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Fortuna enttäuscht beim 0:0 in Braunschweig

Die Ideen fehlen gegen einen biederen Gegner

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Auch im sechsten Spiel in Folge bleibt Fortuna Düsseldorf unbesiegt. Das 0:0 bei Eintracht Braunschweig war dennoch eine Enttäuschung, weil es kaum Tormöglichkeiten gab und der äußerst biedere Gegner durchaus schlagbar gewesen wäre.

Uwe Rösler hat seine Stammelf offensichtlich gefunden. Auch in Braunschweig gab es nur eine Änderung in der Startelf. Und dass nur, weil Fortunas Trainer auf Shinta Appelkamp verletzungsbedingt verzichten musste. Überraschend kam in Brando Borello ein Spieler ins Team, der lange nicht mehr zur ersten Elf gezählt hatte und auch bisher noch nicht überzeugen konnte. Erstmals in dieser Saison im Kader durfte Emmanuel Iyoha zunächst auf der Bank platz nehmen. Luka Krajnc verteidigte erneut auf der linken Seite.

Die Gäste begannen mit einem sehr kontrolliertem Spiel, wollten den „Löwen“ erst einmal den Angriffs-Schwung nehmen. Rouwen Hennings kam in der achten Minute dann zum ersten Abschluss nach Vorarbeit von Sturmkollegen Kenan Karaman. Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic war aber auf dem Posten. Mehr Mühe hatte er zwei Minuten später, als Karaman dann selbst frei vor ihm auftauchte. Erneut war Fejzic nicht zu überwinden. Längst hatte die Fortuna die Kontrolle übernommen, von Angriffen des Gegners war nichts mehr zu sehen.

Das Spiel schlief nach einer Viertelstunde fast ein

Doch nach den guten Szenen um die zehnte Minute passierte nicht mehr allzu viel. Braunschweig agierte mit viel Vorsicht, und die Fortuna fand keine weiteren Lücken im äußerst dichten Abwehrverbund der Gastgeber. Das blieb so bis zur Halbzeit, und so mancher TV-Zuschauer, der nicht unbedingt eine Herz für eine der beiden Vereine hatte, konnte sich mit Ruhe anderen Dingen widmen – wie der Versorgung mit nahrhafter Flüssigkeit.

Zunächst änderte sich nach der Pause wenig am ziemlich übersichtlichen Niveau und auch nicht am Personal auf beiden Seiten. Zwar hatten die Braunschweiger bis dahin nicht einmal Gäste-Keeper Florian Kastenmeier in Gefahr bringen können, aber großartig anders sah es vor dem Braunschweiger Tor auch inzwischen nicht mehr aus. Selbst bei den Offensiv-Statandardsituationen der Fortuna kam keine Gefahr auf. Daher entscheid sich Rösler für den Doppelwechsel auf den Flügeln. Für Peterson kam Iyoha zu seinem Saisondebüt, Tony Pledl löste Borello nach einer guten Stunde ab.

Von Spannung oder gar Dramatik war in der Schlussphase nichts zu spüren

Besondere Ideen und Kreativität waren auf beiden Seiten fortan auch nicht zu sehen. Fehler und Zaudern prägten die Begegnung weiterhin. Immerhin nahm die Spannung in diesem Spiel zu, weil der Favorit aus dem Rheinland immer ungenauer wurde und es dem Gegner zunehmend leichter machte. Eigentlich hatte man mehr von einer Mannschaft erwartet, die zuvor fünf Mal in Folge gewonnen hatte. 

Während Braunschweig sich mit dem einen Punkt sehr zufrieden zeigte, wollten die Fortunen in der Schlussphase das Tempo noch mal erhöhen. Großen Effekt hatte das nicht, und auf den Lucky Punch wartete die Fortuna vergeblich. Spielerisch war das eine Enttäuschung des Tabellen-Fünften.

Statistik:
Braunschweig: Fejzic – Behrendt, Wydra, Nikoladou – Kroos, Kammerbauer – Kaufmann, Schlüter – Kobylanski (84. Schwenk) – Proschwitz (90. +3 Balla), Abdullahi (72. Bär)
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Krajnc – Morales – Borello (63. Pledl), Prib (85. Sobottka), Peterson (63. Iyoha) – Karaman, Hennings (75. Kownacki)
Fortunas Kader: Wolf – Sobottka, Kownacki, Ofori, Klarer, Koutris, Hartherz – Es fehlten: Bodzek (5. Gelbe/gesperrt), Zimmer, Appelkamp (beide verletzt), Piotrowski (krank)
Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma)
Zuschauer: 0
Gelbe Karten: Schlüter, Behrendt, Wydra, Schwenk / Prib (1.), Krajnc (1.)
Spielnote: 4-
Beste Spieler: Kobylanski, Wydra / Danso, Morales
Spielfazit: Der Fortuna fehlten die Mittel, um den tiefstehenden Gegner ernsthaft zu gefährden. Aber auch von Risikobereitschaft gegen eine Mannschaft, die im ganzen Spiel nur eine ernsthafte Chance hatte, war wenig zu sehen.

Stimmen:
„Wir haben uns nach einer guten Chance vom Gegner einlullen lassen. Es war zu wenig Bewegung und Tiefe in unserem Spiel. Insgesamt war es wohl ein verdientes Unentschieden. Wir können mit dem Punkt leben.“
Edgar Prib, Mittelfeldspieler der Fortuna

„Schade, dass ich den Ball bei meiner großen Chance nicht treffe. Aber es war einfach zu wenig von uns. Braunschweig stand tief, und wir hatten zu wenig Tempo im Spiel. Ob der Punkt entscheidend war, sehen wir am Ende der Saison.“
Kenan Karaman, Stürmer der Fortuna

„Braunschweig hat es gut gemacht auf einem schwer bespielbaren Platz. Dass die Null hinten steht, ist das Wichtigste, daher nehmen wir das Positive und den Punkt mit.“
Florian Kastenmeier, Torwart der Fortuna

„Das war kein Abend für Feinschmecker.“
Uwe Rösler, Trainer der Fortuna

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