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Ein Sieg für zwei „Endspiele“

Showdown bei Union - Fortuna will in die Relegation

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Fortuna kontrolliert das eigene Schicksal. Mit einem Erfolg bei Union Berlin würde es sicher in die Relegation gehen.

Der Fahrplan ist klar: Mit einem Sieg geht es definitiv in die Relegationsspiele und die Chance auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga würde gewahrt. Ansonsten hängt das sportliche Schicksal vom Ausgang der Partie zwischen Bremen und Köln ab. Doch mit dem „Was-wäre-wenn-Spielchen“ möchte sich bei der Fortuna niemand beschäftigen. Was, wenn das eigene Spiel bei Union Berlin nicht gewonnen wird? Was, wenn der Tabellen-16. tatsächlich und ausgerechnet auf die Hilfe des 1. FC Köln angewiesen sein sollte, der beim Verfolger antritt? Beiseite geschoben. Der Fokus liegt auf dem Gegner, dem eigenen Spiel. Oder wie der Trainer es gerne nennt: dem eigenen Matchplan. „Wir haben eine gute Ausgangsposition“, erinnert Uwe Rösler vor dem „Showdown“ am Samstagnachmittag. In Zahlen ausgedrückt sind das zwei Punkte mehr auf dem Konto und das um vier Treffer bessere Torverhältnis gegenüber Bremen. Fortuna hat es in der eigenen Hand.

Nach außen geben sie sich vor diesem 34. Spieltag alle entspannt und optimistisch. Cool bleiben ist bei Temperaturen um 30 Grad Celsius ohnehin nicht die schlechteste Einstellung. Doch im Inneren dürfte es mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas anders aussehen. Trotzdem: „Die Spieler wissen, was sie machen müssen“, betont Rösler, der eine „positive, sehr konzentrierte“ Mannschaft in den vergangenen Trainingstagen beobachtet hat. Nachdem das Team im Anschluss an das 1:1 gegen Augsburg zwei freie Tage verordnet bekam, konnte Rösler bereits am Dienstag erkennen, dass „die Frische wieder da ist. Mental und physisch.“

Natürlich muss der Trainer vor einem so entscheidenden Spiel im Rahmen der virtuell abgehaltenen Pressekonferenz auch die branchenüblichen Fragen beantworten. Radio hören? Liveticker auf der Bank verfolgen? „Ja, wir werden auf dem aktuellen Stand sein, mit einem Ohr an der Seitenlinie das Geschehen in Bremen verfolgen. Für mich ist das in der ersten Hälfte aber noch nicht so wichtig. Da will ich mich total auf das Coaching und meine Mannschaft fokussieren. In der zweiten Hälfte ist es dann schon wichtig, immer zu wissen, wie es steht“, sagt Rösler.

Dass sich die Fortuna bei optimalen Verläufen diverser Schlussphasen vor dem Samstag in einer ganz anderen Ausgangslage befinden würde, ist allen bekannt und längst zweitrangig. Mit einem Sieg wäre (vorerst) alles gut und es gäbe zwei weitere „Endspiele“ gegen den Dritten der 2. Bundesliga. Doch mit dem Gewinnen ist das unter Rösler bekanntlich so eine Sache. In 14 Bundesligaspielen gab es neun Unentschieden, nur zwei Mal verließ die Fortuna den Rasen als Gewinner. Auch das soll keine Rolle mehr spielen. „Wir wollen aus eigener Kraft den Schritt in die Relegation machen“, betont Angreifer Steven Skrzybski, der von 2001 bis 2018 das Union-Trikot trug.

Fortuna gegen Union, im Fernduell gegen Werder und bei 30 Grad in Berlin irgendwie auch gegen die Wetterverhältnisse. Klingt nach mehr als den üblichen elf Gegnern. Doch auch Skrzybski gibt sich zuversichtlich: „Angst ist im Fußball nicht der beste Begleiter. Ich bin ein optimistischer Mensch. Wir müssen nur auf uns schauen.“ Und nach erfolgreichem Verlauf danach gerne auf Heidenheim oder den Hamburger SV. Die letzte Ausfahrt heißt Relegation. Fortuna will sie auf keinen Fall verpassen.

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