D.SPORTS

Home of Sports

Fortuna arbeitet sich an die Spitze heran

Rösler-Team holt bei St. Pauli vierten Sieg in Folge

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf macht weiter Boden gut in Richtung Tabellenspitze. Mit dem 3:0 (1:0) beim FC St. Pauli und damit dem vierten Sieg in Folge sorgt das Rösler-Team mit einer ordentlichen Leistung für ein Happy End am Jahresende im Ligabetrieb. Jetzt hofft ganz Düsseldorf noch darauf, dass im DFB-Pokal – am Mittwoch bei Rot-Weiß Essen – überwintert werden kann.

Die zum Ende der ersten englischen Woche angekündigte Rotation fiel sehr zurückhaltend aus. An der Defensivreihe änderte sich nichts, nur dass Florian Kastenmeier nach seiner Sperre wieder die Stammposition im Tor einnahm. Für Edgar Prib brachte Trainer Uwe Rösler den ausgeruhten Marcell Sobottka, und statt Dawid Kownacki stand wieder Kenan Karaman in der Startelf.

Nach 45 Sekunden hätte es direkt bei den Gästen klingeln können. Pauli-Stürmer Daniel-Kofi Keyreh nutzte eine Unaufmerksamkeit von Andre Hoffmann, traf aber dann aus neun Metern nur den Außenpfosten und die linke Torstange. Tatsächlich sind die Hamburger nicht gerade für ihre Effektivität bekannt. Dafür mussten sich aber auch die Gäste kurz schütteln und finden.

Die Führung gibt der Fortuna nicht genügend Sicherheit

Das „Zusammenreißen“ gelang aber recht gut. Nach zehn Minuten ging die Fortuna mit 1:0 in Führung. Kristoffer Peterson kam nach einem Blick in die Mitte zum Flanken und erreichte auf der anderen Seite, fast am Fünf-Meter-Raum-Eck, Matthias Zimmermann. Der Außenverteidiger nahm den Ball gar nicht an, sondern schoss den Ball mit der Innenseite zum 1:0 direkt  ins lange Eck. Der Jubel über das zweite Saisontor von „Zimbo“ Zimmermann fiel entsprechend überschwänglich aus, weil es auch bereits der siebte Treffer im dritten Spiel für die Fortuna war.

Die Hanseaten antworteten mit verstärkten Offensivbemühungen, die nicht unbedingt zwingend wirkten. Allerdings sah in dieser Phase das Aufbauspiel der Fortuna ebenfalls nicht souverän aus. Wieder einmal wurde zu oft der Ball ohne Not verloren. Noch waren die Gäste weit von ihrer guten Leistung in Karlsruhe entfernt. Da wurde Prib arg vermisst, der die nötige Ruhe am Ball austrahlt. Immerhin brannte hinten in der ersten halben Stunde nichts an.

In der 35. und 36. Minute hatte Maximillian Dittgen eine Doppelchance für die Hamburger, das Spiel auszugleichen. Erst kam Zimmermann zu spät gegen den Paulianer, der aber weit über das Tor schoss. Danach war der Fortune zur Stelle, als Dittgens Schuss von außen von Kastenmeier reflexartig noch an den Pfosten gelenkt worden war. Zimmermann drosch den Ball vor zwei Hamburgern vorsorglich ins Toraus. Wieder war der Angriff gefährlich über die linke Abwehrseite der Gäste vorgetragen worden. Rösler reagierte und ersetzte den defensivschwachen Torvorbereiter Peterson durch Tony Pledl.

Hennings und Prib treffen zum 3:0-Endstand

Nach der Pause sah das Spiel bei der Fortuna ein wenig besser aus, weil die Mannschaft mit dem Ballbesitz besser umgehen konnte. Nun spielte das Rösler-Team auch deutlich bewusster nach vorne, um mit dem Treffer zum 2:0 das Spiel zu beruhigen. Nach einer knappen Stunde sprang dabei die beste Chance heraus, als Andre Hoffmann nach einer Ecke zum Kopfball kam. Rico Benatelli konnte vor der Linie retten.  Zwar musste auch Kastenmeier gegen Keyreh noch einmal auf der Höhe sein. Aber dann bestätigte sich das Gefühl, dass die Fortuna unbedingt das 2:0 wollte.

Es gelang Rouwen Hennings mit seinem sechsten Saisontreffer. Geflankt hatte Matthias Zimmermann, dem in einem sehr guten Spiel nun nach seinem Tor auch ein Assist gelang. Danach blieben die Gäste torgefährlich, den Kopfball von Appelkamp, der wenig später gegen Prib ausgewechselt wurde, konnte aber von FC-Keeper Brodersen über das Tor gelenkt werden.

Edgar Prib trifft zum 3:0. Foto: Wolff

Auch in der Folge häuften sich die Kontersituationen gegen die Heimelf, die nun deutlich mehr riskieren musste.

Das galt auch für Pauli-Keeper Svend Brodersen, der versuchte, weit außerhalb seines Strafraums gegen den eingewechselten Dawid Kownacki zu klären. Zunächst sah er die Rote, nach dem Videostudium dann doch nur die Gelbe Karte. St. Pauli versuchte noch einmal alles und bäumte sich auf gegen die Niederlage. Aber es brannte aus Fortuna-Sicht nichts mehr an. Im Gegenteil, Kownacki legte auf Prib auf, der aus acht Metern halblinks zum 3:0 traf. Entsprechend groß war die Freude nach dem zweiten Auswärtssieg in Folge und nun einer Tordifferenzu von plus 1.

Stimmen:
„Ich bin erleichert, erfreut und glücklich, dass wir das letzte Spiel vor Weihnachten gewonnen haben. Nach einem ersten Schreckmoment haben wir das Spiel besser kontrolliert und früh getroffen. Die unpopuläre Entscheidung, Kristoffer Peterson heruaszunehmen, war wichtig. Am Ende waren wir dann richtig abgezockt. Im Endeffekt war das ein wichtiger Sieg.“ Uwe Rösler, Trainer der Fortuna

„Wir haben uns super reingekämpft und mussten noch mal einen Schritt mehr machen, als in den vergangenen Spielen. Wir hängen das nun nicht zu hoch. Die vier Siege in Folge sind sehr gut, aber wir wisssen auch, dass nicht alles klappt.“ Rouwen Hennings, Torschütze der Fortuna

„Wir sind gut reingekommen, hatten dann zwischendurch einen Hänger. Wenn man meckern will, hätten wir den Sack früher zu machen können. Ich bin richtig happy.“ Alfred Morales, Mittelfeldspieler der Fortuna

Statistik:

St. Pauli: Brodersen – Ohlsson, Knoll, Buballa, Paqarada (61. Lankford)- Benatelli, Becker (46. Daschner), – Dittgen (87. Tashchy) , Zalazar (61. Makienok), Keyreh (87. Flach) – Matanovic
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann (88. Klarer), Hoffmann, Danso, Krajnc – Morales (88. Bodzek), Sobottka – Appelkamp (71. Prib), Peterson (38. Pledl) – Karaman, Hennings (71. Kownacki)
Kader: Wolf – Klarer, Koutris, Borello, Ofori
Es fehlen: Zimmer, Hartherz, Iyoha, Piotrowski
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauer: 0
Tore: 0:1 (10.) Zimmermann, 0:2 (64.) Hennings, 0:3 (90. +3) Prib
Gelbe Karten: Brodersen / Kownacki (3.)
Beste Spieler: Benatelli / Zimmermann, Sobottka
Spielnote: 3
Spielfazit: Zwar gelang es der Fortuna nicht, das Spiel über die gesamten 90 Minuten zu kontrollieren. Aber insgesamt war es ein verdienter Sieg nach einer souveränen Vorstellung für das Rösler-Team, das in den entscheidenden Phasen besser und konzentrierter war.

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter