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„Ein NFL-Spiel in Düsseldorf wäre eine Riesensache“

Bastian Becker, Head Manager Sports der Sportstadt Düsseldorf und D.LIVE im Interview

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Düsseldorf hofft auf DEN ZUSCHLAG. Es wäre eine mehr als eine großartige Fügung, wenn die NRW-Landeshauptstadt Schauplatz eines offiziellen Spiels der NFL, der National Football League, werden sollte. Es könnte der Ritterschlag in der Welt des Sports für Düsseldorf als Metropole und auch den Football-Sport in der Region sein. Zum Besuch der NFL-Delegation aus Übersee in der vergangenen Woche am hoffentlich zukünftigen Schauplatz – in der MERKUR SPIEL ARENA – führten wir ein Interview mit Bastian Becker, Head Manager Sports von D.Live und der Sportstadt Düsseldorf.

Herr Becker, wann wird die Entscheidung, wo das Spiel der NFL in Deutschland stattfindet, ob in München, Frankfurt oder Düsseldorf, dann endgültig fallen?
Bastian Becker: Die offizielle Bekanntgabe der Ausrichterstadt wird beim Super Bowl, am 13. Februar nächsten Jahres, sein. Bis Jahresende geht es um die Evaluierung, die Absprachen und Verhandlungen. Im Januar wird dann wohl voraussichtlich NFL-intern die Entscheidung fallen und die öffentliche Bekanntgabe erfolgt dann bei diesem großen Ereignis.

Wie ist es gelungen, Düsseldorf ins Rennen zu bringen?
Becker: Düsseldorf ist ein super-attraktiver Standort, hat eine große Football-Tradition und andererseits eine absolut funktionierende Football-Basis mit vier Football-Clubs – mit den Panthern als ältestem Football-Verein Europas, mit Rhein Fire wieder als Aushängeschild im internationalen Bereich, den Bulldozern und den Thypoons. Wir haben eine top Arena, verfügen über eine riesige Erfahrung mit internationalen Großveranstaltungen und haben ein unheimlich großes Einzugsgebiet über die nationalen Grenzen hinaus bis in die Niederlande, Belgien und sogar nach Frankreich.

Wie wichtig ist die Rückkehr von Rhein Fire?
Becker: Dass Rhein Fire zurück ist, hilft natürlich und zeigt auch noch einmal, wie football-enthusiastisch Düsseldorf und die Region ist. Man sieht es auch an den Follower-Zahlen von Rhein Fire, dass Düsseldorf für Football brennt und ein absolut toller Standort für diesen Sport ist.

Wie zufrieden waren die NFL-Vertreter bei Ihrem Besuch mit der Präsentation von Düsseldorf?
Becker: Sie lassen sich da natürlich wenig in die Karten schauen. Das, was wir darlegen wollten und konnten, ergab einen sehr interessanten Austausch mit dem operativen Team als auch mit der Führungsetage. Ich glaube, wir haben den bestmöglichen Eindruck hinterlassen.

Foto: Kenny Beele

Was spricht in der Arena für Düsseldorf?
Becker: Zunächst einmal der Standort der Arena. Wir sind super nah an vielen Hotel-Optionen, sowohl für die Teams als auch die Funktionäre und alle, die dazu gehören. Wir sind aber auch superschnell am Flughafen. Die Teams haben keine lange Fahrt von und zum Airport. Der große Vorteil der Arena ist, dass sie damals mit Football im Hinterkopf geplant und gebaut worden ist. Es gibt viele Räumlichkeiten, sogar Cheerleader-Umkleiden. Wir haben ein großes Infield. Das heißt, wir haben sehr viel Platz für die großen Kader im American Football. Wir haben die Erfahrung aus der Zeit damals mit Rhein Fire. Das verschließbare Dach und der beheizbare Innenraum sind zusätzlich große Vorteile – auch wenn man über ein Spiel im Winter sprechen sollte.

Wann soll das NFL-Spiel in Deutschland denn genau sein?
Becker: Das ist noch nicht genau terminiert und wird sich aus den Abstimmungen der beteiligten Parteien ergeben. Das ist noch ein Teil der Absprache, wann es in der regular season am besten passt.

Warum macht die NFL nicht gleich mehrere Spiele in Deutschland oder Europa und nicht nur in London und Mexiko-City wie bisher?
Becker: Dass es zukünftig überhaupt ein Spiel in Deutschland geben wird, ist doch bereits Grund zur Freude!

Brett Gosper, Head of Europe, Sebastian Vollmer, Ex-Spieler der New England Patriots und Chris Halpin (von links) stellen sich zum Gruppenbild. Foto: Kenny Beele

Wie groß ist der organisatorische Aufwand?
Becker: Der wird natürlich groß sein. Dafür wird man sicherlich zusätzliche Ressourcen generieren müssen. Aber wir sind genau für solche Mammut-Konzepte eingerichtet mit D.Live, so dass es Teams gibt, die sich dann ganz auf solche Veranstaltungen konzentrieren und bestmögliche Partner in der Organisation für die NFL darstellen können.

Wie sehr ist die Stadt an dieser Veranstaltung interessiert und wie sieht die Zusammenarbeit aus?
Becker: So wie ich es sehe, steht die ganze Stadt hinter diesem Projekt und dem Ziel, die NFL nach Düsseldorf zu holen. Das ist ein Riesenvorteil, weil jeder, mit dem man in der Stadt spricht das Ganze unterstützt. Wir legen Wert darauf, dass ein partnerschaftliches Verhältnis entsteht, von dem beide Seiten profitieren. Daher  stehen alle hinter diesem Projekt bis zum Kellner, als wir dann gemeinsam mit dem NFL-Team zum Abendessen waren. Der war auch begeistert von diesem Vorhaben und flüsterte uns zu: „Holt das Ding nach Düsseldorf!“

Was würde das für die Stadt bedeuten?
Becker: Düsseldorf wäre der unausweichliche Anlaufpunkt für American Football in Deutschland und Zentral-Europa. Es würde eine weitere Professionalisierung des Footballs hier vor Ort bedeuten. Unser Ziel ist auch, dass die Spieler und Spielerinnen, die Trainerinnen und Trainer hier vor Ort davon profitieren. Man wäre auf der Landkarte, was den amerikanischen Markt betrifft und allein beim Super Bowl genannt zu werden, wäre für mehrere hundert Millionen Menschen das erste Mal, dass sie das Wort „Düsseldorf“ hören. Das wird für die Stadt Tourismus-Effekte und eine wirtschaftliche Bedeutung haben. Auch das Büro der NFL würde dann in der Stadt untergebracht werden.

Und welche Mannschaften würden denn dann zu dem Spiel nach Düsseldorf kommen?
Becker: Egal, wer bei uns spielen würde, es wäre ein wahnsinnig schönes Erlebnis. Falls die New England Patriots kommen, wo Sebastian Vollmer gespielt hat oder die Seattle Seahawks, von denen Ex-Panther-Spieler Aaron Donkor im Mai verpflichtet worden ist, wäre es vielleicht noch eine Spur größer.

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