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GIYC: Berlin und GOG Handbold bleiben makellos

Erster Tag bietet reichlich Spannung

Die Füchse Berlin (hier: Anton Preußner) entschieden in Gruppe 1 das „Endspiel" um Platz 1 gegen den TSV Bayer Dormagen für sich. - Foto: René Weiss

Die German International Youth Champions (GIYC) haben einen ersten Eindruck vom Kräfteverhältnis der acht teilnehmenden B-Jugendmannschaften vermitteln. Der Vorrundentag mit zwölf hochklassigen Partien legte den Grundstein für die Überkreuzduelle am Dienstag. Aber auch wer nach der ersten Turnierphase auf dem vierten Platz liegt, ist noch lange nicht abzuschreiben. Genauso wenig dürfen sich die Gruppensieger allzu sicher fühlen, denn: Die Mannschaften, die in Düsseldorf am Start sind, bewegen sich größtenteils auf Augenhöhe.

Im Anflug aufs Tor im Düsseldorfer Castello: Marc Riffelmacher von den Rhein-Neckar Löwen. – Foto: René Weiss

Gruppe 1:
Was die drei Handballtage im Düsseldorfer Castello bereithalten, machte direkt das erste Turnierspiel deutlich: Tore satt und Spannung bis zum Schluss. Die Füchse Berlin, der Finalist von 2019, und der ungarische Vertreter BKFA Veszprem lieferten sich einen spektakulären Schlagabtausch mit 40 Toren in 30 Minuten (!). „Dabei war unser Angriff in vielen Aktionen noch überfordert“, sagte Füchse-Trainer Fabian Lüdke und sprach nach dem 21:19-Sieg von einem „Spiel ohne Abwehrreihen“. Mit Berlin, dem TSV Bayer Dormagen und den Rhein-Neckar Löwen – komplettiert durch Veszprem – spielten in Gruppe 1 gleich drei der Final-Final-Four-Teilnehmer um die Deutsche Meisterschaft aus diesem Jahr. Dass sich dieses Feld in Düsseldorf nichts schenkte, überrascht demnach nicht. Die vielen knappen Ergebnisse bestätigten dies. So hatte Dormagen gegen die Löwen über die gesamte Spielzeit hinweg die Nase vorn, aber die Löwen ließen sich nie abschütteln und hatten mit 11:13das Nachsehen. Auch die Neuauflage des Endspiels um die Deutsche B-Jugend-Meisterschaft gegen Berlin hielten die Badener offen. Erst zwei Sekunden vor der Schlusssirene erzielte die Lüdke-Sieben den Siegtreffer zum 16:15-Endstand. „Uns sind im Angriff zu viele Fehler unterlaufen. So haben wir die Löwen immer wieder eingeladen, obwohl wir die Begegnung eigentlich beherrschten“, sagte der Berliner Coach. Auch Dormagen legte bei seinem zweiten Auftritt des Tages den zweiten Sieg nach. Gegen die mit vielen Spielern des jüngeren Jahrgangs angetretene Mannschaft aus Veszprem, bei der ehemalige Weltklasse-Spieler Ivo Diaz das Traineramt inne hat, spielten die „Wiesel“ ihre Überlegenheit und nicht zuletzt die Klasse der Schmidt-Brüder Jan-Christian und Maximilian aus. Nach 30 Minuten stand die Mannschaft von Trainer Peer Pütz als 19:13-Sieger auf der Anzeigetafel und im „Endspiel“ um den Gruppensieg gegen Berlin, das mit 16:13 an die Füchse ging. „Wir haben aufgrund der hohen Belastung in den nächsten Tagen die Einsatzzeiten verteilt und ein paar Spieler geschont. Dafür haben es die Jungs sehr gut gemacht“, konnte TSV-Trainer Peer Pütz auch mit Platz 2 gut leben. Zum Vorrundenabschluss zahlte sich schließlich auch der Kampfgeist der Rhein-Neckar Löwen aus, die gegen Veszprem mit 20:14 gewannen.

Jason Thielecke hat in dieser Szene aus dem Spiel gegen Celje reichlich Platz am Kreis. – Foto: René Weiss

Gruppe 2:
Nach dem Skanderborg Handbold das Turnier vor zwei Jahren gewann, hat Dänemark auch diesmal wieder ein heißes Eisen im Feuer. GOG Handbold stellte das bei seinem Auftritt unter Beweis, als die Akademie-Mannschaft aus Gudme die SG Flensburg-Handewitt leistungsgerecht mit 19:14 bezwang. Die erste Spielrunde in Vorrundengruppe 1 hielt direkt einen weiteren deutsch/internationalen Vergleich parat: Der SC Magdeburg hatte gegen RK Celje mit 12:11 die Nase vorn. Das Ergebnis stimmte aus Sicht des SCM, mit der Leistung war Julian Bauer, der sich in Düsseldorf das Coaching mit dem neuen Trainer Pasqual Tovornik teilt, nicht zufrieden: „Celje war uns im Umschaltspiel überlegen.“ Eine deutliche Steigerung in diesem Bereich beobachtete er hingegen nach der Partie gegen Flensburg (16:10). „Unsere offensive 3:2:1-Deckung verteidigte mit der richtigen Leidenschaft und viel Engagement.“ Gegen diese Defensive fiel Flensburg kaum etwas ein, sodass sich Magdeburg ungefährdet durchsetzte. Magdeburg oder GOG Handbold – wer schließt Gruppe 2 auf Platz 1 ab? Diese Frage klärte sich nachdem die Dänen Celje mit (13:9) geschlagen hatten, im direkten Aufeinander. Körperlich gibt es in Düsseldorf sicherlich stärkere Mannschaften als die Truppe aus Gudme, aber die glänzt mit einem ausgeglichenen Kader. So verteilten sich ihre Tore in den ersten beiden Partien auf die Schultern von neun beziehungsweise acht Spielern. Die Antwort auf die Mageburg-oder-GOG-Frage viel deutlich aus. Die Dänen setzten Magdeburg mit einem 5:0-Start schachmatt. „Danach hat Magdeburg nicht mehr konsequent dagegengehalten“, sagte Trainer Peter Ipsen. „Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Wir haben uns vom ersten zum zweiten Spiel gesteigert und vom zweiten zum dritten noch einmal.“ Diese Steigerung führte zu einem 26:11-Kantersieg über den SCM. Mit großem spielerischem Repertoire nahm der Gruppensieger die gegnerische Abwehr auseinander. „Wir spielen viele Pässe und suchen die klaren Chancen. Das hat heute sehr gut funktioniert – aber vielleicht sieht das morgen wieder ganz anders aus“, will sich Ipsen vor dem zweiten Turniertag noch nicht in die Favroritenrolle drängen lassen. Den letzten Sieg des Tages sicherte sich Celje gegen Flensburg (15:10).

Somit ergeben sich für den zweiten Turniertag am Dienstag ab 9.30 Uhr folgende Viertelfinalpaarungen:
Berlin – Flensburg,
Magdeburg – Rhein-Neckar Löwen,
GOG Handbold – Veszprem,
Dormagen – Celje.

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