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Entscheidung vertagt: Krefeld gewinnt nach Penaltyschiessen

(Foto: Arno Bachert)

Verkehrte Welt vor dem letzten Straßenbahnderby der Saison: Die Düsseldorfer EG mischt im oberen Drittel der Tabelle mit, erwischte aber einen schlechten Start aus der Februar-Pause. Die Krefeld Pinguine ringen mit Schwenningen darum, nicht Letzter zu werden, langten vor und nach dieser Pause allerdings kräftig zu. Heraus kam: Nichts. Also fast nichts. Schließlich muss es beim Eishockey einen Gewinner geben. Der hieß Dank eines sehenswert verwandelten Penaltys von Henrik Eriksson Krefeld. Ein 0:1 (0:0; 0:0; 0:0; 0:0; 0:1) nach Penaltyschießen gibt es auch nicht alle Tage.

„Hans Zach hätte seine wahre Freude gehabt.“ Diese Worte stammen aus dem Munde von Franz Fritzmeier, dem Krefelder Trainer. Für alle, die das Offensivspektakel lieben, bedeutet so eine Zusammenfassung im Prinzip nur Unheil. Er fasste das heutige Geschehen jedoch vortrefflich zusammen. Christof Kreutzer hatte seinen Mannen als „erste Vorgabe“ mit auf den Weg gegeben, „defensiv stabil“ zu sein und „keine Fehler“ zu machen. Da auch die Gäste nicht primär aufs Toreschießen aus waren, entwickelte sich ein Match mit wenig offensiven Höhepunkten.

Viele der auf beide Gehäuse abgegebenen Schüsse landeten problemlos in der Fanghand des jeweiligen Torhüters oder genau auf dessen Brustpanzer. Wie schon am Freitag in Mannheim tat sich die DEG auch heute in Überzahl schwer. Sechs Powerplays blieben ungenutzt, auch weil die Rot-Gelben zu oft auf der Suche nach dem perfekten Schuss gewesen zu sein schienen. Das oft propagierte „einfache Hockey“ blieb da zuweilen auf der Strecke.

Zwar war die DEG über weite Strecken die spielbestimmende und Mannschaft. Auch am Willen lag es nicht. Es gelang ihr aber leider nicht, die Pinguine konstant unter Druck zu setzen. So wechselten sich auf beiden Seiten die Druckphasen ab. Richtig turbulent wurde es eigentlich nur in den Schlussminuten der regulären Spielzeit. Zunächst vermochten es die Krefelder nicht, das fast leere Tor zu treffen. Mathias Niederberger rettete sich in letzter Sekunde ins bedrohte Eck (58.). Auf der anderen Seite hatte Eddi Lewandowski die Riesenchance, den DEG-Fans unter den 12.136 ein spätes Happy End zu bescheren. Etwas unverhofft kam er in unmittelbarer Tornähe an die Scheibe, hatte sogar noch Zeit, diese zu stoppen, um sie dann doch hauchdünn über die Querlatte zu setzen (59.).

Die notwendige Verlängerung war symptomatisch für das ganze Spiel. Zuerst durfte Krefeld für 117 Sekunden mit vier gegen drei agieren, weil Ken André Olimb sich drei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit noch eine Strafe eingehandelt hatte. Das Powerplay der Pinguine wirkte zwar etwas gefälliger als das der DEG, war aber schlussendlich auch harmlos. Nach wenigen Sekunden mit gleicher Spielerzahl war es dann die DEG, die sich für die restlichen 131 Sekunden der Verlängerung mit einem Mann mehr versuchte. Scott Valentine musste wegen eines Hakens mit Verletzungsfolge vorzeitig unter die Dusche. Am Ergebnis änderte auch diese letzte Überzahl nichts.

Weil Eriksson und KEV-Kapitän Herberts Vasiljevs für ihre Farben trafen, Alexej Dmitriev und Drayson Bowman an Patrick Galbraith im Gästetor scheiterten, ging der Extrapunkt nach Krefeld. Die DEG sammelte immerhin einen weiteren Zähler auf dem Weg ins Viertelfinale. In den verbleibenden drei Spielen gegen Wolfsburg (02.03., 19:30 Uhr), in Köln (04.03., 19:30 Uhr) und gegen Schwenningen (06.03., 14:30 Uhr) muss sie noch zwei weitere Zähler einfahren, um die Runde der letzten Acht klarzumachen. Alle weiteren Zähler helfen für eine bessere Platzierung. Das Feld ist an diesem Wochenende noch weiter zusammengerückt. Gegen Wolfsburg erwartet uns am Mittwoch ein ganz wichtiges Spiel im ISS DOME. Seid alle dabei und unterstützt die Jungs dabei, den Weg aus dem Tief zu finden. Christof Kreutzer sieht seine Mannschaft aller Widrigkeiten zum Trotz auf dem „richtigen Weg“ und hat „überhaupt keine Bedenken“, das Viertelfinale als Ziel zu erreichen.

(JA)

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