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Fortuna zeigt Moral beim Sieg gegen den Club

Das Rösler-Team erkämpft sich die drei Punkte

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat sich die Chance erhalten, vielleicht doch noch in den Aufsteigskampf eingreifen zu können. Das 3:1 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg war aber allenfalls ein hart erkämpfter Arbeitssieg, der lange auf Messers Schneide stand.

Uwe Rösler belohnte in seiner Aufstellung gegen den Club die guten Leistungen von mindestens drei seiner Spieler in den vergangenen Begegnungen. Sowohl Marcel Sobottka (für Alfredo Morales) als auch Dawid Kownacki (für Rouwen Hennings) und Kristoffer Peterson (für Edgar Prib) waren von Anfang an für Fortuna in Aktion. Auch Leo Koutris und Tony Pledl standen wieder in der Starelf, die insgessamt zumindest von der Aufstellung offensiv ausgerichtet war.

Stürmisch legte die Heimmannschaft los. Drei Ecken in kurzer Folge und ein Volleyschuss von Marcel Sobottka sorgten in den ersten fünf Minuten für Gefahr vor dem Nürnberger Tor. Wobei Fortunas Mittelfeldspieler eigentlich für die Führung sorgen musste. Er verzog den Ball aber etwas. Wenig später landete ein Kopbfall von Georg Margreitter auf der Latte, nachdem ihn Fortunas Keeper ihn dorthin noch ablenken konnte – ein durchaus lebendiger Beginn von beiden Seiten.

Nach 20 Minuten war bei Fortuna ein wenig die Luft raus

Fortuna präsentierte sich bissig und eroberte einige Bälle im Gegenpressing zurück. Doch die Nürnberger kamen nun besser ins Spiel und hatten eine Doppel-Chance durch den auffallenden Mats Möller-Daehli, der zum Glück aus Fortuna-Sicht den Ball nicht richtig traf (22. Minute). Die Platzherren hatten den Faden verloren und mussten sehr aufpassen, dass die vielen Fehlpässe nicht mehr Schaden anrichteten. Nach vorne gelang nun nichts mehr, vom Schwung der Anfangsminuten war kaum etwas übrig.

Doch plötzlich ging doch noch etwas vor der Pause. Erst wurde ein Schuss von Peterson auf der Linie von Lukas Mühl abgeblockt, dann beförderte der freistehende Kenan Karaman den Ball per Kopf nur an den linken Pfosten.

Kenan Karaman scheitert mit einem Kopfball. Foto: Wolff

Das hätte die Führung für die Fortuna in der 40. Minute sein müssen. Torlos ging es dann in die Pause.

Während Nürnberg den gelbvorbelasteten Mühl in der Kabine ließ, kamen die Gastgeber unverändert und mit neuem Schwung auf den Rasen zurück. Bereits nach zwei Minuten hieß es 1:0 für Fortuna. Tony Pledl flankte im Nachlauf einer Ecke von links mit dem linken Fuß in den Strafraum, und Andre Hoffmann köpfte am langen Pfosten den Ball zur Führung ins Netz – das erste Saisontor des Verteidigers und die bereits sechste Vorarbeit von Pledl.

Borello bereitet das 2:1 durch Sobottka vor

Das Spiel bekam sofort einen anderen Charakter. Nürnberg rückte mehr nach vorne, und Fortuna hatte nun im Spielaufbau deutlich mehr Platz, wobei das Mittelfeld nicht immer schnell genug nachrückte. Und auch in der Abwehr sah nicht alles souverän aus, vor allem dann, wenn der Club mit flachen Bällen agierte. Ein Ballverlust von Karaman leitete den Ausgleich ein. Dennis Borkowski konnte sich dann zu leicht durchsetzen und traf ins lange Eck (63.) unhaltbar für Kastenmeier. Und die schlechten Nachrichten häuften sich, als Tony Pledl mit einer Knieverletzung 20 Minuten vor Ende vom Platz geführt wurde.

Dem Rhythmus der Gastgeber tat das nicht gut, und da Trainer Uwe Rösler auch gleich drei Wechsel vornahm, brauchten seine Spieler einen Moment, um sich zu finden. Das taten sie aber dann auch. Der eingewechselte Borello bediente Marcel Sobottka. Der fackelte nicht lange und traf aus 19 Metern ins lange Eck zur 2:1-Führung. Damit zeigte sich erneut, dass Sobottka dann am stärksten ist, wenn er seinem Instinkt folgt.

Seinen Torinstinkt hätte zwei Minuten später Hennings beweisen müssen. Die ideale Hereingabe von Florian Hartherz versuchte der Torjäger (wohl zu lässig) über Club-Keeper Christian Mathenia zu chippen und scheiterte an diesem. Nürnberg warf nun alles nach vorne und übte viel Druck aus. Die Platzherren stemmten sich mit großem Kampfgeist dagegen und wollten die drei Punkte unbedingt in Düsseldorf behalten.

Mit dem Schlusspfiff entscheidet ein Eigentor das Spiel endgültig

In den Schlussminuten gab es noch genügend Aufregung. Erst musste der eingewechselte Piotrowski nach einer missglückten Faustabwehr von Kastenmeier eine brenzlige Situation bereinigen. Dann traf Hennings tief in der Nachspielzeit so geschickt den Pfosten, dass der Clubberer Oliver Sorg den Ball ins eigene Tor beförderte. Nach diesem Treffer zum 3:1 pfiff der insgesamt etwas unglücklich agierende Schiedsrichter Martin Petersen das Spiel sofort ab.

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Koutris (73. Hartherz) – Bodzek (73. Piotrowski) – Pledl (73. Borello), Sobottka, Peterson (62. Hennings) – Karaman, Kownacki (81. Prib)
Kader Fortuna: Wolf – Klarer, Morales, Krajnc
Nürnberg: Mathenia – Sorg, Mühl (46. Sörensen), Margreitter, Handwerker – Geis, Nürnberger – Dovedan (59. Latteier), Moeller-Daehli – Schäffler (85. Shuranov), Borkowski (85. Schleusener)
Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 0
Tore: 1:0 (48.) Hoffmann, 1:1 (63.) Borkowski, 2:1 (77.) Sobottka, 3:1 (90. +4) Eigentor Sorg
Gelbe Karten: Prib (4.), Kastenmeier (1.) / Mühl
Beste Spieler: Pledl, Zimmermann / Möller-Daehli, Borkowski
Spielnote: 3,5
Spielfazit: Fortuna verdiente sich letztlich den Sieg, weil das Rösler-Team zwar nicht viel besser, aber effektiver war als die Nürnberger. Nach dem 1:0 schlichen sich deutlich zu viele Fehler ein, um das Spiel souveräner gestalten zu können.

Stimmen:

„Wir wussten um die Bedeutung dieses Spiels. Wir wollten mit breiter Brust auftreten, das ist uns über weite Strecken gelungen. Allerdings hat auch nicht alles funktioniert. Die Mentalität hat gestimmt und so war es letztlich ein Sieg des Willens. Unser Job ist es nun, nicht auf die Tabelle zu schauen.“
Andre Hoffmann, Torschütze der Fortuna zum 1:0

„Wir müssen hier mindestens einen Piunkt mitnehmen.“
Robert Klauß, Trainer des 1. FC Nürnberg

„Wir müssen einfach mehr Konstanz über 90 Minuten beweisen. Nach dem 1:0 werden wir unerklärlich zu passiv. Aus dem Nichts haben nach dem Ausgleich das 2:1 gemacht. Die Einwechslungen haben uns letztlich belebt. Soi geht der Sieg in einem unruhigen Spiel in Ordnung.“
Uwe Rösler, Trainer der Fortuna

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