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Fortuna verliert Anschluss nach 1:2 in Paderborn

Rösler-Team stellt sich selbst ein Bein

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat ein Spiel verloren, das nicht verloren gehen durfte. Zwei Minuten waren die Gäste beim 1:2 in Paderborn unaufmerksam und gaben dadurch das Spiel völlig unnötig aus der Hand. Damit bekamen noch vorhandene Aufstiegshoffnungen einen erneuten heftigen Dämpfer.

Uwe Rösler hatte eine kleine Rotation angekündigt, Fortunas Trainer setzte dieses Vorhaben auch um. Gegenüber der Startformation gegen St. Pauli brachte der 52-Jährige Jakub Piotrowski und Brandon Borello neu in die Mannschaft, Adam Bodzek und Felix Klaus saßen zunächst auf der Bank. Piotrowski sollte hinter Dawid Kownacki die 10-er-Position übernehmen, Spieltagskapitän Edgar Prib rückte dafür mehr zurück. Marcel Sobottka rutschte ebenfalls etwas nach hinten und ersetzte den Kapitän auf der Sechser-Position. Die Berufung für Borello war eine Art Belohnung für dessen guten, weil kampfbetonten Auftritt gegen St. Pauli. Bei den Gastgebern bekam Ersatzkeeper Jannik Huth ein Bonbon von Trainer Steffen Baumgart und stand zum ersten Mal für Leopold Zingerle in der Startaufstellung.

Die Ausgangssituation für die beiden Mannschaften waren grundverschieden. Paderborn hatte mit dem überraschenden Erfolg gegen Bochum die Abstiegsgefahr endgültig gebahnt und spielt nur noch für eine bessere Platzierung. Fortuna hingegen musste punkten, um weiterhin den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Das Spiel war zunächst von Vorsicht auf beiden Seiten geprägt, zur Sache ging es allerdigns von Anfang an. Mit seinem Schuss ans Außennetz eröffnete Christopher Antwi-Adjei (14. Minute) den Reigen an guten Möglichkeiten. Und auch eine Minute später war Paderborns Linksaußen zur Stelle, als er von links scharf nach innen flankte und diese Hereingabe zum Torschuss wurde. Der Ball flog aber knapp am langen Pfosten vorbei.

Dawid Kownacki trifft kurz vor der Pause nur die Latte

Die erste Gelegenheit der Gäste bereitete Kristoffer Peterson vier Minuten später vor. Seine scharfe Hereingabe kam aber nicht beim bereitstehenden Piotrowski an. Jamilu Collins konnte gerade noch klären. Das Spiel war weiterhin umkämpft, allerdings mit inzwischen klaren Vorteilen für die Paderborner, die immer wieder über die linke Seite Angriffe initiierten. Fortuna hatte große Probleme, das Spiel aufzubauen, weil zu oft Bälle nicht behauptet werden konnten. Vor allem Brandon Borello enttäuschte, weil er kaum einen Ball an den Mann brachte. Ähnliches galt für Dawid Kownacki, der aber zwei Minuten vor der Pause immerhin die beste Chance des Spiels bis dahin hatte, als er mit einem Kopfball nach einer etwas zu hohen Koutris-Flanke an der Oberkante der Latte scheiterte.

Am Ende waren eher die Fortunen am Boden. Hier hatte sich Kevin Danso gegen Dennis Srbeny durchgesetzt. Foto: Wolff

Uwe Rösler reagierte auf die insgesamt zu passive Vorstellung seiner Mannschaft vor der Pause. Jakub Piotrowski blieb in der Kabine, Rouwen Hennings kam für ihn ins Team. Die erste Gegelegenheit hatten aber die Platzherren, als Dennis Srbeny den Ball nach einem Konter knapp rechts neben das Tor schoß. Borello versuchte es wenig später mit einem Schlenzer, der ebenfalls knapp am Tor vorbeistrich. Bereits in der nächsten Situation hatte Kownacki die nächste Möglichkeit, scheiterte aber erneut. Doch Fortuna blieb dran, Kristoffer Petersen erzielte das vermeintliche Führungstor, doch das wurde nach langer Überprüfungsphase wegen Abseits nicht anerkannt. Kownacki soll sich bei der Flanke zuvor im Abseits befunden haben. 

Die Chancen häuften sich für die Fortuna nun. Einem Kopfball von Hennings folgte eine Ecke mit einer Kopfball-Gelegenheit von Kevin Danso. Aber dann war es endlich soweit. Feleix Klaus bediente Kownacki steil. Der Pole überlegte und entschied sich lieber dafür, Hennings anzuspielen. Der verwandelte freistehend zum in dieser Phase erlösenden 1:0.

Schlecht gestellte Mauer ermöglicht den Ausgleich

Die Antwort der Paderborner fiel wütend und war mit viel Druck verbunden. Ein Freistoß brachte nach 70 Minuten Gefahr, weil im Fortuna-Mittelfeld der Ball unnötig verloren worden war. Der gerade eingewechselte Kai Pröger traf zum 1:1, weil die Mauer schlecht stand und Kastenmeier daher keine Chance hatte, den Ball abzuwehren. Und es kam noch schlimmer, nachdem Zimmermann bei einem Abwehrversuch umknickte und Ingelsson unbehinert in den Strafraum eindringen konnte. Der von ihm bediente Srbeny verwandelte freistehend zur Führung für die Platzherren, die innerhalb von zwei Minuten das Spiel gedreht hatten.

Der Schock saß tief, die Fortunen wirkten gelähmt und brauchten lange, um wieder den Blick nach vorne zu richten. Den Angriffen fehlte aber nun die Überzeugungskraft und wurden unkonzentriert vorgetragen. Die Paderborner brachten das Spiel mit großem Kampfgeist über die Zeit. Bei den Fortunen ging mit dem Schlusspfiff der Kopf runter. Sie hatten eine riesige Chance vergeben, den Abstand nach oben zu verringern.

Statistik:
Paderborn: Huth – Dörfler, Nkala, Schonlau, Collins – Schallenberg – Justvan (59. Ingelsson), Thalhammer (69. Michel) – Srbeny (85. Owusu) – Akolo (69. Pröger), Antwi-Adjei (57. Führich)
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Danso, Krajnc, Koutris – (65. Hartherz) Sobottka – Borello (57. Klaus), Prib (78. Appelkamp), Piotrowski (46. Hennings), Peterson (65. Iyoha) – Kownacki
Kader: Wolf – Klarer, Hartherz, Karaman, Bodzek, Iyoha, Appelkamp
Schiedsrichter: Arne Aarnik (Nordhorn)
Zuschauer: 0
Tore: 0:1 (65.) Hennings (9. Saisontor), 1:1 (71.) Pröger, 1:2 (73.) Srbeny
Gelbe Karten: Antwi-Adjei, Nkala, Owusu / –
Beste Spieler: Schallenberg, Nkala / Sobottka, Hennings dsfsfsfdsfd
Spielfazit: Fortuna geht in Führung und verliert dann doch noch. Zwei Unaufmerksamkeiten reichten dem Team von Steffen Baumgart, um das Spiel für sich zu entscheiden. Bei einem Chancenverhältnis von 8:7 für die Fortuna hätte mehr dabei herausspringen müssen.

Reaktionen:

„Das ist extrem bitter. Wir waren nach dem Führungstor zu passiv. Ich habe die Mauer gegen einen Linksfuß und Rechtsfuß gestellt. Mehr als vier Spieler konnte ich nicht dahin stellen. Wir müssen uns jetzt auf Karlsruhe konzentrieren, an eine Aufstiegschance denken wir nicht.“
Florian Kastenmeier, Torwart der Fortuna

„Nach den kräfteraubenden Partien sind wir nur schleppend ins Spiel gekommen. Wir hatten die besseren Chancen und hätten mehr daraus machen müssen. Es hat nicht so gut funktioniert wie sonst, kompakt zu stehen und dem Gegener möglichst wenig Chancen zu lassen.“
Edgar Prib, Mittelfeldspieler der Fortuna

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