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Fortuna Düsseldorf kann auch Handball

Die Drittliga-Damen sind derzeit in Topform

Lina Klinnert im Tiefflug. Foto: Imago

von Norbert Krings

Am Wochenende ist Derby-Time für die Damen von Handball-Drittligist Fortuna Düsseldorf. Immer wenn der TB Wülfrath der Gegner ist, geht es richtig zur Sache zwischen den beiden benachbarten Klubs. Das Team von Ina Mollidor, Sonja Fischer und Klaus Allnoch wollen die Erfolgsserie fortsetzen, denn Fortunas Handball-Frauen wollen sich auf dem dritten Platz festsetzen und eventuell – wenn alles optimal laufen würde – sogar noch einmal nach oben schauen. Zum Derby wurde auch die Vereinsspitze der Fortuna eingeladen, für die die Handballerinnen längst kein lästiges Anhängsel mehr sind.

Früher war es ein Traum, den Sprung in die 3. Liga zu verwirklichen und mehrfach war die Aufstiegs-Hoffnung wie eine Seifenblase geplatzt. Inzwischen hat das ligenhöchste Handball-Team der Stadt sich zu einem arrivierten Mitglied der 3. Liga gemausert. Allerdings wurde die 3. Liga zu sechs Staffeln aufgestockt, weil kein Team wegen Corona sportlich bestraft werden sollte. Die Konsequenz ist nun einfach: Am Ende dieser Saison müssen sechs Teams aus jeder Staffel in die Abstiegsrunde, damit wieder ein normaler Ligabetrieb mit weniger Mannschaften im Drittliga-Bereich möglich ist. 

Ina Mollidor ist mit großem Engagement als Trainerin der Fortuna-Damen bei der Sache. Foto: Imago

Wegen mehrerer Spielabsagen sind die Fortuna-Damen erst am dritten Spieltag richtig in die Saison gestartet. „Das Spiel dann gegen den derzeitigen Tabellenführer Mainz Bretzenheim war etwas unglücklich für uns, weil wir nicht eingespielt waren“, erklärt die Trainerin, Ina Mollidor. „Wir sind aber inzwischen über dem Soll und peilen die Plätze drei bis sechs an, dann können wir nicht absteigen.“ Und als Dritter der Tabelle der Staffel D sieht es derzeit gut aus, auch weil die Fortuna noch ein Spiel in der Hinterhand hat. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt auch Klaus Allnoch, Abteilungssprecher und Torwarttrainer des Drittligisten, nach zuletzt drei Siegen in Folge

Die Handballerinnen werden im Verein längst ernst genommen

Wie der Deutsche Handball Bund dann die Staffeln für die kommende Saison aufstellt, weiß die Trainerin von Fortunas Damen noch nicht. „Wir wissen nur, dass es wohl künftig vier Gruppen bundesweit für die 3. Liga geben wird“, sagt Ina Mollidor.

„Die Stärke unserer Mannschaft ist auch die Erfahrung von den Spielerinnen, die teilweise bereits in der 2. Liga gespielt haben“, erklärt die Trainerin. „Der Mix von etwas älteren und jungen Spielern ist sehr gut. Auch das Trainerteam ist breit gefächert mit Sonja Fischer, Klaus Allnoch und mir.“ Auch für die gewandelte Struktur der Handball-Abteilung findet die Trainerin lobende Worte. „Das hat sich sehr zum Positiven gewandelt.“ Inzwischen gehen acht Handball-Mannschaften für die Fortuna auf Punkte- und Torejagd, allein drei weibliche Jugend-Teams sorgen für den Unterbau des Drittligisten. Man nimmt die Mannschaft im Hauptverein sehr positiv wahr, und die Handballerinnen werden ernst genommen. Das war früher meist nicht der Fall.

Klaus Allnoch, Sprecher des Drittligisten und Torwarttrainer. Foto: F95

„Jenseits von Corona haben wir immer wieder versucht, junge Spielerinnen einzubauen“, erklärt Allnoch. Worauf ich stolz bin, ist die Tatsache, dass der Ruf unserer Mannschaft inzwischen sehr positiv ist.“ Das erleben die Fortuna-Damen inzwischen fast überall, wo sie hinkommen. „Zwar wollen uns alle auch wegen unseres Namens gerne bezwingen, aber den Ruf, hochnäsig zu sein, haben wir zum Glück längst abgelegt.“ So wurde ein Spiel gegen den 1. FC Köln, der zum Spielzeitpunkt keine Mannschaft zusammenbekam, nicht gegen die Domstädter gewertet, sondern Fortuna bot einen neuen Spieltermin an. „Wir wollen keine Punkte geschenkt bekommen und uns loyal gegenüber den anderen Klubs verhalten.“

Auch von der Teamchemie ist Allnoch geradezu begeistert. „Ich habe selten so wenig Grabenkämpfe innerhalb eines Teams erlebt wie aktuell. Zickereien gibt es eigentlich keine – und ich bin schon lange im Geschäft“, erklärt der Teamsprecher, der noch einmal erwähnt, dass sich die Drittliga-Spielerinnen sehr gefreut haben, während Corona zumindest zeitweise trainieren zu dürfen, weil es die Ausnahmen für den Profisport gab. „Wir dürfen uns wirklich nicht beschweren, weil es so viele Menschen während der Pandemie viel härter getroffen hat als uns“, sagte Allnoch, der sich freut, dass sein Team vor Zuschauern spielen darf. Das gilt auch für das Derby am Sonntag um 14 Uhr in der Halle Graf-Recke-Straße.

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