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Einmal die Tabellenspitze durcheinanderwirbeln, bitte: 1st Team schlägt den nun Tabellenzweiten mit 103:83.

Es ging hoch her in der letzten Woche bei den ART Giants. Fest stand, dass der Club die Saisonziele verfehlen wird: Mannschaft mit Konstanz aufbauen, oben ein Wörtchen mitreden und Talente nachhaltig aus der eigenen Jugend einbauen. Der Club reagierte auf die anhaltende Niederlagenserie mit blassen Auftritten gegen schlagbare Gegner und stellte den zu Anfang der Saison verpflichteten Headcoach Robert Shepherd frei. Der Druck war also groß auf das Team und den neuen Trainer Jonas Jönke, der bis zum Ende der Saison übernimmt. So reiste man am Freitag mit ein paar hundert Volt mehr Anspannung bei dem bis zu diesem Abend noch amtierenden Tabellenführer BG Hagen an. Schließlich wollte der mit einer erstklassig besetzten Mannschaft und mit großem Selbstbewusstsein ausgestattet die Aufstiegschancen wahren.

So war das Spiel:Allen Diskussionen zum Trotz zeigte das 1st Team den Willen, die holperige Saison vergessen zu machen: Das Team spielte in Defense und Offense wie aus einem Guss und schien fest davon überzeugt, dass die Punkte nach Düsseldorf gehören. Der Hagener Headcoach Kosta Filippou hatte in einem Interview vor dem Spiel mit Respekt von den Einzelspielern Düsseldorfs gesprochen – diesmal konnten sie ihr Potential auf das Parkett der Ischeland-Halle bringen. Schlüssel zum Spiel allerdings war eine entschlossene Teamleistung. Die Defense arbeitete intensiv füreinander, so dass die Hagener hart für jeden Korberfolg arbeiten mussten. Gemeinsam wurden die Topscorer der BG in Schach gehalten – nur vier erreichten Double Digits während sich bei den Düsseldorfern gleich sechs Akteure mit zweistelligen Punktzahlen in das Scoreboard eintragen konnten. Überhaupt die Offense: hatte das 1st Team in den letzten Spielen keinen sicheren Eindruck ausgestrahlt und ließ lieber hoffnungsvoll Dreier regnen anstatt variabel bis zum Brett zu spielen, übernahmen am Freitag an den richtigen Stellen die richtigen Spieler die Verantwortung und überraschten die Hagener mit feinem Basketball, bei dem viele gute Entscheidungen zu vielen Punkten führten. Besonders der Düsseldorfer Center Sebastian „Beißer“ Kehr hatte einen außerordentlich guten Tag erwischt. Er wurde ein ums andere Mal mustergültig bedient und sollte am Ende mit 21 Punkten der Topscorer der Partie werden. Immer wieder zog der US-Import Lewis die Hagener Defense auf sich und fütterte mit cleveren Durchsteckern den freien Düsseldorfer. So konnte auch Lewis diesmal nicht nur als Scorer glänzen (19 Punkte), sonder auch satte acht Assists verzeichnen. Die Stimmung der 800 Zuschauer sank von enthusiastisch über hoffnungsvoll bis zu sprachlos: aus einer Nasenspitze vorn für die ART Giants zum Ende des 1. Viertels wuchs in einem souveränen 2. Viertel eine 17-Punkte-Führung, bevor die guten Schiedsrichter zu den Pausen-Elektrolyt-Getränken pfiffen.
Zweite Halbzeit. Natürlich wollten die Hagener das Spiel nicht wegschenken und versuchten mit einer Zonendeckung, die gut geölte Angriffsmaschine der Düsseldorfer aus dem Konzept zu bringen. Kein Chance, an diesem Abend sollten das 1st Team auf alles eine Antwort finden. Auch als Hagen-Coach Filippou als letztes Mittel auf eine aggressive Ganzfeldpresse umstellte, die den Rhythmus aus dem Spiel der Düsseldorf nehmen sollte, wussten vor allem die Routiniers Paulius Kleiza, Goolsby und Lewis den Ball sicher nach vorne zu bringen und fuhren mit dem kaum zu stoppenden Zvinklys und Kehr gedudlig herausgespielte Punkte ein. Zwar konnten die Hagener im 4. Viertel noch einmal auf neun Punkte herankommen, weil beim 1st Team ein bisschen die Kräfte nachließen aber Dohmen wusste den Hagenern mit zwei Dreiern den Zahn zu ziehen. Insgesamt konnte man einen souveränen Sieg nach Hause fahren, den Schlusspunkt setzte Alexander „Pistol-Pete“ Goolsby, der mit einem Dreier weit jenseits der Linie die letzten Punkte zum 83:103 des Spiels markierte.
Beinahe untergegangen wäre bei der überzeugenden Leistung, dass auch der 17-jährige Center Arbnor Voca trotz ungewohnt großer Kulisse eine unaufgeregte Leistung zeigte und zwei Rebounds sowie einen Ballgewinn für sich verbuchte.

Headcoach Jonas Jönke: „Man hat der Mannschaft angemerkt, dass sie nach der Niederlagenserie etwas ändern wollte und das haben wir gegen Hagen in Form von Einsatz und unbedingtem Willen auf dem Feld gezeigt. Alle Spieler haben für einander gearbeitet und auch in Phasen des Spiels, in denen Hagen durch aggressive Presse-Verteidigung zurück ins Spiel kommen wollte, konnten wir einen kühlen Kopf bewahren. Der Sieg war für unser Selbstbewusstsein enorm wichtig. In den kommenden Wochen werden wir nun weiter an unserer Verteidigung arbeiten, sodass wir die Intensität dort nochmals erhöhen können.“

Fazit:
Wie sagt man dann im Sport? Alles richtig gemacht. Mit dem Trainerwechsel zeigt das 1st Team intensiven Basketball, so kann auch den Branchengrößen Paroli geboten werden. Die Leichtigkeit und Einsatzbereitschaft ist da, ein Topteam souverän zu schlagen, das in der Hinrunde noch bezwungen werden musste. Das Team steht im Vordergrund, man guckt nicht auf die eigenen Scores, sondern setzt die Mitspieler für den Erfolg in Szene und in der Defense regiert das Wort: hard work pays off. Vorausgesetzt, das Momentum bleibt bewahrt, dürfen sich die Düsseldorfer Fans beim nächsten Heimspiel gegen die Youngster der Telekom Baskets II auf mitreißenden und erfolgreichen Basketball freuen.

Team:
Jeremy Lewis (19), Alexander Goolsby (11), Anton Zraychenko (1), Dainius Zvinklys (17), Sebastian Kehr (21), Max Dohmen (11), Milan Kolovrat (2), Paulius Kleiza (16), Arbnor Voca (0), Marko Lovric (5)

 

(SF)

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