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Fortuna – mitten drin im Aufstiegsrennen

Aber Rösler-Team muss noch konstanter werden

Foto: Christof Wolff

Ein Kommentar von Norbert Krings

Das 3:3 gegen die SpVgg Greuther Fürth ist beileibe kein Rückschlag für die Fortuna im Aufstiegsrennen. Wer nach einem 0:2-Rückstand gegen eine Spitzenmannschaft zurückkommt und dann noch das folgende 2:3 erfolgreich wegstecken kann, der verfügt über eine große Moral und Selbstvertrauen, das im Rennen um einen der zwei oder drei Aufstiegsplätze entscheidend sein kann. 

So ist auch die Erfolgsserie mit sieben Siegen, drei Unentschieden und einer Niederlage in elf Spielen mehr als beachtenswert und hat die Konkurrenz geschockt. Gelingt es auch, gegen den Hamburger SV am Dienstag nicht zu verlieren, wäre der Boden mehr als bereitet, um die Ernte am Saisonende mit dem Aufstieg einzufahren. Das Potenzial dazu ist vorhanden, aber die Mannschaft sollte von größeren Verletzungen wichtiger Spieler verschont bleiben. Der Kader hat die Breite, aber Spieler wie beispielsweise Kevin Danso, Shinta Appelkamp, Matthias Zimmermann, Alfredo Morales, Kenan Karaman sowie Rouwen Hennings sollten nicht länger ausfallen. 

Inzwischen ist auch in Fortunas Umfeld eine gewisse Zuversicht eingekehrt. Nach den Erfolgen der vergangenen Wochen ist das nachvollziehbar. Die berechtigte, aber auch die unqualifizierte zu Beginn der Saison geäußerte Kritik haben Mannschaft und Trainer weggesteckt und vielleicht auch noch enger zusammengeschweißt. Zudem hat Uwe Rösler aus den Fehlern gelernt, der Mannschaft nicht zwanghaft ein System überzustülpen, das nicht passen will. Eine Viererkette und der Angriff mit zwei Stürmern hat sich inzwischen bewährt. Die Defensive ist eingespielt, auch wenn sie zuletzt gegen Fürth einige Probleme offenbarte. Und noch nicht alle Flügelspieler sind in der Lage, ausreichend nach hinten zu arbeiten. Daran kann und muss man arbeiten, ebenso wie weiterhin an der offensiven Effektivität.

Wie wohltuend die Ruhe in der Vereinsspitze sich auch auf den sportlichen Erfolg auswirkt, ist bislang noch wenig gewürdigt worden. Das ist sowohl dem Aufsichtsrat als auch dem Vorstand gelungen, sich nach außen zurückzuhalten, beziehungsweise im Hintergrund wichtige Weichen zu stellen. Die wirtschaftliche Lage ist nicht rosig, aber durch die Corona-Krise ist der Verein anscheinend nicht ernsthaft in seiner Zukunft bedroht. Das Wirken von Klaus Allofs hat dem Verein und der Klubspitze ganz offensichtlich eine Gelassenheit vermittelt, die für die Zukunft und die Weiterentwicklung der Fortuna entscheidend sein können. Die veränderte Vereinsstruktur wird sich gemeinsam mit der Selbstvermarktung aber erst richtig beweisen müssen, wenn der Aufstieg gelungen ist und ein erneuter Versuch, sich in der Bundesliga zu etablieren, angegangen wird.

Die Fortuna-Fans sind nicht nur wegen der erfolgreichen Spiele zuletzt auf ihre Kosten gekommen. Die Mannschaft spielt mal mutig, mal kontrolliert, mal riskant und geizt nicht mit spektakulären Auftritten. Die Elfmeter-Krise sowie die Zeit der Platzverweise ist offensichtlich vorbei. Dafür gibt es immer mal wieder Einlagen, wie ein Eigentor oder einen Torhüter, der selten daneben, aber öfter mal in die Trickkiste greift. Fortuna ist weiterhin nie langweilig und macht diese Saison Spaß. Und der Leidensfaktor einer Diva wird dabei nie ganz außer Acht gelassen. Ganz ohne Zittern sollen die Anhänger ja auch nicht durch die Saison kommen – sonst wäre dieser Verain ja auch nicht Fortuna Düsseldorf.

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