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Fortuna ringt Hannover mit zehn Mann nieder

Rösler-Elf siegt trotz bitteren Rückschlägen

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf bleibt eine Mannschaft für großes Spektakel. Während die Konkurrenz Federn ließ, kam die das Team von Uwe Rösler zu einem moralisch großartigen Erfolg. In Unterzahl und trotz einiger Fehler siegte der Bundesliga-Absteiger mit 3:2 gegen Hannover 96. 

Fortuna startete zwar ohne den zuletzt noch angeschlagenen Shinta Appelkamp, aber die Aufstellung von Uwe Rösler war deutlich offensiv ausgerichtet. So stürmte Dawid Kownacki auf der linken Seite, Felix Klaus sollte von links kommend die beiden Spitzen Kenan Karaman und Rouwen Hennings bedienen. Dahinter versuchte Edgar Prib das Spiel zu ordnen, während Alfredo Morales die Absicherung als einziger Sechser im Mittelfeld übernahm. Eher überraschend war die Nominierung von Florian Hartherz auf der linken Abwehrseite, der aber wohl nach seiner schwachenLeistung von Regensburg nicht völlig demoralisiert werden sollte. Das schaffte er kurz vor der Pause dann selber…

Die Partie begann schwungvoll, da auch Hannover den Weg nach vorne suchte. Und das tat die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak vor allem angetrieben durch 96-Keeper Michael Esser, der verbal von Beginn an in der Arena lautstark das Kommando übernommen hatte. Die Gäste hatten auch spielerisch in der Anfangsphase mehr Ballbesitz, ohne allerdings das Tor der Fortuna in den ersten 20 Minuten in Gefahr zu bringen. Auf der anderen Seite liefen viele Angriffe über die linke Seite, auf der Dawid Kownacki (früh mit Gelb bestraft) einigen Wirbel entfachte.

Kastenemeiers Fehler ermöglicht Hannover das Tor zum 1:1

Die Fortuna konnte sich lange keine gute Situation im gegnerischen Strafraum herausspielen. Dann kam es aber dort zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen Kingsley Schindler und Felix Klaus. Der Fortune war früher am Ball und so hatte Schiedsrichter Felix Zwayer keine andere Option, als auf Strafstoß zu entscheiden. Rouwen Hennings ließ sich die Chance nicht entgehen und brachte in der 28. Minute seine Mannschaft mit 1:0 in Führung. Die erste Führung seit der 1:2-Niederlage in Würzburg.

Die Platzherren versuchten fortan, das Spiel zu berhigen, standen etwas tiefer und setzten auf Konter. Doch erneut spielte ein katastrophaler Fehler der Fortuna dem Gegner in die Karten. Florian Kastenmeier spielte Valmir Sulejmani den Ball unbedrängt in die Füße. Der 96-Stürmer bediente Florent Musslija, der noch ein paar Schritte in die Mitte machte und Fortunas Torhüter beim 1:1 aus 16 Metern keine Chance ließ.

Und die Probleme für die Fortuna rissen nicht ab. Denn Florian Hartherz, der sich an der Torauslinie des Gegners bereits eine erste unnötige Gelbe Karte eingehandelt hatte, flog mit der zweiten Verwarnung eine Minute vor der Pause vom Platz. Wenn Dummheit weh tut, waren die Schmerzen zur Pause in der Fortuna-Kabine wohl ziemlich groß. Wieder einmal hat es die Mannschaft ihrem Gegner in diesen Situtionen zu leicht gemacht.

Klaus bringt die Fortuna mit einer herrlichen Volleyabnahme wieder in Führung

Uwe Rösler reagierte zur Pause. Fortunas Trainer nahm Rouwen Hennings vom Platz und beorderte Leo Koutris nach der Pause auf die linke Abwehrseite. Bis zur 49. Minute lag der Ball weitere zwei Male im Tor der Platzherren. Zum Glück hatte der Linienrichter auf der Seite der Gäste-Kurve einen guten Tag erwischt. Beide Male zeigte er die Abseitsposition (von Schindler und Sulejmani) richtig an.

Überraschend ging es auf der anderen Seite weiter, als Koutris nach einem Prib-Anspiel flanken konnte. Felix Klaus war völlig frei und verwandelte die Volleyabnahme aus acht Metern zur 2:1-Führung für die dezimierten Gastgeber. Als Motivationsspritze wirkte das zumindest für die nächsten Minuten, in denen die Unterzahl der Fortuna nicht ins Gewicht fiel.

Die nächste Reaktion kam von der 96-Bank, als Marvin Ducksch ins Spiel kam, dessen Wunderheilung selbst die Beobachter aus Hannover überraschte. Deren Mannschaft hatte längst die Initiative gegen eine nun sehr tief stehende Fortuna ergriffen. Die Gastgeber verteidigten den Vorsprung geschickt und mit großem Engagement. Doch der Druck wurde stärker, und nur selten gab es eine Entlastung.

Shinta Appelkamp auf dem Weg zum 3:1. Foto: Wolff

Doch die hatte es dann in sich (76. Minute), als Dawid Kownacki einen Konter in einer 3:2-Überzahl-Situation auf Shinta Appelkamp spielte. Das eingewechselte Talent der Fortuna lief noch ein paar Schritte und verwandelte dann abgezockt zum 3:1 in die lange Torecke.

Hannover 96 gab sich aber nicht auf, wechelte erneut und der gerade eine Minute auf dem Platz stehende Mick Gudra kam zum 2:3-Anschlusstreffer. Und nun ging es Foprtuna nur noch darum, diesen Dreier über die Zeit zu bringen. Und die vier Minuten Nachspielzeit streckten sich für alle Fortunen fast ins Unendliche. Bis dann der erlösende Schlusspfiff ertönte…

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Hartherz – Morales (71. Sobottka) – Klaus (58. Appelkamp), Prib (83. Bodzek), Kownacki – Karaman, Hennings (46. Koutris)
Kader: Wolf – Klarer, Peterson, Bodzek, Pledl, Appelkamp, Sobottla, Krajnc
Hannover: Esser – Muroya, Franke, Hübers, Hult – Kaiser (70. Ochs), Bijol (78. Gudra) – Schindler (60. Ducksch), Muslija (78. Elez) – Haraguchi – Sulejmani (70. Doumbouya)
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Zuschauer: 0
Tore: 1:0 (28. FE.) Hennings, 1:1 (37.) Musilija, 2:1 (52.) Klaus, 3:1 (76.) Appelkamp, 3:2 (79.) Gudra
Gelbe Karten: Kownacki (5. nächste Spiel gesperrt), Prib (3.), Sobottka (3.) / Elez, Gudra
Gelb-Rote Karte: Hartherz
Beste Spieler: Danso, Kownacki / Muslija, Hult
Spielnote: 3
Spielfazit: Fortuna hat sich selbst zunächst ein oder sogar beide Beine gestellt, ist aber wieder aufgestanden und hat mit einer großen Moral diesen wichtigen Erfolg gelandet. Endlich einmal hat die Mannschaft mit trotziger Leidenschaft gegen alle Widerstände angekämpft.

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