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Entspannt und ehrgeizig nach Glücksburg

(Foto: DSBL / Lars Wehrmann)

Nach dem Klassenerhalt in der ersten Deutschen Segelbundesliga lässt sich der DYC auch in der letzten Meisterschaftsregatta der Saison nicht hängen

So komfortabel war die Tabellensituation für den Düsseldorfer Yachtclub (DYC) vor der letzten Saisonregatta in der ersten Deutschen Segelbundesliga (DSBL) noch nie. In den sechs Jahren der Erstligazugehörigkeit musste der DYC bisher immer am letzten „DSBL-Spieltag“ mit einer starken Performance die Ligazugehörigkeit klar machen. Diesmal aber steht bereits vor der Saisonabschlusswettfahrt 2019 in Glücksburg der Klassenverbleib für die Düsseldorfer fest. Dementsprechend relaxed ist man rund um das DYC-Clubhaus und im Bundesligakader des aktuellen DSBL-Achten. Rein rechnerisch ist sogar noch ein Platz auf dem Siegerpodest der DSBL-Saison 2019 drin. Mit 43 Zählern haben die Düsseldorfer 14 Punkte Rückstand auf den Wassersport-Verein Hemelingen auf Platz drei. 18 Punkte sind aber noch zu vergeben. „Theoretisch ist es machbar, aber es ist unrealistisch. Es gibt wohl fünf Vereine, die wir nicht überholen werden“, meint der Sportliche Leiter der DYC-Bundesligaabteilung Jan-Philipp Hofmann. „Einen Verein abzufangen, ist vielleicht drin, aber fünf auf einmal halte ich für völlig utopisch.“
So realistisch, wie Hofmann die Gesamtsituation betrachtet, blickt er auch auf die letzte Regatta der DSBL-Saison 2019 (17. bis 19. Oktober). Auf der Ostsee vor Glücksburg soll es erneut eine Top-acht-Platzierung im Kreise der 18 Erstligisten werden. „Wir können zwar locker aufspielen, aber wir werden in Glücksburg auch mit dem nötigen Ernst zur Sache gehen“, erläutert Hofmann. Deshalb hat er auch eine erfahrene Liga-Crew zusammengestellt. Er selbst sitzt an der Steuerpinne, Timon Treichel, Hendrik Lenz und Nils-Henning Hofmann teilen sich die verschiedenen Aufgaben als Taktiker, am Genacker und auf dem Vorschiff. „Wir haben Routine, aber auch noch junge Leute an Bord. So wird Timon auf der Taktiker-Position eingesetzt, um für die kommenden Saisons Erfahrungen zu sammeln und uns so demnächst stärker zu machen.“

Und auch in der spezifischen Vorbereitung auf Glücksburg ist das DYC-Quartett engagiert zur Sache gegangen. Zusammen mit den Ligakollegen vom Norddeutschen Regatta Verein, Mühlenberger Segelclub und dem Zweitliga-Vierten Lübecker Yacht Club veranstaltete der DYC auf der Außenalster in Hamburg ein Wochenend-Trainingslager. Sie wissen zwar, dass die Verhältnisse in Glücksburg nicht unbedingt mit denen auf der Alster vergleichbar sind, aber, um Manöverabläufe einzuspielen, Starts zu automatisieren und Teamgeist zu fördern, reicht die Alster allemal. Und auch aus Zeit- und Finanzgründen wurde auf ein Trainingslager am Regattaort verzichtet. „In Hamburg lag das Bundesligaboot J70 im Wasser, wir konnten an Bord gehen und sofort loslegen“, so der Steuermann. „Wenn wir nach Glücksburg gefahren wären, hätten wir auskranen müssen, in Glücksburg das Boot zu Wasser lassen müssen, wären damit ein paar Stunden beschäftigt gewesen und hätten auch deutlich mehr Zeit auf der Autobahn verbracht. Das Ganze hätten wir auch wieder umgekehrt machen müssen, um die J70 nach Hamburg zurückzubringen.“

Einen direkten Nachteil, nicht auf der Ostsee trainiert zu haben, sieht man im DYC nicht. „Wir kennen das Revier in Glücksburg ja auch gut. Dort war die Ostsee schon öfter mal Bundesligarevier und wir haben dort auch schon so einige Regatten in anderen Bootsklassen gesegelt“, verrät Hofmann. „Wir wissen aber auch, dass es immer Überraschungen geben kann. Wenn es viel Wind gibt, kann es auf der Ostsee haarig werden.“ Umso besser, dass die DYC-Crew erfahren genug ist, um auch haarige Situationen zu meistern.

(JB)

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