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Fortuna erkämpft sich Punkt gegen Spitzenreiter

Wioeder kein Heimsieg - 1:1 gegen Regensburg

Robert Bozenik - bisher eine Enttäuschung im Trikot der Fortuna. Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat gegen Tabellenführer Jahn Regensburg den erhofften Heimsieg nicht geschafft. Allerdings kamen die Fortunen zu einem verdienten Punkt beim 1:1. Es war allerdings vor allem in der starken zweiten Hälfte etwas mehr drin für das Preußer-Team. Robert Bozenik erzielte mit dem Treffer zum Ausgleich sein Premierentor für die Fortuna.

Christian Preußer hatte sich für eine Aufstellung mit einer offensiven Ausrichtung entschieden. Allerdings beinhaltete das nur eine Änderung gegenüber der Vorwoche. Statt Jakub Piotrowski schickte Fortunas Cheftrainer gegen den Tabellenführer Robert Bozenik aufs Feld. Der Slowake agierte leicht versetzt hinter Fortunas erfolgreichstem Torschützen (vier Treffer von acht insgesamt), Rouwen Hennings. Dawid Kownacki war nicht rechtzeitig fit geworden, so stand der Pole nicht im Kader. In der Abwehr verteidigte Andre Hoffmann im 100. Pflichtspiel für die Fortuna.

Der Tabellenführer schickte nicht seine vermeintlich stärkste Elf in dieses Spiel. Angreifer Carlo Boukhalfa musste von Kaan Caliskaner ersetzt werden, weil er sich einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte. Die Gäste versuchten erst einmal mit Ruhe und viel Ballbesitz das Spiel in den Griff zu bekommen. Die erste Gelegenheit hatten aber die Platzherren nach einem guten Lauf von Florian Hartherz und einer brauchbaren Flanke, die aber weder Hennings, noch Bozenik oder Ao Tanaka verwerten konnten.

Das 0:1 sorgt für kurzen Schockmoment

Fortuna versuchte es mit viel Schwung und Tempo, war aber in manchen Sittuationen in der Anfangsphase zu überhastet. Der Tabellenführer wartete geduldig auf seine Chance und bekam sie eher etwas überraschend, als Max Besuschkow aus halblinker Position abzog und aus 23 Metern den rechten Innenpfosten traf. Von da aus sprang der Ball zum 0:1 ins Fortuna-Tor.

Die Platzherren reagierten gut und hatten schnell zwei Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen, aber beide Male waren die Schussversuche nicht platziert genug. Die Oberpfälzer ließen sich nicht beeindrucken, spielten ihren Stiefel mit großer Sicherheit runter und verhinderten mit ihrer Defensive geschickt, dass die Fortunen zu klareren Vorteilen und Abschlüssen kamen. Zudem schickte ein unzufriedener Trainer die Ersatzspieler schon früh zum Aufwärmen. Und fast wäre auch noch das 0:2 gefallen, als Kastenmeier unter dem Ball durchlief und Regensburgs Caliskaner den Ball frei ans Außennetz köpfte.

Als man sich erste Gedanken machte, dass die Fortuna mit dem 4-4-2-System nicht so gut zurecht kommt, fiel das 1:1. Eine Vorarbeit von Felix Klaus konnte zunächst niemand im Sturmzentrum nutzen, bevor dann Florian Hartherz auf links völlig frei an den Ball kam, flanken konnte, und Robert Bozenik elegant zum Ausgleich in die lange Ecke einköpfte. Damit hatte der Slowake sein erstes Tor für Fortuna erzielt und seine Aufstellung gerechtfertigt.

Regensburg kommt nach der Pause nur noch einmal richtig vor Kastenmeiers Tor

Mit einer großen Kopfballchance nach einer Narey-Flanke eröffnete die Fortuna die zweite Hälfte. Christian Preußer hatte in der Pause die mangelhafte Raumaufteilung sicherlich angesprochen. Entweder war der Strafraum nicht gut und zu gut besetzt, so dass die Außenspieler sich gegen zwei Gegenspieler nicht behaupten konnten. Aber auch insgesamt hatten sich die 18.000 Zuschauer mehr von diesem Aufeinandertrefen vorgestellt. Die Regensburger spielten geduldig und warteten auf die Fehler des Gegners.

Doch der passierte auf der anderen Seite als sich Peterson und Bozenik geschickt absetzen konnten (56.). Der neue Stürmer der Fortuna zielte gut, aber sein Schuss strich trotzdem knapp am Tor des Spitzenreiters vorbei. Und wenig später schickte der Slowake Peterson, der den Ball aber noch annahm, statt ihn aus zehn oder zwölf Metern direkt zu nehmen.

Regensburg verlegte sich nur noch darauf, zu stören. Das gelang nicht ideal, weil die Fortuna nun vermehrt Lücken fand, diese aber nur zu guten Ansätzen nutzen konnte. Auf der anderen Seite köpfte Kennedy nach der ersten guten Situation der Gäste, einer Ecke (!) zum vermeintlichen 2:1 ein, aber der Schiedsrichter nahm auf Intervention des Kölner Videokellers das Tor wegen Handspiels zurück. Erneut hatte Kastenmeier nicht gut ausgesehen.

Fortuna wechselte und machte jetzt Druck, um das Siegtor zu erzwingen.  Doch die Gäste standen sehr tief und schlugen den Ball teilweise nur noch nach vorne, um sich zu wehren. Von der Souveränität der ersten Hälfte war beim Gegner nichts mehr zu spüren. Doch letztlich fehlten dem Preußer-Team die spielerischen Möglichkeiten, um zum Siegtreffer zu kommen.

Eine Mitarbeiterin eines TV-Dienstleisters musste am Spielfeldrand ärztlich untersucht werden, weil sie bewusstlos zusammengebrochen war. Schließlich musste sie ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt werden. Sie war dann aber wieder bei Bewusstsein.

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier – Narey, Klarer, Hoffmann, Hartherz – Sobottka (74. Bodzek), Tanaka (90. Piotrowski) – Klaus, Bozenik (85. Appelkamp), Petersen – Hennings (74. Shipnoski)
Kader Fortuna: Wolf – Prib, Nedelcu, Koutris, Appelkamp, Zimmermann
Regensburg: Meyer – Faber (82 Saller), Breitkreuz, Kennedy, Wekesser – Gimber, Besuschkow (89. Elvedi) – Beste (89. Guwara), Singh (82. Makridis) – Albers, Caliskaner (68. Zwarts)
Schiedsrichter: Harm Osmers (Bremen)
Zuschauer: 19.256
Tore: 0:1 (18.) Besuschkow, 1:1 (33.) Bozenik
Gelbe Karten: Bozenik (1.) / Caliskaner, Breitkreuz, Gimber, Beste
Beste Spieler: Tanaka, Bozenik / Beste, Kennedy
Spielnote: 3,5
Spielfazit: Fortuna hat sich diesen Punkt mehr als verdient, weil die Gastgeber leidenschaftlicher agierten als der nüchtern auftretende Tabellenführer. Insgesamt geht das Unentschieden aber auch für die Gäste in Ordnung.
Formkurve: Das Preußer-Team zeigte ein gutes Heimspiel, vor allem in der zweiten Hälfte. Im Spiel nach vorne fehlen aber weiterhin die zündenden Ideen.

Reaktionen:
„Es hat Spaß gemacht, weil es ein gutes Spiel war. Insgesamt bin ich nach einer schwächeren zweiten Hälfte, in der jeder Ball wie ein Flummi zurückkam.“
Mersad Selimbegovic, Trainer des SSV Jahn

„Es war schade, dass wir in Rückstand geraten sind. Wir wollten ganz bewusst über die Flügel kommen. Insgesamt hat aber der gute vorletzte oder letzte Pass gefehlt. Es war dann eine Abwägung, ob wir noch mehr Risiko gehen. Ich bin mit dem Punkt nicht zufrieden. Wir müssen aber damit leben und weiterarbeiten. Wir wollen solche Spiele auch mal gewinnen.“
Christian Preußer, Trainer der Fortuna

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