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„Es ist alles möglich für uns“

Borussias Kristian Karlsson im Interview

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Die „Generalprobe“ für die Champions League in Mühlhausen fiel aus. Trotzdem ist der 29-Jährige vor dem Beginn des Europapokalturniers am 11. Dezember in heimischer Halle zuversichtlich. Mit Blick auf seine persönliche Form sieht der Linkshänder noch Steigerungsmöglichkeiten.

Herr Karlsson, wie geht es dem im Sommer operierten Ellbogen? Spüren Sie noch Beeinträchtigungen im Training und Wettkampf?

Kristian Karlsson: Insgesamt bin ich auf einem guten Weg. Als Folge der Operation macht der Trizeps hin und wieder noch ein paar Probleme. Das stört mich gelegentlich, aber diese Beschwerden sind nicht ungewöhnlich. Meinen Trainingsumfang passe ich deshalb weiterhin entsprechend an, aber unter dem Strich ist alles in Ordnung. Bald werde ich wieder ganz normal trainieren, genau so wie vor der Operation.

Im Pokal hat die Borussia das „Final Four“ erreicht, in der Liga gab es acht Siege in neun Spielen. Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Karlsson: Ich bin zufrieden, die Mannschaft ist es auch. Meine Niederlage vor einer Woche im Spiel gegen Saarbrücken gegen Shang Kun hat mich aber noch etwas länger geärgert. Im fünften Satz war ich der bessere Spieler, dann sind mir zu viele Fehler passiert, auch beim Matchball. Da fand ich mich in einigen Phasen einfach schlecht.

Wenn eine Siegesserie endet, heißt es oft, so eine Niederlage kann hilfreich sein. Stimmen Sie dem zu?

Karlsson: Ja, tatsächlich. Ich denke schon, dass uns das mit Blick auf die kommenden Aufgaben etwas geholfen haben kann. Nach zwei Jahren ohne Titel sind wir sowieso extrem hungrig und heiß auf Erfolge. Aber nach den vielen Siegen zuvor kann das vor dem Beginn der Champions League sogar noch einmal positiv sein.

„Wir sind alle glücklich, in dieser Saison überhaupt Champions League spielen zu dürfen.“

Wie zufrieden sind Sie denn mit Ihrer individuellen Performance bis hierhin?

Karlsson: So zufrieden ich mit den Resultaten von uns als Mannschaft auch bin – ich selbst habe das Gefühl, noch nicht auf meinem Topniveau zu sein. Dazu muss ich einfach noch etwas mehr Gas geben. Vor allem im Spiel mit der Vorhand möchte ich mich so schnell wie möglich um ein paar Prozent steigern.

Die „Generalprobe“ vor der Champions League in Mühlhausen ist ausgefallen. Wie ärgerlich ist das für die Mannschaft?

Karlsson: Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten geht vor. Natürlich ist der Spielausfall aus sportlicher Sicht schade. Die Duelle gegen Mühlhausen sind immer gute Spiele, die uns viel bringen. Dafür können wir nun aber ein bisschen mehr trainieren und uns so auf die Woche in der Champions League vorbereiten. Also ist alles gut.

Foto: Kenny Beele

Was ist für die Borussia denn im Europapokal möglich?

Karlsson: Auf dem Papier sind Saarbrücken und die beiden russischen Teams von UMMC und Orenburg gemeinsam mit uns die Topteams. Wenn du einen Favoriten benennen musst, dann ist das sicherlich Orenburg. Aber wenn wir alle unsere beste Leistung abrufen, dann sind wir ein gefährlicher Gegner und schwer zu schlagen. Anton Källberg spielt eine sehr gute Saison, Ricardo Walther ist gut unterwegs und Timo Boll kann jeden Topspieler bezwingen. Allerdings benötigt er nach seiner langen Pause noch ein wenig Wettkampfpraxis, um sein bestes Level zu erreichen. Es ist alles möglich für uns.

Wird sich die Champions League durch die „Bubble“, in der der Wettbewerb durchgeführt wird, anders oder gar merkwürdig anfühlen?

Karlsson: Das werden wir ab dem 11. Dezember sehen. Aber ich bin da total relaxed. Es ist doch für jeden Spieler und jeden Verein anders als sonst. Wir sind alle glücklich, in dieser Saison überhaupt Champions League spielen zu dürfen. Am Ende sollten wir uns nicht zu viele Gedanken darüber machen, ob sich das Ganze anders anfühlt oder nicht. Wir freuen uns auf den Wettbewerb und wie schon gesagt: Wir sind hungrig.

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