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Einfach mal eine ruhige Kugel schieben?

Heute Abend beginnt in Frankreich die Europameisterschaft. In Düsseldorf wird es ab morgen Französisch. Zum 20. Mal lädt der Verein „sur place“ an der Rheinuferpromenade zum „Festival de Pétanque“, einem der größten Boule-Turniere in Deutschland. Über 100 Spielfelder werden zwischen Schlossturm und Kniebrücke aufgebaut, über 1000 Boule-Spieler kämpfen dann um den Turniersieg in vier Kategorien. Seit heute wird am Rheinufer aufgebaut. Immer dabei: Der bange Blick zum Himmel. „Das Turnier findet seit 20 Jahren immer am gleichen Wochenende statt“, sagt Jürgen Wahl, der von Anfang an dabei ist, „wir haben hier aber wirklich schon alles erlebt.“ Sturm Ela vor zwei Jahren, der zum Glück erst nach Turnierende durch die Stadt fegte, war da bisher der traurige Höhepunkt. „Wir hatten schon Hagel und Eis im Juni“, erinnert sich Wahl, „in anderen Jahren wussten wir vor Hitze nicht wohin und mussten Wasserspender aufstellen.“ Einmal drohte sogar die Absage wegen Hochwassers: Zehn Zentimeter höher und der Rhein hätte die Spielfelder überschwemmt. „Trotzdem haben wir seit 20 Jahren jedes Jahr spielen können“, freut sich Jürgen Wahl.

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Damit es in diesem Jahr reibungslos läuft, laufen die Vorbereitungen im Verein „sur place“ seit Monaten. Und jetzt geht es endlich los. Mit Hilfe der Awista wurden heute 60 Tonnen Wintersplit mit Streuwagen am Rheinufer verteilt, danach 5 Tonnen Sand und Kalksteine verteilt. Daraus entstanden 100 Spielfelder, auf denen die Teilnehmer ab Samstagmorgen die Kugeln rollen lassen. Ziel beim Boule ist es, die ca. 700 Gramm schwere Stahlkugel so nah wie möglich an eine kleine Holzkugel, das sogenannte Schweinchen, heran zu werfen. Beim Pétanque wirft der Spieler nicht mit Anlauf sondern mit geschlossenen Beinen. Auf Französisch heißt das „pieds tanqués“. Daher der Name. Gespielt wird in Zweier- (Doublette) oder Dreier-Teams (Triplette).

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Los geht’s am Samstag um 10 Uhr und Jürgen Wahl freut sich am meisten, auf das Wiedersehen mit alten Freunden: „Das Festival ist ein Familienfest. Wir haben zum Beispiel ein Team aus der Schweiz, das von Anfang an dabei ist.“ Das Turnier ist von Beginn an international. „Mannschaften aus Frankreich und Belgien sind selbstverständlich dabei, es kommen Spieler aus ganz Europa und sogar aus Afrika.“ Vor zehn Jahren zum Beispiel war die Nationalmannschaft aus Tunesien in Düsseldorf. Wer diesmal kommt, das wie noch niemand, der Einfachheit halber wurden die Anmeldungen vorab abgeschafft. „Wer kommt, der spielt“, sagt Wahl. Deshalb kann auch jeder beim Festival de Petanque mitmachen. Auch Spieler, die noch nie eine Kugel in der Hand gehabt haben oder keinem Verein angehören. Für die gibt es am Samstag ab 12.30 Uhr die Stadtmeisterschaft um den Grand-Prix de Düsseldorf und am Sonntag ab 11 Uhr den Zicke-Cup. Und hoffentlich spielt zum Jubiläum auch das Wetter mit.

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Alle Infos zum Turnier gibt es unter www.surplace.de.

 

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