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„Es geht um die Existenz der Vereine“

Uwe Rösler bewertet die Corona-Lage und lobt die DFL

Foto: Beele

von Norbert Krings

Am Oster-Wochenende durften sich die Fans von Fortuna Düsseldorf endlich wieder über einen Erfolg freuen. Der 2:1-Sieg in Darmstadt war zwar kein Glanzstück, aber nährte die Hoffnung, dass auch gegen Karlsruhe ein Erfolg möglich sei. Doch es kam anders, das Spiel gegen den KSC ist offiziell abgesagt.

„Mich kann derzeit nichts mehr überraschen“, sagte Uwe Rösler und kommentierte damit die Corona-Fälle beim KSC. „Meine ersten Gedanken waren, dass ich gerne das positive Momentum des Sieges in Darmstadt in dieses Spiel mitgenommen hätte.“ Fortunas Trainer wollte den Spielrhythmus beibehalten. „Es kann aber auch günstig sein, im Hinblick auf das Osnabrück-Spiel, dass wir den ein oder anderen Spieler zurückbekommen.“

Jetzt kommt zwar eine zweite englische Woche auf die Fortuna zu. Aber die Chance, dass sowohl Kenan Karaman als auch Emmanuel Iyoha dann wieder zur Verfügung stehen, ist groß. „Das könnte ein Vorteil sein“, meinte Rösler, der zwar zu vorsichtig ist, um von Wettbewerbsverzerrung zu sprechen. „Aber wenn wir Dresden fragen, wie es vergangene Saison war, als ein Dynamo-Spiel nach dem anderen ausfallen musste, werden wir eine klare Antwort aus Sachsen erhalten“, meinte der 52-Jährige, dem es jetzt in der Endphase der Saison nicht so recht ist, öfter unter der Woche spielen zu müssen.  

„Das tägliche Testen ist teilweise nervig, aber dringend erforderlich“

Alle Probleme haben meist zwei Seiten, wie Fortunas Trainer klarstellte. „Ich bin beeindruckt, wie die Deutsche Fußball Liga es geschafft hat, die Saison zu Ende zu bringen“, sagte er. Dadurch seien Existenzen im Profifußball erhalten worden. Natürlich sei das tägliche Testen „teilweise nervig“, aber dringend notwendig. „So können wir die restliche Saison bis zu Ende spielen, denn es geht weiterhin um die Existenz der Vereine.“

Jubel im ersten Spiel gegen Osnabrück. Foto: Wolff

Er selbst fühlt sich in der derzeitigen Situation mit den Tests so sicher, dass er es nicht als angebracht ansieht, mit seiner Mannschaft unbedingt für zehn Tage in ein abgeschirmtes Trainingslager und Hotel zu gehen. Allerdings wird es auch kein Testspiel geben, weil kein Gegner zur Verfügung steht, da ansonsten der Spielbetrieb überall weiterläuft. „Wir werden unser Trainingsprogramm wie geplant durchziehen“, sagte Rösler. Die Abwehrarbeit der Viererkette, Überzahlspiel in der Offensive und ein internes Testspiel elf gegen elf stehen auf der Tagesordnung bis Freitag. „Es hat mich in Darmstadt überrascht, dass wir uns auf den Flügeln nicht noch besser durchsetzen konnten. Daran werden wir arbeiten.“

Leicht war und ist die Arbeit für Uwe Rösler nicht, seitdem er in Düsseldorf weilt. Das gilt für mehrere Problemfelder, aber vor allem für die Corona-Krise. „Es ist eine einzigartige Situation, die nicht nur mich, sondern viele andere Trainer und Vereine ebenso, teilweise auch härter trifft“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Wir müssen uns ständig anpassen, aber das macht dich auch besser, wenn du mehr gute als schlechte Entscheidungen triffst.“ Da sei nicht einfach, aber er habe sich auf die ständigen Herausforderungen eingestellt. „Das macht die Würze dieses Jobs aus.“

Inzwischen hat sich Uwe Rösler für die Impfung registrieren lassen, auch weil er nach seiner Krebs-Operation ein Risikopatient ist. „Ich werde warten, bis ich normal an der Reihe bin. Aber dann möchte ich mich und alle, die Leute, die mit mir zu tun haben, so gut wie möglich schützen.“ Er möchte sich so schnell wie es ihm erlaubt ist, impfen lassen. Irgendwann wird dann auch für ihn wieder eine wie auch immer geartete (neue) Normalität einkehren.

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