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Ein Brasilianer mit Namen „Zimbo“

Fortuna-Verteidiger zeigt ungeahnte Qualitäten

Foto: Horstmüller

von Norbert Krings

Matthias Zimmermann hatte bisher vor allem den Stempel „zuverlässig“ als Qualitätsmerkmal. Doch der rechte Außenverteidiger von Fortuna Düsseldorf hat eindeutig mehr zu bieten. Das bewies er nicht zuletzt beim 2:1-Erfolg gegen den SC Paderborn.

Es war seine große Szene am 14. Spieltag im Heimspiel der Fortuna, die ihn in ein besonderes und neues Licht setzte. In der 55. Minute tankte er sich auf der rechten Seite kraftvoll und energisch durch, drang fast an der Torauslinie in den Strafraum ein, und dann wurde es spektakulär. Statt den Ball scharf in den Fünfmeter-Raum oder zurück auf einen einlaufenden Mitspieler zu passen, hob „Zimbo“ den Ball mit großer Eleganz über die auf ihn einstürmenden Verteidiger genau auf den linken Fuß des am langen Pfosten stehenden Kenan Karaman. Der brauchte den Ball nur noch zum 2:0 einschieben.

Alle Fortunen auf dem Feld liefen nicht etwa zum Torschützen, sondern jubelten mit dem Vorbereiter. „Zimbo lief doch direkt in die Ecke des Spielfeldes, und da wir mussten alle hinterher“, beschreibt Alfredo Morales die Jubelorgie, die dann einsetzte. „Diese Torvorabeit war doch reines Glück von ihm.“ Dabei muss Fortunas Mittelfeldspieler allerdings lachen. „Nein, im Ernst, wir haben zuvor oft mit Zimbo gesprochen, dass er sich einfach mehr zutrauen kann. Das Potenzial dazu hat er“, führt Morales weiter aus. „Wir haben uns jedenfalls alle mit ihn gefreut.“

Karaman und Zimmerman haben sich vor dem Spiel abgesprochen

Das war auch beim Freudentanz des Trainers nach diesem Tor an der Seitenlinie zu erkennen. „Das ist unser kleiner Brasilianer“, adelte Uwe Rösler seinen Außenverteidiger in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Zimmermann selbst blieb gewohnt bescheiden. „Als ich den Ball bekommen habe, wollte ich außen im Eins-gegen-eins vorbeigehen. Das hat geklappt und auf einmal war ich im Strafraum“, sagt der sympathische 28-Jährige mit dem verschmitzten Lächeln. „Ich habe Kenan gesehen und dann beschlossen, den Ball auf den zweiten Pfosten zu chippen. Dort hat es Kenan dann klasse gemacht.“

Karaman, der damit sein viertes Saisontor nach einer insgesamt starken Leistung erzielt hatte, lobte die Vorarbeit als „einfach überragend“. Dabei hatten sich die beiden Fortunen unter der Woche noch unterhalten: „Wir haben darüber gesprochen, dass wir beide uns im Spiel mehr finden müssen. Das hat ja dann ganz gut geklappt“, sagt der türkische Nationalspieler.

Zimmermann: „Wir haben alles gegeben“

Zimmermann, der nicht nur als Vorbereiter glänzt, sondern auch bereits zwei Saisontore auf seinem Konto hat, sprach nach den 90 Minuten gegen Paderborn von einem harten Stück Arbeit. „Wir haben meiner Meinung nach aber nicht unverdient gewonnen. Die Anfangsphase der zweiten Hälfte war nach der guten Phase der ersten Hälfte dann wieder super, bevor es dann die zähe Schlussviertelstunde gab“, sagt Zimmermann, der auch den Kampfgeist seiner Mannschaft lobte. „Wir haben alles gegeben und während der Paderborner Druckphase dagegengehalten.“

Insgesamt ist „Zimbo“ sehr zufrieden mit den letzten Auftritten seiner Mannschaft. „Alles in allem kommen wir immer mehr in Fahrt und zeigen, dass wir guten Fußball bieten können“, sagt er und schränkt jedoch ein: „Allerdings ist  noch nicht alles perfekt.“ Nicht so perfekt jedenfalls wie die Vorarbeit des kleinen Brasilianers zum zwischenzeitlichen 2:0 gegen den SC Paderborn.

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