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Fortuna am Wendepunkt zum Guten

Begeisternd gekämpft - jetzt muss aber der Heimsieg folgen

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

KOMMENTAR Es gibt Momente in einer Fußball-Saison, die einen Wendepunkt darstellen können und vor allem nach 34 Spieltagen als solcher gewertet werden. Fortuna hat mit dem 1:1 in Hamburg ein Zeichen gesetzt. Kein Spieler der Rot-Weißen wollte sich mit der Niederlage in Unterzahl abfinden. Der Ausgleich und der insgesamt mehr als verdiente Punktgewinn haben Fortunas Seele ungemein gut getan.

Am Ende lagen sich die erschöpften Kämpfer in den Armen. Sie alle hatten zu dem in Hamburg erreichten Punktgewinn beigetragen. Selbst Edgar Prib, der an der Seitenlinie untröstlich miterleben musste, wie seine Kameraden mit den Folgen seines dummen Fouls klar kommen mussten, wurde in die Jubeltraube aufgenommen. Die Mannschaft zeichnet aus, dass sie zusammen verliert und zusammen gewinnt.

Diesmal hatte auch der Trainer einen noch größeren Anteil an diesem Teil-Erfolg. Nachdem seine Aus- und Einwechslungen gegen Paderborn vielleicht einen Punkt gekostet hatten, bewies der 37-Jährige diesmal ein feines Näschen, als er die richtigen drei Spieler zur genau richtigen Zeit einwechselte und sich über die Co-Produktion der Eingewechselten beim Ausgleichtor eine Minute später freuen durfte.

Kritisch wird weiterhin die Nominierung von Florian Kastenmeier gesehen werden – daran kann auch der Punktgewinn von Hamburg nichts ändern. Der Torwart strahlte keineswegs Sicherheit aus, und die Strafraumbeherrschung wird weiterhin nicht zu seinen Kernkompetenzen gehören. Aber ihm unterliefen keine gravierenden Fehler, und er selbst glaubte, dass damit der Vorzug vor Kollege Raphael Wolf zu rechtfertigen sei…

Sehr gut kam die Entscheidung des Trainers bei Khaled Narey an, diesen einmal wieder auf der Rechtsaußen-Position spielen zu lassen. Der Ex-Hamburger zeigte erneut ein starkes Spiel und auch der Trainer sollte eingesehen haben, dass Narey auf dieser Position am besten aufgehoben ist. Großartig, wie der 27-Jährige die Hamburger Abwehr durcheinanderwirbelte und erneut der Spieler des Spiels war.

Noch längst ist nicht alles gut bei der Fortuna

Dass es immer noch Fehler im Spiel der Fortuna gab – von der Entstehung des ersten Gegentores angefangen über die Entgleisung von Edgar Prib und die teilweise gefährlichen Ballverluste – darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Punktgewinn aus moralischer Sicht ein Wendepunkt sein kann, aber nicht sein muss. Fortuna muss weiterhin an der Vermeidung dieser unnötigen Fehler arbeiten. Die Abwehr muss noch deutlich kompakter werden.

Es wäre schön, wenn die Folgen des Punktgewinns von Hamburg zum ersten Heimsieg nächste Woche gegen den Karlsruher SC führen würden. Gelingt das nicht, würde die Luft aus der breiten Brust nach dem verdienten Punktgewinn schnell wieder entweichen. Die Fans gieren nach diesem Sieg vor eigenem Publikum. Dann wäre endlich der Fahrstuhl in Richtung Spitzengruppe in Gang gesetzt. Teilweise hat man als Beobachter aber den Eindruck, einige Spieler wissen noch gar nicht, zu was sie zu leisten imstande sind.

Fortunas Trainer Christian Preußer sollte jetzt endgültig wissen, auf wen er sich verlassen kann und auf wen nicht.

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