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Fortuna macht noch zu viele Fehler

Trainer Preußer war mit dem Abwehrverhalten unzufrieden

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Wieder zeigt Fortuna Düsseldorf eine starke und überzeugende Schlussphase und eine gute Moral. Doch mit dem 2:2 gegen das Schlusslicht Holstein Kiel können die Mannschaft und Trainer Christian Preußer insgesamt nicht zufrieden sein.

ABWEHRVERHALTEN Sieben Tore in vier Liga-Spielen zu kassieren, ist für eine Mannschaft, die Ambitionen nach oben hat, eindeutig zu viel. Das weiß Trainer Christian Preußer und muss genau da auch den Hebel ansetzen. „Wir haben in den vergangenen Wochen über unsere Flankenschwäche in der Offensive gesprochen, diesmal kritisiere ich das Verhalten bei gegnerischen Flanken“, sagte Fortunas Chefcoach nach den bewegten 90 plus sechs Nachspielminuten.

Preußer hatte beim 0:1 erkannt, dass einerseits Ex-Fortune Johannes van den Bergh fast ungehindert flanken konnte und sich dann im Zentrum niemand für den Torschützen Alexander Mühling zuständig fühlte. Auch beim 2:1 fiel der Treffer über die rechte Abwehrseite der Fortuna, wo erneut Matthias Zimmermann die Flanke nicht verhindern konnte, und der zweite Ex-Fortune Steven Skrzybski zum Torerfolg kam. Bei beiden Treffern muss die Abwehrarbeit schon vorher greifen, so dass solche Flanken für den Gegner nicht möglich sind“, erklärte Preußer, der die Alleinschuld nicht beim teilweise indisponierten Matthias Zimmermann sehen wollte.

Da ist es passiert: Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier hat keine Abwehrchance beim Kopfball zum 0:1 von Mühling. Foto: Christof Wolff

Auch die Mitspieler waren bei beiden Gegentoren eigentlich gefordert. So griff Jakub Piotrowski beim 1:2 erst zögerlich und dann gar nicht mehr ein, so dass Zimmermann zu spät kam, um die Flanke zu verhindern.

“Aus Kontersituationen haben wir Chancen zugelassen. Da müssen wir uns über die Absicherung unterhalten“, sagte der Trainer, der die Fehler, die zu den Gegentoren geführt haben, noch einmal mit der Mannschaft besprechen will. „Wir haben definitiv zu viele Fehler gemacht, deshalb haben wir bisher erst vier Punkte.“

OFFENSIVVERHALTEN: Sechs selbst erzielte Tore in vier Spielen ist okay, allerdings nicht überragend. „An die gezeigte Offensivpower in der zweiten Hälfte können wir uns gerne gewöhnen, man muss ja nicht zuvor in Rückstand liegen“, meinte der Trainer, der eine bessere Strafraumbesetzung forciert, aber sich über die erneut gezeigte Moral freute. „Wenn wir vorne sind, müssen wir unbedingt vermehrt zum Abschluss kommen, damit der Gegner keine Möglichkeit hat, schnell zu kontern.“ 

Preußer: „Ao Tanaka muss sich noch an uns gewöhnen“

Nach dem Rückstand wählte Preußer diesmal eine andere Spielweise, um zum Ausgleich zu kommen. „Wir haben uns dazu entschlossen, nicht mit langen Bällen zuarbeiten wie in den beiden Spielen zuvor, weil wir gut in der Begegnung waren.“ So habe man sich spielerisch die Chancen über die Flügel erarbeitet und vor dem 2:2 auch die Ecke herausgeholt. Die Abschlussqualität muss bei so hohen Ballbesitzanteilen aber noch besser werden.  

Bei Ao Tanaka konnte man sehen, das er das Spiel der Fortuna beleben kann. „Ich bin sehr zufrieden, er hat es gut gemacht und hatte auch defensiv einige Balleroberungen“, sagte Preußer. „Ich muss dennoch um Geduld bitten, er muss sich noch an uns gewöhnen.“ Auch das Duo Appelkamp/Tanaka kann sich der Trainer sehr gut vorstellen, gerade um noch mehr Kreativität und Torgefährlichkeit zu erzeugen. 

FAZIT: Christian Preußer war sich nicht so sicher, wie er das Spiel bewerten sollte. „Wenn wir zweimal in Rückstand geraten und dann noch einen Punkt holen, ist das gut. Wenn wir viel Ballkontrolle haben, ist das auch gut“, sagte Fortunas Trainer. Man sei gut in der Partie gewesen und habe gute Ansätze gehabt. Doch das reicht eben nicht, wenn man hinten nicht klar und entschlossen genug verteidigt. Es muss nun wieder das Ziel sein, hinten zu Null zu spielen. Dann würden vorne auch wenige Chancen reichen, um zu einem Erfolg zu kommen.

Eine Mannschaft wie Schalke 04 könnte so kapitale Schnitzer im nächsten Spiel am kommenden Samstag vielleicht noch deutlicher bestrafen, als es die Kieler mit ihren Toren und gefährlichen Kontern bereits getan haben. Ein konsequenteres Abwehrverhalten wäre dann mehr als sinnvoll.

Offensiv hingegen sieht es allein durch die Tatsache, dass Ao Tanaka für eine absolute Belebung gesorgt hat, deutlich besser aus. Auch die Aktionen von Khaled Narey, vor allem dann, wenn er über rechts kam oder das Zentrum verstärkte, lassen die Hoffnung zu, dass es im Angriff tatsächlich zwingender ist, was die Fortuna dort bietet. „Ohne Sachen schön zu reden, aber auch gegen Bremen und Nürnberg war mehr drin.“

Ein großes Lob gab es vom Trainer für das Publikum, das dieMannschaft sehr gut unterstützt habe und einen Beitrag hatte, dass das Ergebnis noch gedreht werden konnte. 

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