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Für ersten Fortuna-Heimsieg ist alles bereitet

Vom Punktgewinn in Hamburg nimmt der Trainer viel mit

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Das hart erkämpfte und verdiente Unentschieden in Hamburg hat bei den Spielern von Fortuna Düsseldorf neue Kräfte freigesetzt. So erschien es jedenfalls im ersten Training nach dem 1:1 beim HSV am vergangenen Samstag. Es ging in der Übungseinheit richtig zur Sache, und alle Spieler der Fortuna wollen im Konkurrenzkampf offensichtlich unbedingt die Nase vorn haben, wenn es heißt, am nächsten Wochenende gegen den Karlsruher SC endlich den ersten Heimsieg der Saison zu bewerkstelligen.

Immer noch wird über Khaled Narey diskutiert. „Es war kein überraschender taktischer Kniff, ihn rechts vorne einzusetzen. Dafür brauche ich keine Bestätigung“, sagte Christian Preußer und wehrte damit die Komplimente für die taktische Maßnahme ab. „Er hat ja nicht zum ersten Mal auf dieser Position gespielt und war dort sehr gut.“ Auch Matthias Zimmermann nahm er mit in das Lob für die rechte Seite, nachdem dieser mehrfach nicht von Anfang an gespielt hatte.

„Khaled war wirklich sehr auffällig, vor allem in der Offensive, hat aber auch gut mit nach hinten gearbeitet“, meinte Fortunas Cheftrainer, der dann auch noch mal auf die rassistischen Anfeindungen gegenüber seinem Spieler und HSV-Akteur Bakery Jatta einging. „Das war für uns natürlich ein Thema, das wir sowohl persönlich miteinander besprochen als auch mit der Mannschaft thematisiert haben“, erklärte Preußer. „Das ist so ein wichtiges Thema, so dass man dazu in der Nachbetrachtung noch etwas sagen muss.“ Er bekäme jegliche Unterstützung von seinen Mitspielern, den Trainern und dem gesamten Verein. „So etwas hat im Fußball nichts verloren“, sagte Preußer.

Khaled Narey wurde in Hamburg rassistisch beleidigt. Foto: Krings

Preußer setzt großes Vertrauen in Dragos Nedelcu

Ob sich der Trainer eine Strafe für die Personen wünscht, die teilweise unglaublich verletzend ausfällig wurden, antworte der Fortuna-Trainer damit, dass er sich keine bestimmte Strafe vorstelle, sondern hofft, dass dieses Thema so schnell wie möglich aus den deutschen Fußballstadien verschwindet. „Das darf einfach nicht passieren, und ich bin froh, dass sich alle Mühe geben, die Sache aufzuklären. Das brauchen wir auch.“

Die personellen Probleme und Formschwankungen seiner Spieler sind im Vergleich schon fast nebensächlich. Preußer weiß, dass sein Abwehrspieler Dragos Nedelcu in Hamburg einen unglücklichen Auftritt hatte. „Da gehen wir ähnlich vor wie bei Christoph Klarer zwei Wochen zuvor. Wir benennen klar die Schwächen und gehen damit um“, sagt der Trainer. „Er hat sämtliche Qualitäten, um diese Position zu spielen und uns im Spielaufbau helfen.“ Beim Gegentor habe er allerdings tatsächlich nicht gut ausgesehen.

Dass die Abwehr in Hamburg zu oft ins Schwimmen geraten sei, habe etwas mit individuellen Fehlern zu tun, erklärte Preußer. Allerdings habe ihm gefallen, wie sehr die Spieler füreinander eingestanden sind und sich gegenseitig geholfen haben, was auch der Tatsache geschuldet war, dass die Fortune insgesamt defensiv tiefer stand. „Immer noch habe ich die große Hoffnung, dass wir demnächst weniger Fehler machen“, sagte der 37-Jährige.

Das Spiel gegen Karlsruhe kommt für Hoffmann zu früh

Die Abwehr muss wohl auch am kommenden Samstag gegen den Karlsruher SC mit diesen Abwehrspielern auskommen, da Andre Hoffmann noch nicht soweit ist und noch gar nicht wieder trainieren konnte. Selbst für das Spiel an dessen alter Wirkungsstätte, nächste Woche im Pokal bei Hannover 96 wird es für Fortunas Abwehrchef wird es wohl nicht reichen. „Ihm geht es aber gut“, sagte Preußer über Hoffmann, der an diesem Dienstag den Corona-Test gemacht hat und auch einen Lungenfunktionstest absolvieren soll. „Aber er konnte in diesen Tagen noch nicht einmal eine Laufbelastung eingehen.“

In der Offensive ist der Trainer von einer gewissen Variabilität überzeugt. Auf dem linken Flügel könnte Felix Klaus dem formschwachen Kristoffer Peterson Beine machen. Und Robert Bozenik ist anzumerken, dass er auf einen Einsatz von Beginn an brennt. „Es war super, dass er das Tor gemacht und viele Zweikämpfe auch in der Defensive gewonnen hat.“, sage Preußer über den Slowaken, der im Hamburg das Tor zum 1:1 erzielt hatte. „Er hatte eine sehr gute erste Aktion und die zweite war direkt das Tor.“

Zum Schluss lobte der Trainer noch Adam Bozek, der in Hamburg sprichwörtlich den Laden zusammengehalten hat: „Er ist verlässlich und bringt das auch auf den Platz“, sagt Preußer. „Andererseits wollen wir, das er von nachrückenden Spielern verdrängt wird, die sich auch Dinge bei ihm abgeschaut haben.“ Bodzek habe ein gutes Spiel gemachtund für Stabilität in der Mitte gesorgt. „Er ist zurecht unser Kapitän, auch wenn er nicht spielt und viele Dinge in der Kabine regelt. Adam ist ehrgeizig und will unbedingt spielen.“

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