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Fortuna-Frisuren im Australian Style

Brandon Borello ist der Team-Frisör

Foto: Beele

Ein nicht ganz ernst gemeinter Blick auf die Köpfe der Fortuna-Spieler:

Es ist schon auffällig, dass so viele Spieler der Fortuna im Training in diesen Tagen immer noch eine Mütze tragen. Für manchen mag es leicht erscheinen, den Grund zu erraten. „Klaro, es ist ja auch bitter kalt. Die Spieler stehen ja zwischen den Übungen auch herum, und sie erkälten sich sonst“, hieß es noch vergangene Woche. Nicht ganz! Es herrschen wieder mehr als  annehmbare Temperaturen. Zwei andere Lösungen drängen sich auf – genauer betrachtet eigentlich nur eine. Die Frisuren der Spieler stecken unter dem Geheimnis. In der Corona-Zeit läuft zwar endlich am 1. März der Countdown für viele Styling-Fetischisten ab. Die Coiffeure dürfen also bald wieder ran an die Matten und zwar als erste aller Dienstleister.

Aber so lange konnten viele Profis von Fortuna Düsseldorf natürlich nicht warten. Die Frisur muss sitzen, schließlich sollte sie einen wuchtigen Kopfball überstehen. Drei-Wetter-Taft allein hilft da nicht. So spalten sich die Mützenträger bei der Fortuna in zwei Gruppen auf. Auf der einen Seite sind diejenigen, die einen wild wuchernden Haarwuchs haben und diesen lieber unter der schwarzen Mütze mit ihrer Trikot-Nummer verstecken wollen. Schließlich sitzen auf der kleinen, improvisierten Trainings-Pressetribüne mindestens zwei Fotografen, die sämtliche Schwächen – und natürlich auch Stärken – der Spieler auf digitaler Ebene und für auf Papier gedruckte Medienerzeugnisse festhalten. Die andere Gruppe bilden die Spieler, die zu den Kunden des aktuellen Mannschafts-Figaros zählen. Und das ist übrigens jemand, der die angesagte Haarmode aus Australien über die Köpfe der halben Mannschaft verteilt.

Brandon Borello ist legitimer Nachfolger von Aymen Barkok

Das Geheimnis hat sich gelüftet, als sich Fortunas Mittelfeldspieler Edgar Prib in einem virtuellen Mediengespräch ständig in die Haare fasste und sie von der einen Seite auf die andere umschichtete. Er machte öffentlich Brandon Borello für den Anschlag auf seine Haare verantwortlich, betonte aber auch, dass er gar nicht so unzufrieden mit seiner neuen Haarpracht sei. Dass alle Männer Australiens mit dieser Frisur herumlaufen, ist übrigens nur ein böswillig gestreutes Gerücht, das aus der Gruppe der Frisur-Leugner stammt.

Neu gesteylt ist auch Felix Klaus. Der „praktische“ Pferdeschwanz ist futsch. Der hängt aber nicht an Brandon Borellos Trophähen-Wand.

Felix Klaus mit neuer Frisur. Foto: Beele

Seine Mutter war zu Besuch. Diese ist im Friseur-Handwerk tätig und erlöste ihren Sohn. „Ich habe mich nicht getraut, zu Brandon zu gehen“, sagte Klaus. „Das war mir zu riskant.“ Trainer Uwe Rösler wollte übrigens seinen Haarschopf dem Australier auch nicht anvertrauen. Warum weiß niemand.

Dass bei Fortuna aber ein Spieler seinen Mannschaftskollegen die Haare schneidet, hat Tradition. Ein Vorgänger von Borello war übrigens Aymen Barkok. Nachdem ihm Anfang der aktuellen Spielzeit in Frankfurt ein Verbot erteilt wurde, seine Mitspieler zu „rasieren“, kann sich Barkok nun wieder ganz auf seinen eigentlichen Beruf konzentrieren und zählt inzwischen zu den Stammspielern der Eintracht. Vielleicht sollte auch Brandon Borello mal Kamm und Schere an den Nagel hängen und sich auf die Aufgabe konzentrieren, wofür er von der Dreisam an den Rhein gewechselt ist. Aber demnächst haben die Frisöre ja wieder geöffnet – für manche Fortunen ein Segen.     

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