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Fortuna: Führungsspieler drängt auf Comeback

Wie ein Klavier Edgar Prib geholfen hat

Foto: Beele

von Norbert Krings

Nahezu jeder Fußball-Profi in Deutschland kennt Edgar Prib, aber die wenigsten wissen, wer Ludovici Einaudi ist. Dieser ist kein Stürmerstar aus der Serie A, obwohl er in Turin geboren ist. Ein gewiefter Spielerberater etwa? Nein, Einaudi ist der Lieblingskomponist von Fortunas neuem Mittelfeldspieler.

Was ist daran so besonders? Der Ex-Hannoveraner musste zuletzt wegen einer langwierigen Verletzung pausieren und konnte für seinen neuen Verein aus Düsseldorf bisher nur das Pokalspiel bestreiten. Dann fiel Prib beim Aufwärmen zum Ligastart in Hamburg verletzt aus. Seinen Frust darüber verarbeitete er am Klavier – mit Werken seines Idols aus der Musikbranche. Er ist leidenschaftlicher Klavierspieler und hat nicht nur Mitspieler Brandon Borello im Teamhotel bei einer kleinen Demo seines Könnens begeistert.

Jetzt ist Prib wieder im Training. „Ich bin seit ein paar Tagen wieder dabei, habe keine Wehwehchen und bin fast schon wieder da, wo ich mich gerne in Sachen Fitnessstand sehe“, sagt der 30-Jährige. „Ich freue mich wieder bei den Jungs zu sein.“ Ob er dann schon gegen Sandhausen wieder auf dem Rasen stehen wird, weiß Prib nicht, hofft aber darauf. Er will schauen, wie sein Körper auf die harten Trainingsbelastungen reagiert. „Ich will dann auf jeden Fall für den Trainer eine Option sein.“

Verletzungen sind in Pribs Karriere kein Neuland

Als „Achterbahnfahrt“ beschreibt er seine Gefühle, seitdem er bei der Fortuna ist. Voller Euphorie sei er hergekommen, um eine neue und interessante Aufgabe anzugehen. „Ich war nach dem Einsatz in Ingolstadt voller Vorfreude auf Hamburg und bin dann wieder auf dem Arsch gelandet“, beschreibt Fortunas Mittelfeldspieler seine Gefühle. Er wusste darum, wie sehr er von seinem Trainer herbeigesehnt worden war, um das Erfahrungs-Vakuum im Mittelfeld auszufüllen. „Aber wieder gab es zwei Wochen Reha. Immer, wenn man etwas auf die Fresse kriegt, muss man wieder aufstehen. Und zwar sofort“, sagt Prib und weist darauf hin, dass er solche unerfreulichen Dinge in seiner Karriere schon öfter verarbeiten musste. „Weil ich nicht mit anpacken konnte, habe ich mich wie eingesperrt gefühlt.“ Jetzt sieht er sich auf dem besten Weg zum Comeback.

Genau diese Einstellung erwartet Uwe Rösler von seinem Spieler, den er als wichtigen Führungsspieler in seinem Team sieht. Prib hat einen klaren Blick auf sein neues Team, weiß darum, dass Fortuna einen größeren Umbruch erlebt und die Mechanismen noch nicht so eingefahren sein können.

Edgar Prib am Ball. Foto: Beele

„Zudem hatten wir oben auf der Tribüne eine halbe Stammelf sitzen“, sagt er und lobt die Stabilität der Defensive, aber auch des gesamten Kaders. „Trotzdem braucht das alles seine Zeit, um noch besser zusammenzuwachsen.“ Prib selbst will nicht nach außen beweisen, dass er ein Führungsspieler sei, sondern vor allem auf dem Platz Verantwortung übernehmen. Dier Erwartungen an ihn, die Kreativrolle zu übernehmen sind für ihn keine Belastung, er betont aber, dass da auch das ganze Team gefordert ist.

Unterstützung für Teamkollege Appelkamp ist Prib wichtig

Das Saisonziel, das gemeinsam von Vereinsführung, Trainerstab und Mannschaft ausgeben worden ist, erhöht in Pribs Augen den Druck auf die Mannschaft nicht. „Das Ziel ist mit ein paar Zusätzen genannt worden. Nur wenn die Stolpersteine nicht allzu groß sind, kann das funktionieren“, sagt Prib. Allerdings müsse es auch jede Woche einen sichtbaren Prozess geben, dass sich die Mannschaft entwickelt. Und diese Entwicklung sieht Prib im Fortuna-Kader. „Da bin ich optimistisch und hoffe, meinen Teil beitragen zu können.“ Eine Aufgabe wird dabei auch sein, ein Talent wie Shinta Appelkamp auf dessen Weg zu unterstützen. „Da ist mir der Teamgedanke auch viel wichtiger als der persönliche Erfolg“, sagt er, der selbst dankbar ist, dass ihn seine neuen Mitspieler während der Verletzungszeit aufgebaut haben. Und das Klavier und die Musik haben ihm offensichtlich weitere Energie verliehen.

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