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Gefährliches Pflaster

Hier ein ernstes Thema, das mich schon seit geraumer Zeit beschäftigt und auch mittelbar für mich mit dem Sport – besser, seinen Fans in der Sportstadt – zu tun hat: Die Gewalt, die seit längerer Zeit immer deutlicher und medienstark in der Düsseldorfer Altstadt präsent ist und präsentiert wird.

Ich schreibe jetzt weniger von den PS-Protzern auf der KÖ, oder von den Krakeelern, die zwar laut, jedoch verhältnismäßig harmlos unterwegs sind, sondern von Schlägereien und Messerstechereien, die darin gipfelten, dass ein junger Mann zu Tode kam und etliche Schwerverletzte – nahezu regelmäßig – eingesammelt werden und teilweise unter Behinderung durch Passanten in die Krankenhäuser verbracht werden müssen.

Es gab eine Zeit, da bin ich mit Freunden nach Fußball-, Football-, Basketball- oder Eishockeyspielen in die Altstadt gepilgert, um den Sieg gebührend zu feiern oder eine Niederlage dem Vergessen durch Hochprozentigem anheim zu stellen.

Klar, es kam vor, dass sich rivalisierende Gruppen unterschiedlicher Club-Farben trafen, aber zumindest im Eishockey, Football und im Basketball musste ich noch nie erleben, dass die sich an die Wäsche gingen. Im Gegenteil, man saß oder stand zusammen und redete respektvoll miteinander, diskutierte zwar scharf, jedoch fair und war immer bereit, auch zu trösten. Es war Ehrensache, dass das erste Bier immer auf des Siegers Deckel ging.

Mir liegt es fern, politisch zu werden oder unseren Ordnungshütern scharfe Augen, schnelle Reaktionsfähigkeit und gute Hände zu wünschen. Das, was ich möchte ist – genau wieder wie früher – in der Altstadt abends nach Spielen ohne ein mulmiges Gefühl abzuhängen.

Ich möchte auch nach 20 Uhr fröhlich und von tristen Gedanken befreit, dort den nächsten Killepitsch oder das Uerige mit einem Lauten: „Prost Fortuna, Prost Rhein Fire, Prost ART Giants oder Prost DEG“ in Richtung Luke unter der Nase führen, ohne irgendjemanden um mich herum zu haben, der sich provoziert fühlt oder einfach nur eine kurze Lunte sein Eigen nennt.

Ich nenne es Respekt schulden. Sich respektvoll gegenüber Menschen verhalten, seien sie in den gleichen Farben gehüllt oder nicht, Respekt dem Sport und Respekt auch dem Leben entgegen zu bringen. Achtet auf euch ihr Fans. Zeigt Verantwortung und schafft gemeinsam wieder für alle das Gefühl, gerne und mit Lust in die Düsseldorfer Altstadt zu pilgern, um einfach nur sein Team zu feiern. Stoppt den Verfall der Partymeile (wie es so zutreffend hieß), denn nur wir selbst können das ändern.

Euer Heiko Sauer

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