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„Ein Prozess, der Zeit und Wettkämpfe benötigt“

Panther-Spieler Robby Kendall im Interview

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Beim 12:6-Auftaktsieg über die Hamburg Huskies gelang dem Defensive Back der Düsseldorf Panther in der ersten Hälfte eine wichtige Interception. Der US-Amerikaner äußert sich im Gespräch mit der Sportstadt Düsseldorf über die lange Pause und in welchen Bereichen der Football-Zweitligist sich in den kommenden Spielen verbessern muss.

Herr Kendall, zuerst einmal Glückwunsch zum Auftaktsieg. Wie wichtig war es, die Saison mit einem Erfolgserlebnis zu beginnen?

Robby Kendall: Danke, das war unglaublich wichtig für uns. Wir sind in dieses erste Spiel gegangen und wussten nicht genau, was uns erwartet. Die Mannschaften können sich nach so einer langen Spielpause nicht wirklich gut aufeinander einstellen, also hatten wir auch nicht so viele Infos im Vorfeld über die Huskies. Im Zentrum unserer Vorbereitung stand, sich auf das eigene Spiel zu fokussieren und disziplinierten Football zu zeigen. Aber der Sieg ist auch mit Blick auf die verkürzte Saison von großer Wichtigkeit. Jedes Spiel zählt irgendwie noch mehr.

Im zweiten Quarter ist Ihnen eine Interception gelungen. Beschreiben Sie diese Szene mal aus Spielersicht. . .

Kendall: Bei diesem Spielzug haben wir in der Defense mit einem Blitz operiert, also Druck auf den Quarterback der Huskies ausgeübt. Und weil das gut funktioniert hat, musste der den Ball dann etwas früher als geplant loswerden. Unser Defensive Back Nico Königs hatte schon die Chance, das Play zu machen. Ich konnte dann den abgefälschten Ball sichern, war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Leider ist es mir nicht gelungen, die Interception direkt in Punkte umzumünzen. Aber es war definitiv ein wichtiger Moment in der ersten Hälfte.

Der Football in Deutschland stand für mehr als ein Jahr still. Hat sich das im ersten Pflichtspiel bemerkbar gemacht?

Kendall: Wenn du so lange pausieren musstest, dann setzt schon mal ein bisschen Rost an. Aber wir konnten seit April immerhin schon wieder trainieren und haben diese Zeit im Rahmen der Corona-Auflagen auch bestmöglich genutzt. Trotzdem ist es dann etwas anderes, wenn du das erste Mal wieder mit „full contact“ auf dem Feld stehst. Ich bin davon überzeugt, dass wir uns schnell wieder an alles gewöhnen.

Die Defense funktionierte gegen Hamburg schon sehr gut, die Offense noch nicht so – gerade im Passspiel. Oder würden Sie da widersprechen?

Kendall: Grundsätzlich nicht. Es ist ein Prozess, der benötigt eben ein bisschen Zeit und Wettkämpfe. Die eine oder andere Verletzung hat es uns in der Offensive dann auch schwerer gemacht. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnten wir das aber kompensieren. Am Ende zählt einzig und allein der Sieg. Aber wir können noch besser spielen, das ist doch klar.

In welchen Bereichen muss sich das Team denn konkret steigern?

Kendall: In der Offensive müssen wir unsere Angriffsserien konsequenter zu Ende spielen. Und in der Defensive gab es die eine oder andere Strafe zu viel gegen uns. Das müssen wir abstellen und noch disziplinierter sein. Im Detail kannst du sowieso immer Dinge verbessern. Aber grundsätzlich bringt es uns schon mal weiter, wenn wir an den gerade erwähnten Aspekten unseres Spiels arbeiten.

Foto: Kenny Beele

Zu Ihnen persönlich: Wie gefällt Ihnen Düsseldorf und haben Sie einen Lieblingsspot in der Stadt?

Kendall: Mir gefällt die Stadt wirklich gut. Auch wenn das vermutlich jeder Sportler sagt, der aus Übersee hierher kommt. Düsseldorf ist im Großen und Ganzen überschaubar, du kommst gut und schnell von A nach B. Alles was ich brauche, ist sozusagen direkt um die Ecke. Besonders schön finde ich es am Rhein, das hat schon was.

Die Verantwortlichen würden sich nicht gegen den Aufstieg wehren, wollen bei den Panthern aber auch etwas Langfristiges aufbauen. Was sagen Sie? Muss die Rückkehr in die GFL in dieser Saison das Ziel sein?

Kendall: Ein Saisonziel zu haben, ist immer richtig und wichtig. Aber wir Spieler sollten uns nicht zu sehr mit solchen Fragen beschäftigen und zu weit vorausblicken. Wir müssen und werden uns auf unsere Arbeit auf dem Rasen konzentrieren. Wenn es am Ende zum Aufstieg reicht, dann wäre das natürlich super und eine tolle Geschichte.

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