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Eishockey bedeutet leiden können…

Glänzende Kopfbedeckung auf und posaunt, “dass das Virus nur Fake ist und der Eishockeysaison nichts im Wege steht“, beifallerheischend um sich geblickt, ob irgendein Verblendeter ins gleiche Horn stößt. Selbige wieder abgesetzt und mit großer Freude zur Kenntnis genommen, das Eishockeyfans in überwältigender Mehrheit Realisten und vernünftige Menschen sind, die ihr Oberstübchen nicht nur haben, damit es nicht in den Hals regnet.

Glaubt irgendjemand wirklich allen Ernstes und im tiefen Brustton der Überzeugung daran, dass die DEL im November zur Tagesordnung übergeht, als wenn nichts gewesen wäre?

Kollege Schwickerath – der jetzt nicht im Ruf steht, irgendein Laufbursche oder Praktikant eines drittklassiges Boulevards zu sein, hat – hier mit Blick auf die DEG – 10 Fragen gestellt

https://www.sportstadt-duesseldorf.de/10-fragen-10-antworten-zur-deg/

und zusammengefasst, was da auf uns zukommt, nämlich schlicht und ergreifend „Nichts“, sofern es so bleibt wie Stand letzte Oktoberwoche.

Ich stelle mich darauf ein, dass für mich keine Saison 20/21 stattfindet, nicht weil ich keine Lust habe, sondern weil die DEL unter diesen Voraussetzungen nicht existieren kann.

Warum und wieso ist hinlänglich und überall ausführlich beschrieben worden.

Lasst uns unsere Träume, na klar, aber lasst diese Träume nicht das Gehirn soweit vernebeln, dass sie – anstatt des Realismus – überhand nehmen.

Ich stelle mich gerne darauf ein, Feuer von allen Seiten zu bekommen, schließlich wird mächtig Werbung – besonders in den social media – betrieben um eine echte Spielzeit heraufzubeschwören, mit teilweise romantischen Ansätzen, aber auch mit knallharten Forderungen bis hin zu Drohungen.

Das kann alles nur was werden, wenn das Virus entscheidet, Hockeyfan zu werden und alles um diesen Sport herum verschont, heute oder morgen – wie Kai aus der Kiste – ein Impfmittel auftaucht oder auch die Entscheider in den Landesregierungen urplötzlich ihre Augen verschließen und alle Forderungen aus der Community oder den Sportverbänden durchwinken.

Eben das wird bestimmt nicht passieren, Impfmittel russischer Prägung darf gerne im Osten bleiben und kein Verantwortlicher kann und will solch eine Bürde auf sich nehmen. Gottseidank!

Um die Eliteklasse nicht tatsächlich sterben zu lassen, sollte eine Spielzeit 20/21 gar nicht erst stattfinden. Ein Neuanfang unter echtem Plan im kommenden Jahr sehe ich als hochnotwendig an.

Jeder Tag momentan, auch an dem nicht gespielt wird, kostet den Clubs viel Geld und sicher deutlich mehr, als wenn man konsequent die Saison einstampft.

Wen soll ein Verein, sofern es unter den Voraussetzungen doch eine Spielzeit geben würde, anpumpen, um sich durchzuschleppen? 60 Millionen vom Staat erwarten? Und nicht überall schließlich gibt es eine SAP, RB, VW, die ein Team halbwegs unbeschadet durch eine zerrupfte Saison bezahlen könnte.

Kurzarbeitergeld kann wenigstens Spieler und Backoffice „am Leben“ erhalten – sofern die Vorgaben bei einer Absage überhaupt zählen – aber niemand bezahlt eine leere Halle und die anstehenden Nutzungskosten.

Ich stelle ernsthaft die Frage, ob ich durch die Gegend spinne, oder möglicherweise doch nicht falsch liege?

Eine Absage der neuen Runde und Neuaufstellung der DEL hat für mich die höchste Priorität, es kann so einfach nicht (mehr) funktionieren.

Euer Heiko Sauer

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