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Es war beinah wie beim ersten Mal…

So oder so ähnlich kam es mir vor, als ich – natürlich unter “HYGIENEREGELN FÜR PASSIV SPIELBETEILIGTE MAGENTA SPORT CUP 2020” – auf der Tribüne weilte und dem fröhlichen Treiben auf dem glatten Geläuf zuschaute.

Viele Monate war es her, dass ich ein Spiel der DEG live erleben durfte und eigentlich bekam ich den Appetit die Tage vorher, als ich das eine oder andere Spiel des Magenta Sport Cups vor der Glotze anschaute und es richtig Spass machte (zumindest redete ich mir das ein), Eishockey auch ohne Zuschauer zu genießen.

DEG gegen Bremerhaven, von je her ein spannendes Duell und es ging um nichts anderes, als 1. um die Stabilisierung der Tabellenführung (Bremerhaven) und 2. um die Absicherung des 2. Platzes (DEG). Unterm Strich: Düsseldorf sollte gewinnen, ansonsten rückt ihnen wohlmöglich Wolfsburg und Krefeld auf die Pelle.

Foto Kenny Beele

Dann blicken wir mal aufs Spiel bzw. erst aufs Einspielen, hier überraschte das Trikot der Gäste von der Nordsee mit einer Farbe, die mich spontan an Tante Lisbeths Brokatvorhänge hinterm Fernsehsessel erinnerte. Irgendwas zwischen Magenta und Blassrosa. Aua dazu.

Das erste Drittel sah schon mal nach echtem Eishockey aus. Hohes Tempo und mit Bremerhavens Pöpperle und Düsseldorfs Hane auch zwei sehr ausgeschlafene Goalies zwischen den Pfosten. Interessant, obwohl ich gut 50 Meter von den Spielerbänken entfernt saß, konnte ich fast jedes Wort der Coaches beim Powerbreak hören, die reden also wirklich.

3 Strafzeiten relativ kurz hintereinander gegen die DEG, die letzten beiden zwang sie sogar in doppelte Unterzahl und es erdreistete sich die #91 Verlic, Goalie Hane durch die Hosenträger zu bezwingen. Bremerhaven – mit der etwas reiferen Spielweise nach dem Tor – kombinierte recht erfrischend durch die Reihen der DEG. Das 1:0 für die Popiesch Truppe im ersten Drittel soweit dann auch ok, zumal sie 16 Mal aufs Tor feuerten gegenüber 8 Schüsse der DEG.

Das zweite Drittel spiegelte das Ende des ersten Drittel wieder. Die Pinguine wirkten eingespielter und Hane im Kasten hatte reichlich Gelegenheit, sich auszuzeichnen, das tat er mit Bravour. Es roch förmlich nach dem 0:2.

Erst als Pinguin Moore das harte Holz der Strafbank testen musste, sammelte sich das Kreis-Team wieder, jedoch dezimierte sich umgehend selbst und der Vorteil war dahin. Ebner folgte ein paar Minuten später, so dass die nächste Welle aufs einheimische Tor rollte. Zwar nicht in Überzahl, aber Kollege Ross Mauermann nahm einen Rebound gedankenschnell auf und bezwang Hane zum 2:0. „Gedankenschnell“ ist das entscheidende Wort, das sind die Bremerhavener definitiv. Es blieb dann auch beim Zwischenstand, nicht unverdient.

Das letzte Drittel und es wäre Zeit genug, das „Ding“ noch zu drehen, auch wenn man merkte, dass die größere Puckkontrolle auf Seiten der Nordlichter lag.

Wenn nicht Sportkamerad Urbas direkt nach dem Pausentee die DEG kalt zum 3:0 erwischte, hätte alles noch gut werden können, schließlich ist es Eishockey und tatsächlich 4 1/2 Minuten später fasste sich Flaake ein Herz zum 2:3. Immer noch viel Zeit, jedoch musste man neidlos anerkennen, dass Bremerhaven quietschfidel auftrat und außer – nach zugegeben ordentlich Druck und Überzahl der Kreis-Truppe – dem 2:3 durch Carey 1:30 vor der Sirene, ging nix mehr ins Netz hinter Pöpperle.

Unterm Strich: Hane großartig, aber er schiesst leider keine Tore und Bremerhaven einfach spritziger an diesem Abend.

Mir hat’s trotzdem gut gefallen, denn es ist deutlich Luft nach oben und man konnte sehen, dass es Spiel für Spiel immer besser wurde bei den Rot-Gelben. Nächstes Spiel dann gegen Krefeld und ich tippe frech ein 4:0 auswärts!

Euer Heiko Sauer

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