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Ein Leben für den Sport

Training, Hausaufgaben, Wettkämpfe, Klausuren: Für junge angehende Spitzensportler ist es nicht einfach, Sportkarriere und Schule miteinander zu vereinbaren. Das Theodor-Fliedner-Internat unterstützt daher in Kooperation mit dem Stadtsportbund Düsseldorf Nachwuchs-Sportler aus ganz Deutschland bei ihrer dualen Karriere. Insgesamt 13 Plätze für Sport-Talente stellt das Großstadtinternat der Kaiserswerther Diakonie zur Verfügung. 13 Sportler aus den Bereichen Eishockey und Handball sind bereits eingezogen. Die Jugendlichen werden im Theodor-Fliedner-Internat sozialpädagogisch betreut, schulisch unterstützt und in ihrer Freizeit begleitet. Die erfahrenen Erzieher, Sozialpädagogen und Sozialarbeiter stehen ihnen mit Rat und Tat bei ihrer dualen Karriere zur Seite.

Nils Conrad hat wahrscheinlich schon mehr für seinen Lieblingssport getan, als andere 17-Jährige. Der Handball-Torwart der HSG Düsseldorf-Neuss hat sein Zuhause in Kempen verlassen und ist nach Düsseldorf gezogen, um seinem Traum ein Stück näher zu kommen. Dem Traum vom Profi-Handballer. Seit Augst lebt Nils Conrad im Theodor-Fliedner-Gymnasium in Kaiserswerth. Schläft, dort, isst dort und macht dort Hausaufgaben. Gemeinsam mit elf Eishockey-Spielern und einem anderen Handball-Talent lebt Nils Conrad seit August im Theodor-Fliedner-Internat in Kaiserswerth. „Das Leben hier ist super“, sagt der talentierte Handball-Torwart, „ich fühle mich immer heimischer.“ Früher ist Conrad mit der Bahn von Kempen aus nach Düsseldorf zum Training gependelt, saß manchmal vier Stunden am Tag im Zug. Seit dem Umzug ins Internat sind die Wege zwischen Training und Unterricht am Lessing-Gymnasium kürzer. Und so bleibt mehr Zeit für Training und Freizeit.

Besonders für die Eishockey-Talente der DEG, die oft aus Süddeutschland kommen, bestand großer Bedarf an Internatsplätzen. Deshalb hat die Stadt auf Antrag des Stadtsportbundes entschieden, dass die Internatsplätze vom Kolpinghaus in Pempelfort ins Kaiserswerther Internat umziehen. Dort wohnten schon junge Menschen, Schüler und Auszubildende, insgesamt 75 Jungen und Mädchen auf dem Gelände der Diakonie. Darunter derzeit 13 Sportler, wobei der Stadtsportbund schon Interesse angemeldet hat, das Angebot aufzustocken.

„Wir haben keine Gruppenstruktur“, erklärt Internatsleiterin Cornelia Völker, „Die Idee unserer Pädagogik ist es, alle Gruppen zu mischen und die Sportler nicht nur unter sich leben zu lassen. Das fördert die Integration. Alle Schüler können mehr voneinander lernen, wenn sie sich nicht nur in ihren eigenen Kreisen bewegen.“ Und so leben die Sportler gemeinsam mit Schülern und Auszubildenden in einem von drei Wohnhäusern, kümmern sich umeinander und teilen sich sogar Bad und WC. „Wenn man es von Zuhause gewöhnt ist, ein eigenes Bad zu haben“, dann muss man sich ein wenig umgewöhnen. Außerdem lebt man hier nicht mehr so im Fokus der Eltern. Das hat Vorteile aber auch den Nachteil, dass die Familie nicht immer da ist. Da kommt schon manchmal Heimweh auf. Deshalb schauen unsere Pädagogen, dass kein Schüler in eine Krise gerät.“, sagt Völker.

Für Krise ist bei den Sportlern seit dem Umzug wenig Zeit. Morgens geht es zur Schule, gegessen wird in der Internatsmensa. Nachmittags fahren sie zum Training. Ihre freie Zeit können sie zwischendurch unter anderem im Fernseh- und Computerraum oder am Billardtisch verbringen. „Hier gibt es einen Pool, eine Sauna und Tischtennis spielen können wir auch.“, sagt Vincent Brüggemann, der bei der DEG Eishockey spielt. Besonders angetan hat es den Internatsbewohnern das Essen: „In der Mensa gibt es drei Mahlzeiten am Tag, am Wochenende essen wir in der Cafeteria des Krankenhauses. Man wird immer satt und es schmeckt gut“, sagt Brüggemann und Nils Conrad fügt hinzu: „Wenn man etwas Bestimmtes haben will, dann muss man nur fragen, ein paar Tage später wird das dann aufgetischt.“ Fast wie bei Muttern, eben nur ein paar Dutzend Kilometer weiter weg.

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