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Fortunas glücklicher Heimsieg

Kownacki trifft zum Sieg - Kastenmeier hält Elfmeter

Florian Kastemeier partiert den Elfmeter. Foto: Christof Wolff

von Alfred Breuer

Am Ende jubeln die 7500 Fans in der Arena und die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf nach einem 1:0-Erfolg gegen die Würzburger Kickers. Die ersten drei Punkte sind mit Ach und Krach unter Dach und Fach, weil Florian Kastenmeier in der Schlussphase noch einen Elfmeter halten konnte.

Fortuna sucht die Offensive, hieß es vor dem Spiel. Trainer Uwe Rösler machte das auch mit seiner Aufstellung und drei neuen Spielern deutlich. Kenan Karaman lief als zweite Spitze auf, und Kevin Ofori sollte für den ein oder anderen Überraschungsmoment im Spiel nach vorne setzen. Im zentralen Mittelfeld spielte der Kapitän. Adam Bodzek war für Alfredo Morales ins Team gekommen.

Und die Mannschaft zeigte, dass sie von Anfang an gewillt war, mit Tempo nach vorne zu spielen. Und tatsächlich hätte in der dritten Minute bereits Brandon Borello nach einer schönen Kombination mit Karaman und Florian Hartherz das 1:0 erzielen müssen. Weil er zu mittig zielte, konnte Ex-Fortune Fabian Giefer im Tor der Gäste abwehren.

Besonders förderlich war die Situation für das Fortuna-Spiel offensichtlich nicht. Das Spiel der Rösler-Elf verlor an Struktur, und die beste Chance der nächsten 20 Minuten hatte die Kickers, als Luca Pfeiffer mit einem plazierten Kopfball Florian Kastenmeier zu einer Glanzparade zwang. Den Gästen gelang es, durch kleine Nickligkeiten und großes Engagement den Spielfluß zu stören, und der Schiedsrichter trug mit manchen eigentümlichen Entscheidungen auf beiden Seiten zu einem zerfahrenen Spiel bei.

Erst die letzten fünf Minuten der ersten Hälfte versöhnen die Fans

Der Gastgeber zog die komplizierten den einfachen Lösungen vor, und es gelang ihm einfach nicht, Tempo zu machen und Druck aufzubauen. Erst in den letzten fünf Minuten vor der Pause wurde das deutlich besser. Erst flankte Ofori (40.) von links, aber Karaman und Borello trafen den Ball nicht (richtig). Zwei Minuten später kam Marcel Sobottka nach einer Karaman-Flanke an den Ball, verzog aber aus 14 Metern leicht gestört durch einen Mitspieler mit der Innenseite. Würzburg wankte, aber fiel (noch) nicht.

Wichtigste Erkenntnis der torlosen ersten Hälfte war etwas Erfreuliches. Die Zuschauer verbreiteten trotz des insgesamt überschaubaren Niveaus eine Super-Stimmung und machten das, was in der Arena passierte, wieder zu einem richtigen Fußballspiel.

Fortuna hielt das Tempo in der zweiten Hälfte höher, war aber auch hinten anfälliger für Konter. So musste Florian Kastenmeier nach einer Stunde in riskanter Weise nicht weit von der Mittelinie entfernt für seine Abwehr retten. Aber anders, als das Risiko zu erhöhen, ging es nicht, weil Würzburg sehr gut stand und letztlich selten etwas gegen die meist wenig durchdachten Offensivaktionen der Fortuna zuließ. David Kopacz hätte das Spiel auf den Kopf stellen können, als er frei vom Elfmeterpunkt zum Schuss kam, aber weit über das Fortuna-Tor schoss. Und wenig später kam Luca Pfeiffer erneut zu einer sehr guten Kopfball-Chance, die Kastenmeier erneut reaktionsschnell entschärfte.

Nach einem sicheren Sieg sah es für die Fortuna inzwischen nicht mehr aus. Würzburg machte es geschickt, dem Gastgeber fehlte der Killerinstinkt, wie in der 80. Minute, als der eingewechselte Tony Pledl flankte und der ebenfalls neu ins Spiel gekommene Dawid Kownacki knapp verfehlte. Doch wenig später wurde der Pole zum Spielentscheider. Er traf in der 82. Minute mehr zufällig den Ball, der dann zum erlösenden 1:0 über die Linie trudelte.

Es war wie eine Erlösung, die auch auf den Tribünen deutlich zu spüren war. Und dass ausgerechnet Kownacki das Tor des Tages gelang, ist eine gewisse Ironie des Schicksals, nachdem ihm in der Bundesliga kein einziger Treffer gelungen war.

Doch eine Situation musste die Fortuna noch überstehen. Der wenig überzeugende Schiedsrichter Robert Hartmann entschied in der 90. Minute auf Elfmeter für Würzburg. Und wie die Fortuna diese Probe meisterte!!! Florian Kastenmeier hielt den Sieg mit einer prächtigen Reaktion fest und wurde von seinen Mitspielern wenig später – nach dem Schlusspfiff – zurecht gefeiert. Ein hartes Stück Arbeit, ein erkämpfter Sieg und ein glückliches Ende.  

Statistik

Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Hartherz – Sobottka (62. Appelkamp/90.+1 Siebert), Bodzek – Borello (46. Pledl), Karaman (73. Kownacki), Ofori (62. Zimmer) – Hennings
Kader Fortuna: Wolf – Morales, Piotrowski, Siebert, Stöcker

Würzburg: Giefer – Flecker, Hägele, Douglas, Feick – Baumann (74. Herrmann), Sontheimer, Toko (88. Kraulich), Kopacz (88. Nikolov) – Sané, (88. Hansen), Pfeiffer

Schiedsrichter: Hartmann (Wangen)
Zuschauer: 7500
Tore: 1:0 (82. Kownacki)
Gelbe Karten: Borello (1.), Hoffmann (1.), Sobottka (1.), Hennings (1.) Bodzek (2.) / Flecker, Sané
Beste Spieler: Kastenmeier, Danso / Sontheimer, Pfeiffer
Spielnote: 4+
Fazit:  Das Spiel war alles andere als gut. Fortuna bearbeitete den Gegner so lange, bis endlich ein glückliches Tor fiel. Würzburg hatte zuvor zwei gute Möglichkeiten ausgelassen. Und dann wurde Fortuna-Keeper Kastenmeier zum Matchwinner, als er einen Elfmeter von Robert Herrmann abwehrte. Insgesamt geht der Sieg aber in Ordnung.

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