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Genialer Start für Fortunas Futsaler

Auftakterfolg in der Bundesliga und Superstimmung im Castello

Foto: Frederic Scheidemann

von Norbert Krings

Viel besser hätte die erste Saison für das Futsal-Team von Fortuna Düsseldorf in der neu gegründeten Bundesliga nicht beginnen können. Gegen den Rekordmeister und diesjährigen Vizemeister HSV Panthers Hamburg gewann die Mannschaft von Trainer Shahin Rassi mit 1:0 (0:0).

Das Auftaktspiel geht in die Geschichte des Futsals in Deutschland ein, auch weil im CASTELLO eine Super-Stimmung unter den rund 800 Zuschauern herrschte und neben dem netten Rahmenprogramm auch großartiger und vor allem spannender Sport geboten wurde.

3:53 Minuten standen noch auf der Spieluhr, und bis dahin hatten sich die Spieler beider Seiten immer wieder in die Schüsse der gegnerischen Spieler geworfen, um in diesem denkwürdigen Spiel nicht in Rückstand zu geraten. Als kaum jemand in der Halle noch daran glaubte, dass überhaupt noch ein Tor gelingen würde, war Eike Thiemann zum 1:0-Siegtor zur Stelle. Der Jubel im stimmungsgeladenen CASTELLO war grenzenlos, und auch auf dem Platz gab es für die Spieler im roten Fortuna-Dress kein Halten mehr. Der Bann war gebrochen und die Mannschaft hatte den Weg zum Sieg gefunden.

Eike Thiemann – Nr. 14 – feiert mit Michel Schnitzerling das Tor des Tages.
Foto: Frederic Scheidemann

In den verbleibenden knapp vier Minuten setzten die Hamburger alles auf eine Karte, schickten einen weiteren Spieler aufs Feld, wofür Torhüter Bünyamin Bulanik auf die Ersatzbank musste. Zwei, drei gefährliche Abschlüsse des eigentlichen Favoriten gab es noch, aber die Fortunen stemmten sich jetzt mit noch größerem Engagement gegen alles, was auf das Tor des sehr gut haltenden Christian de Groodt kam. Die Schlusssekunden wurden von den vielen jugendlichen Fans runtergezählt, und dann war es geschafft. Der Premierenerfolg der Fortuna in der Futsal-Bundesliga war perfekt. Und erneut gab es kein Halten mehr…

„Das Tor war megabefreiend“, erklärte Torschütze Eike Thiemann. „Die Anspannung war vorher so groß. Das erste Tor in der Geschichte der Futsal-Bundesliga erzielt zu haben, ist supergeil.“ Das habe der Mannschaft sehr gut getan, in diesem ersten Spiel den Erfolg feiern zu können. „Die Atmosphäre mit den vielen Fans war großartig, schön, was man hier auf die Beine gestellt hat“, lobe Thiemann die gute Organisation und das Drumherum zum Ligastart. „Man hat bestimmt gesehen, dass uns das sehr geholfen hat.“

Dass nur ein Tor gefallen ist, zählte zur Besonderheit dieses Spiels. Ansonsten fallen rund sieben Treffer im Schnitt in einem Spiel. Doch das Spiel war etwas besonderes, keines der beiden Teams wollte das Feld im CASTELLO als Verlierer verlassen. So zeigten auch die als Favorit angetretenen HSV Panthers keine schlechte Leistung, konnten sich troz der vier deutschen Nationalspieler im Team nie richtig gegen das Heimteam durchsetzen.

Es gab viele rassige Zweikämpfe. Foto: Frederic Scheidemann

Mit der Nationalhymne wurde es im CASTELLO feierlich

Begonnen hatte alles mit dem Vortrag der Nationalhymne durch den Düsseldorfer Songwriter enkelson, der auch für seine weiteren Lieder viel Applaus erhielt. HSV-Präsident und Ex-Nationalspieler Marcell Janssen sorgte mit DFB-Vizepräsident Peter Frymuth für den offiziellen Anstoß der neuen Liga und Saison. Die weibliche Fußball-Legende Renate Lingor sowie die beiden Ur-Fortunen Lumpi Lambertz und Axel Bellinghausen schauten sich das auf dem Feld aus nächster Nähe an und wurden von den Fans ebenso gefeiert wie die Spieler bei ihrer namentlichen Vorstellung.

Auf der Tribüne verfolgten Fortunas Vorstandsvorsitzender Thomas Röttgermann und der fast komplett vertretene Aufsichtsrat des Zweitligisten dieses Spiel. Auch Martina Voss-Tecklenburg beobachtete mit interessierten Augen das Geschehen auf dem Feld und erinnerte daran, dass es bei der Fortuna auch ein Damen-Team im Futsal gibt, dass wohl weitere Spielerinnen sucht.

Das Spiel war dann unglaublich umkämpft, die Schiedsrichter führten das Spiel an einer für den Hallenfußball sehr langen Leine, so dass es nicht zu einem Zehn-Meter-Strafstoß nach dem fünften Teamfoul kam. So war es ein hartes, aber beileibe kein unfair geführtes Spiel, das schließlich das glücklichere Team für sich entschied. Es hat nach relativ kurzer Vorbereitung und vielen neuen Spielern noch nicht alles bei Fortuna geklappt. Gerade an den Laufwegen müsste man noch feilen.

Trainer Rassi hat seine Spieler aufgefordert, das Ganze zu genießen

Trotzdem war der Trainer natürlich sehr zufrieden. „Wir haben genau das umgesetzt, was wir besprochen haben“, erklärte Fortuna-Coach Shahin Rassi. „Wichtig ist das Kollektiv, wir brauchen eine richtige Mannschaft, die sich den Respekt der Fans verdient.“ Da die Hälfte der Mannschaft neu ist, war das schon sehr gut gelungen. „Genießt dieses Spiel und die Atmosphäre, habe ich den Spielern gesagt.“ Das dies ebenfalls umgesetzt wurde, konnte man den Spielern anmerken. „Wenn wir am Ende unter die ersten acht kommen, wären wir schon restlos glücklich“, sagte der Trainer zur Frage nach dem Saisonziel.

Ähnlich zufrieden war auch Lukas Sepp, der einen eigenen Fanclub wohl aus Köln auf der Tribünbe hatte. „Es ist unfassbar, was hier abgelaufen ist. Ich hatte uns als Außenseiter gesehen, weil die Panthers sehr stark sind“, sagte der Ex-Kölner. „Das Ding hier zu gewinnen, ist überragend und kaum zu beschreiben.“ Sepp lobte die sehr gute Teamchemie und das alles in der Mannschaft passt. Das Ziel, die Null zu halten und damit den Matchplan zu erfüllen, ist gelungen.  Zudem wollte man einen Großen ärgern, und das hat für Sepp und sein Team ebenfalls funktioniert.

Den Dank der Spieler hatten sich die großen und kleinen Fans verdient. Foto: Frederic Scheidemann

Das Schlusswort hat noch einmal der Schütze des goldenen Tores, Eike Thiemann: „Das war ein cooles Zeichen von uns an die Liga. Wir haben bewiesen, dass man mit uns rechnen muss. Wir schauen mal, was so geht.“

Statistik:
Fortunas Futsaler: de Groodt (Dinavandi) – Schnitzerling, Brack, Yoshida, Sepp – Jagenburg, Tahiri, Riani, Devos, Beram, Thiemann, Thieler, Suzuki
Schiedsrichter: Gundler, Pawlowski, S. u. F. Schreiber
Tor: 1:0 (37.) Thiemann
Zuschauer: 790

 

 

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