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DEG verliert gegen gnadenlosen Meister

Dass der amtierende deutsche Meister, der EHC Red Bull München, eine gute Truppe beisammen hat, weiß man nicht erst seit gestern. Der Kader ist gespickt mit Eishockeykünstlern; heute ragte eine Reihe besonders heraus. Jonathan Matsumoto, Jason Jaffray und Michael Wolf hatten großen Anteil am 3:7 (1:2; 1:2; 1:3), die erste Sturmreihe langte fünf Mal zu. Zwischenzeitlich war es enges Spiel, weil die DEG einen 0:2-Rückstand ausglich und voll im Spiel war.

Zuletzt gab es im ISS DOME häufig erste Drittel, in denen keine Tore fielen. Nach nur 31 Sekunden stand fest, dass dem heute nicht so sein würde. Leider waren es der Meister, der einen Blitzstart hinlegte. Im ersten Wechsel gab Konrad Abeltshauser einen harmlosen Schuss in Richtung Mathias Niederberger ab. Dieser lenkte ihn seitlich hinter das Tor ab. Dort stand jedoch Jaffray, der hinter dem Tor entlangfuhr und zu Wolf vor den Kasten legte. Der Kapitän der Gäste schlenzte die Scheibe sofort aufs Tor und brachte München in Führung. Der Start war endgültig verkorkst, als Tim Conboy Maximilian Kastner auf offenem Eis hart mit der Schulter checkte und am Kinn traf. Kastner blieb benommen liegen und musste anschließend ins Krankenhaus. Das Schiedsrichterduo Schütz/Bauer schickte den DEG-Verteidiger folgerichtig vorzeitig zum Duschen. In der fälligen fünfminütigen Unterzahl fälschte Jonathan Matsumoto unmittelbar vor dem Tor einen Schlenzer von Yannic Seidenberg, bei dem Niederberger die Sichte versperrt war, zum 0:2 ab (4.). Die DEG hatte Glück, dass der aufgerückte Derek Joslin vom rechten Torraumrand nicht noch den dritten Treffer nachlegte. Niederberger war rechtzeitig im bedrohten Eck (8.).

Nach dem ersten Powerbreak arbeitete sich die DEG ins Spiel. Mit mehreren Distanzschüssen bescherten sie Danny aus den Birken im Tor der Münchener ordentlich Arbeit. In der ersten eigenen Überzahl glückte allerdings noch nicht viel, weil München sehr aggressiv verteidigte. Die DEG ließ sich davon aber nicht unterkriegen. Energisch setzte sie sich in den Zweikämpfen durch und behauptete sich so im Angriffsdrittel. Aus zentraler Position sorgte dann Marcel Brandt für Jubelstürme auf den Rängen. Sein trockener nach Zuspiel von Eddi Lewandowski sauste an aus den Birken vorbei (15.).

Das zweite Drittel war wiederum torreich. Dieses Mal erwischte die DEG den besseren Start. Stephan Daschner erkämpfte den Puck an der eigenen blauen Linie und spitzelte ihn zu Adam Courchaine. Der nahm Fahrt auf, kurvte im Drittel der Münchener erst nach rechts, um dann geschwind nach links zu ziehen. Als aus den Birken bereits auf dem Boden lag, hob er die Scheibe genüsslich zum Ausgleich ins Tor (27.). Jetzt war das Momentum endgültig auf der Seite der Rot-Gelben. Eine fragwürdige Strafe gegen Manuel Strodel, der seinen von einem Münchener eingeklemmten Schläger losriss und dafür zwei Minuten kassierte, lenkte es wieder zurück zum Meister. Es war der Knackpunkt in einem in diesem Moment offenen Match. Matsumoto hatte vor dem Tor seinen Schläger an genau der richtigen Stelle und drückte den Puck zur erneuten Führung über die Linie (31.). Die DEG hätte es den Gästen in Überzahl gleichtun können, doch Marco Nowaks Schuss von der blauen Linie wurde nur gefährlich abgefälscht (33.). Zum Ende des Drittels erhöhte München noch einmal die Schlagzahl und drückte die DEG ins eigene Drittel. Brooks Macek beendete die Druckphase mit einem Abstaubertor zum 2:4 (38.). So zeigte die DEG zwar eine gute Leistung, lag aber doch zur zweiten Pause mit zwei Toren im Hintertreffen.

Auch im Schlussabschnitt bekamen die 6.421 Zuschauer noch einmal viele Tore zu sehen. Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken konterte die Mannschaft von Don Jackson locker über Matsumoto, Wolf und Torschütze Jaffray zum 2:5, die Scheibe landete pfeilschnell im linken Winkel (45.). Alles aus? Noch nicht, denn postwendend netzte Alexej Dmitriev einen schönen Querpass im 2:1-Konter zum erneuten Anschluss ein (46.). Die ganze individuelle Klasse der Münchener zeigte sich beim endgültigen KO-Schlag für die DEG. Erneut stand Jaffray im Mittelpunkt, der sich gegen jeden durchsetzte, der sich ihm in den Weg stellte und unter Bedrängnis präzise in den rechten Winkel vollendete (49.). Den Schlusspunkt setzte Mads Christensen, der aus kurzer Distanz einen Querpass von Keith Aucoin verwandelte (53.). Da hatten die Gäste zu viel Platz.

Am Sonntag steht die ganz wichtige Partie gegen die Straubing Tigers auf dem Programm. Los geht es um 19:30 Uhr. Die DEG kann jede Unterstützung im Kampf um die Playoffs gebrauchen!

(TM/FF)

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