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Edgar Prib: Uns fehlen einfach die Fans

Fortunas Führungsspieler glaubt, dass noch alles möglich ist

Foto: Beele

von Norbert Krings

Die bittere 0:2-Niederlage gegen Holstein Kiel wirkt bei den Spielern von Fortuna Düsseldorf noch nach. Für Routinier Edgar Prib heißt es aber, das Gute aus diesem Spiel herausziehen und sich jetzt komplett auf das nächste Spiel am Samstag in Regensburg zu konzentrieren.

„Eigentlich finde ich, dass wir gegen Kiel eine ordentliche Leistung abgeliefert haben“, sagt Edgar Prib, der zu Beginn der Saison von Hannover 96 zur Fortuna gekommen war. „Mit dem Spiel an sich bin ich zufrieden, wir wurden aber für kleine Fehler brutal bestraft.“ Das sei in Würzburg bereits so gewesen. Einem Ballverlust folgte der „Schlag ins Gesicht“. Dem folgte ein zweiter direkt nach der Pause, als man sich in der Kabine gesammelt und einen neuen Plan ausgetüftelt hatte. „In der ersten Hälfte habe ich uns stärker gesehen, als die Kieler, auch wenn wir jetzt nicht die 1000-prozentigen Torchancen hatten.“

Dann kam der Elfmeter. „Der war höchst fragwürdig. Wenn Schiedsrichter so etwas pfeifen, müssten sie in jedem Spiel 13 Strafstöße verhängen“, sagt Prib. „Nicht jeder Kontakt ist auch ein Foul.“ Wieder habe sich ein Schiedsrichter eine Situation nicht noch mal am Seitenrand angeschaut.

Für seine Mitspieler legt Prib seine Hand ins Feuer

Trotz der relativ positiven und teilweise überraschenden Einschätzung der Leistung seiner Mannschaft folgte Prib aber auch dem Vorwurf, dass die Fortuna in diesem Spiel nicht bissig genug, nicht giftig und gierig war, um in der Offensive mehr ausrichten zu können. Der Aufwand sei groß gewesen, der Matchplan habe eigentlich gepasst. „Alles, was nicht funktioniert hat und was wir verbessern wollen, klären wir intern“, sagt der 31-Jährige und räumte ein, dass ein Tick in den Offensiv-Zweikämpfen gefehlt habe. „Was die Leidenschaft und das Engagement aber angeht, da lege ich für die Jungs meine Hand ins Feuer“, sagt er.

Es „juckt“ Prib nicht, dass die Fortuna immer noch nicht gegen eine Topmannschaft gewonnen hat: „Die Kleinigkeiten entscheiden solche Spiele, und die waren gegen Kiel gegen uns.“ Doch überzeugt sind die Fragesteller von dieser Prib-Antwort nicht. Und deshalb stellt Prib fest: „Wir haben bisher noch nicht gegen diese Teams zuhause gewonnen, weil uns die Fans fehlen.“

Panik schiebt Prib wegen des hoch gesteckten und nun in scheinbar weite Ferne gerückten Saisonziels Aufstieg nicht. „Männer, wir haben noch 14 Spiele. Lasst uns ein wenig ruhiger sein. Zu Beginn der Saison waren wir doch in einer ähnlichen Situation“, sagt Fortunas Mittelfeldspieler. „Und der Abstand war sogar noch größer.“ Es seien noch genug Spiele und zudem sei die Mannschaft „sehr kämpferisch“, obwohl in der Rückrunde noch nicht die entsprechenden Punkte geholt worden sind. Prib glaubt, dass noch alles möglich ist, denkt von Spiel zu Spiel und hofft auf eine Siegesserie.

Prib: Eine erneute Teamsitzung ist derzeit nicht nötig

Wenn man als Spieler jeden Tag darüber nachdenken würde, was man verpasst hat und wie man ein Ziel längerfristig erreichen kann, würde man sich laut Edgar Prib kaputt machen. Der Gedanke ans nächste Spiel ist wichtig. Und der Gegner heißt Regensburg. Erneut ist Konzentration gefragt, nur darüber zu grübeln, was zuletzt schief gegangen ist, helfe nicht weiter. „Die kommende Aufgabe wird schwer genug. Die Mentalität, die wir oft genug gezeigt haben, muss dann da sein und wird dann auch da sein“, sagt Prib.

Dass an seiner Seite der noch angeschlagene Shinta Appelkamp derzeit fehlt, bedauert der 31-Jährige. „Er hat uns eine Portion Unberechenbarkeit verliehen“, lobt er den Youngster, erklärt aber auch, dass auch ohne Appelkamp genug Qualität im Kader sei, um den Ausfall zu kompensieren. „Man darf dann nicht alles auf seinen Schultern abladen, wenn er wieder da ist.“

In der Mannschaft ist alles besprochen. Eine erneute Teamsitzung bräuchte es vor Regensburg nicht. Alle wissen, um was es geht. „Keiner tanzt aus der Reihe, deswegen brauchen wir keine Zusammenkunft, um uns einzuschwören“, sagt Prib, der verspricht, dass in Regensburg alles besser wird.

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