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Fortuna hofft auf Wintermärchen in Aue

Felix Klaus könnte sein Debüt geben

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Das 0:0 in Braunschweig hat so mancher Fortuna-Fan als Rückschlag nach den fünf Siegen in Folge gesehen. Offensiv lief bei der Mannschaft von Uwe Rösler bei der Begegnung mit der Eintracht auch wenig. Diesmal will sich die Fortuna in Aue wieder mehr Chancen herausspielen und die Serie der Spiele ohne Niederlage auf sieben in Folge auszudehnen.

In Altenburg ist Uwe Rösler aufgewachsen – das liegt rund 40 Kilometer von Aue entfernt. Daher kennt der 52-Jährige das Erzgebirge genau und weiß, wie es im fußballerischen Zentrum der Region aussieht, wenn viel Schnee gefallen ist. Um die Anfahrt macht sich Fortunas-Trainer aber ebenso wenig Sorgen wie um die winterliche Situation in der umgebauten Arena, das zu seiner Jugendzeit noch Otto-Grotewohl-Stadion hieß. „Es gibt dort eine Rasenheizung und deshalb werden wir keine Schwierigkeiten mit dem geräumten Spielfeld haben“, sagt Rösler mit Zuversicht.

Die Gewissheit, dass auch seine Spieler die Situation annehmen und unbedingt erfolgreich sein wollen, lässt Rösler seine Zuhörer im virtuellen Mediengespräch deutlich spüren. Zudem hat auch er selbst eine Extra-Portion Motivation. Er trifft auf einen alten Weggefährten, der beim FC Erzgebirge Trainer ist – und das ziemlich erfolgreich. Dirk Schuster hat zusammen mit Rösler in Magdeburg gespielt, seinen jungen Mitspieler damals an die Hand genommen und „betreut“. In der jüngeren Vergangenheit habe man sich ein wenig aus den Augen verloren, auch weil Uwe Rösler längere Zeit in Großbritannien gelebt hat. „Ich freue mich aber sehr, ihn wiederzusehen“, erklärte Fortunas Cheftrainer. Es soll ein Wiedersehen unter Kollegen mit einem Erfolgserlebnis für die Gäste sein, wenn es nach Rösler geht.

Felix Klaus soll das Flügelspiel der Fortuna beleben

Dazu beitragen könnte der „Neue“. Felix Klaus heißt er, kommt aus Wolfsburg (dank der guten Kontakte von Klaus Allofs) und soll den Offensivbemühungen mehr Dynamik verleihen. Zwei Trainingseinheiten wird der 28-Jährige bis dahin mit seinen neuen Mitspielern absolviert haben. Er wird mit nach Sachsen fahren, ob er dann schon ein Kandidat für die Startaufstellung sein wird, entscheidet der Trainer erst kurz vorher.

Rösler beschreibt Klaus als äußeren Mittelfeldspieler, der vor allem über die rechte Seite kommt. „Er ist aber flexibel einsetzbar und hat in Hannover auch als Zehner in der Raute hinter zwei Spitzen gespielt“, sagte Fortunas Trainer, der in der Offensive auf den Seiten gerne tiefe Läufe von seinen Flügeln sehen möchte, die auch zu Torgefahr führen. Das habe ihm bisher gefehlt. „Felix hat einen Riesenvorteil, weil er die halbe Mannschaft kennt.“

Felix Klaus ist zumindest in Aue im Kader. Foto: Fortuna

Er hat in Fürth und Hannover mit einigen Spielern bereits zusammengespielt.“ Deshalb sei auch die Informationsbeschaffung über den 28-Jährigen nicht so schwer gefallen. In Wolfsburg weinen die Fans Klaus nicht unbedingt hinterher. Das mag wohl daran liegen, dass dieser in der laufenden Saison bisher gerade einmal auf 132 Pflichtspielminuten und einen Startelf-Einsatz beim 1:1 gegen Freiburg gekommen war.

Ob Appelkamp spielen kann, ist noch offen

Zuletzt hatte Shinta Appelkamp wegen Muskelproblemen passen müssen, unter der Woche konnte das große Fortuna-Talent wieder komplett mittrainieren. Der Trainer wies auch darauf hin, dass nicht der eine oder der andere spielt und meint damit einen möglichen Konkurrenzkampf um eine Position zwischen Appelkamp und Felix Klaus. Er könne sich auch beide Spieler in einem System vorstellen, wobei der Deutsch-Japaner nicht auf eine spezielle Position im Mittelfeld festgenagelt ist. Diesmal wohl nicht dabei ist „Emma“ Iyoha, dessen muskulären Nachwirkungen in Folge des Einsatzes (30 Minuten in Braunschweig) ihn in den vergangenen Tagen daran hinderten, die kompletten Einheiten im Training zu absolvieren.

Uwe Rösler erklärte noch einmal, dass er nicht gerne Spieler zu Beginn auf den Rasen schickt, von denen er nicht weiß, ob sie 90 Minuten durchstehen können. So werden Appelkamp und vielleicht auch Iyoha zunächst höchstens auf der Bank sitzen. „Ich will auch auf das Spiel reagieren können mit den Einwechslungen und nicht nur aus konditionellen Gründen Spieler tauschen“, sagte Rösler. Ansonsten sind alle Akteure wieder fit, auch der zuletzt gesperrte Kapitän Adam Bodzek sollte wieder dabei sein.

Defensiv muss das Augenmerk auf dem Sturmduo der Sachsen liegen. Florian Krüger und Pascal Testroet haben zusammen 17 der 24 Tore des FC Erzgebirge erzielt und darüber hinaus jeweils fünf Treffer vorbereitet. Aber auch die Abwehr, die die viertbeste der 2. Liga ist, wird es der Fortuna nicht leicht machen. „Wir müssen alles abrufen, um in Aue zu bestehen“, sagt Uwe Rösler, der die Fortuna nicht als Favorit sieht und offensichtlich erneut mit einem Unentschieden im vorletzten Spiel der Hinrunde nicht ganz unzufrieden wäre.

Voraussichtliche Aufstellung der Fortuna:
Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Krajnc – Morales – Klaus, Prib, Peterson – Karaman, Hennings
Kader: Wolf – Sobottka, Klarer, Bodzek, Ofori, Kownacki, Pledl, (Borello) Koutris, Hartherz; fraglich: Iyoha, Appelkamp (beide muskuläre Probleme), es fehlt: Piotrowski (coronabedingt)

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