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Fremdgehen angesagt

20190415_blogVon verirren kann zwar nicht so recht die Rede sein, dass ich in der Merkur-Arena aufschlug, jedoch ist Pöhlerei jetzt nicht unter meinen Top 3 an Sportarten, aber ich bin ja keine Insel und dackelte einfach mal mit, schließlich kam der große FCB und traf auf die Fortuna, die so eine fulminante Saison spielt bisher.

Wenn ich schon kein großer Fußballfan und -kenner bin, so respektiere ich die Fortuna und ihre Leistung um so mehr und mein persönlicher Star ist und bleibt der knorrige Friedhelm. Den mag ich.
Gespannt war ich auch auf die Kovac-Truppe, die den Bienchen letzte Woche den Pelz über die Ohren gezogen hatte, das war allererste Sahne und dazu wurmte ihnen das saustarke 3:3 im Hinspiel in München gegen Funkel‘s Mannen auch noch – da war ich sicher – beste Voraussetzungen, auf ein hochinteressantes Spiel.
So dachte ich.

Bevor es gemütlich ins Stadion ging, musste in Flingern noch ein exzellenter Kaffee genossen werden und prompt wackelten draußen vor dem Café einige Lederhosen in weiß-blauen Rauten und ihren markanten roten Trikots vorbei und das im Fortuna-Stadtteil, na prima.

Zufällig kurz vor Abfahrt ins Stadion noch TV geschaut und da kam der F95 Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Ernst zum Thema „bye bye Vorstandschef“ im Doppelpass zu Wort und erklärte oder besser „verbalverwuselte“ den Rausschmiss Schäfers, klang so wie: „ Wenn’s dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis tanzen“, für mich ein klares 1:0 für Old Friedhelm.

Zum Spiel:
Erste Halbzeit rechtsseitige Halsmuskelzerrung. In der Bayernhälfte hätte man zeitweise hervorragend und in alle Ruhe ein Crocket Spiel abhalten können, so rar waren die Vorstöße der Fortunen gesät, obwohl der FCB nun nicht so überragend sein Spiel aufzog, ich fand es schade, ein wenig mehr Mut hätte allen gefallen. Coman traf zwei Mal, folgerichtig völlig verdient 2:0 nach 45 Minuten.

Serge Gnabry staubte in der 55. Minute zum 3:0 ab, spätestens jetzt hatten die Bayern kein Interesse mehr, dem BVB den Platz an der Sonne zu überlassen.
Dann wurd’s doch recht fad, das eine Team verwaltete und das andere schaute zu, beste Gelegenheit die emotionalen Ausbrüche diverser biergeschwängerter Fans – beiderlei Fahnen – zu lauschen, tatsächlich konnte ich sogar neue Schimpfworte in mein Repertoire aufnehmen, das hat sich wenigstens gelohnt. Meine Freundin meinte so charmant wie sinnig: „Teure Tickets kann man sich kaufen, Niveau jedoch nicht“.

Ach so, da war dann noch der Videobeweise kurz vorm Duschen, Elfer berechtigt und Lukébakio mit seinem insgesamt 4. (!) Treffer in der Saison gegen den deutschen Meister, auch eine Leistung, der Anschluss leider viel zu spät. Goretzka fand das dann wenig spaßig und netzte doch nochmal humorlos kurz darauf für München ein.
Endstand 1:4.

Mehr Mut hätten wir schöner gefunden, aber ok, die Fortuna bleibt in der Liga, das ist schon mal was.

Euer Heiko Sauer

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