamburger Segel Club landen, werden sie in der Tageswertung 15. Bleiben sie vor Hamburg, ist der einzige Erstliga-Club aus Nordrhein-Westfalen 14. und die Hanseaten 15. „Das hatten wir uns vorher genau ausgerechnet und haben den Plan fokussiert umgesetzt. Wir sind vor Hamburg durchs Ziel gefahren“, so Treichel lächelnd.

Jetzt macht die DSBL Pause bis zum Finale auf dem Wannsee in Berlin vom 2. bis 4. November – Zeit genug für den DYC ihre Final-Crew optimal vorzubereiten.

 

(JB)

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