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Gold, Silber und Bronze fürs Sportwerk

Die Düsseldorfer Taekwondoka bringen einen kompletten Medaillensatz von der deutschen Meisterschaft mit

Sara di Sinno mit Trainer Inan Tunc (Foto: Sportwerk)
Sara di Sinno mit Trainer Inan Tunc (Foto: Sportwerk)

340 Taekwondoka aus dem gesamten Bundesgebiet, 165 Kadetten (Jugend B, bis 12 Jahre) und 175 Junioren (bis 21 Jahre), wollten in Magdeburg deutsche Meister werden. Nur die wenigsten, darunter auch Sportwerkerin Sarah di Sinno, schafften es. Die Düsseldorfer Talentschmiede hatte insgesamt sieben Taekwondoka in Magdeburg am Start, von denen sich vier mit DM-Medaillen belohnten. „Ich bin mit allen Leistungen meiner Schützlinge zufrieden“, resümierte Sportwerk-Trainer Inan Tunc. „Wenn alles gepasst hätte, wäre zwar mehr drin gewesen, aber wann passt im Sport schon alles optimal zusammen. Wir sind auf dem richtigen Weg.“ Das kann man auch daran erkennen, dass die kleine Sportwerk-Truppe in der Vereinswertung auf Platz sechs von den 62 Vereinen, aus denen sich Aktive für die DM qualifiziert hatten, kam.

Für das Sportwerk-Highlight in Magdeburg sorgte die 19-jährige Sarah di Sinno in der Wettkampfklasse über 73 Kilogramm. Souverän sicherte sich die Nationalkader-Kämpferin den Juniorinnen-Titel. In der Vorschlussrunde gegen Mara Lucia Ranck vom BSV Jitae Stadthagen (Niedersachsen) sowie im Finale gegen Mara Steinwagner vom Taekwondo Trainingszentrum Mitte aus Wiesloch (Baden-Württemberg) gewann die Düsseldorferin wegen sportlicher Überlegenheit vorzeitig. Im Halbfinale siegte di Sinno mit 32:5 Punkten, im letzten Kampf stand es 31:9. „Viel klarer kann man einen Meistertitel nicht gewinnen. Das zeigt wieder einmal, dass Sarah zu den herausragenden Taekwondo-Talenten in Deutschland zählt“, freute sich Tunc.

Auf den zweiten Platz bei den Kadetten bis 49 kg kämpfte sich der 14-jährige Luca Shu. Er gewann das Viertelfinale gegen Ibrahim Özdemir (TC Donau Lech Iller) aus Bayern deutlich mit 18:10 und ließ im Halbfinale gegen Justus Roeder (TV 1903 Salmünster) aus Hessen ein nicht weniger deutliches 33:16 folgen. Im Finale gegen Yagiz Dersim Ulusoy vom Taekwondo Club Ingelheim (Rheinland-Pfalz) hatte Shu viel Respekt vor seinem Gegenüber. Zu viel, wie Shu erst nach zwei Runden feststellte. In Runde drei wurde dem 14-jährigen klar, dass er durchaus Siegchancen gehabt hätte. Etwas zu spät, denn am Ende stand ein 8:13. „Luca hat in seinem ersten DM-Finalkampf gestanden. Da ist die Unsicherheit verständlich, das wird ihm demnächst nicht mehr passieren. Ich bin sicher, dass er noch mehrfach ein Meisterschaftsfinale erreichen wird“, meint Tunc.

Alyamin Samani, gerade mal 13 Jahre alt, holte in der Klasse bis 57 kg der Kadetten erstmals die Bronzemedaille. Samani konnte sein Viertelfinale gegen Vincent Hörmann (SV Raisting 1924) aus Bayern mit 18:8 Punkten für sich entscheiden. Im Halbfinale fehlte dem jungen Mann einfach die Konzentration und die Erfahrung. Mit 5:15 Punkten verlor der Sportwerker gegen Jakob Blasco vom TKD Verein Creti Tübingen aus Baden-Württemberg.

Bei den A-Jugendlichen war Antonios Andreopoulou der Beste in Deutschland. Der deutsche Meistertitel 2016 in der Gewichtsklasse bis 53 kg legt dafür Zeugnis ab. Es liegt in der Natur der Dinge, dass er irgendwann aus der Jugendklasse herauswächst und auch in einer höheren Gewichtsklasse antreten muss. So war der Nationalmannschaftsathlet in Magdeburg erstmals bei den Junioren bis 58 kg aktiv. Aufgrund seiner Vorgeschichte gehörte Andreopoulou, als gerade mal 16-Jähriger schon zu den Favoriten in der Altersklasse bis 21 Jahre. Im Achtelfinale stand er Martin Jeglinski (TKD Gemeinschaft Schönebeck) aus Sachsen-Anhalt gegenüber. Spielerisch punktete „Toni“ seinen Gegner mit 23:3 aus. Im Viertelfinale bezwang der Sportwerker Max Thieme (Taekwondo Kirchseeon) aus Bayern durch k.o. Bis dahin hatte er 18:3 Punkte gesammelt. Ins Halbfinale fand der Düsseldorfer nicht richtig hinein. „Toni“ war immer offensiv aber lief ständig in den Konter von Hüseyin Canan Alperen (TC Donau Lech Iller) aus Bayern. Der Sportwerker und Hüseyin kennen sich gut, denn beide sind in der deutschen Nationalmannschaft und haben bereits viele gemeinsame Lehrgänge absolviert. Mit 10:18 zog Andreopoulou gegen den späteren Meister den Kürzeren. „Dieses Mal hat Hüseyin gewonnen, aber nächstes Mal nicht“, schmunzelte „Toni“.

Purya Torky (18 Jahre) startete erstmals in der Juniorenklasse bis 58 kg bei einer nationalen Meisterschaft. Der Sportwerker gewann seinen ersten Kampf gegen Pascal Butscheck (TKD Gemeinschaft Schönebeck) aus Sachsen-Anhalt und gewann souverän mit 23:7 Punkten. Im Viertelfinale wartete der erfahrene Leon Kaplan (TKD Center Stuttgart) auf ihn. Kaplan ist Bundeskaderathlet und gehört in Deutschland zu den erfolgreichen Taekwondoka. Puryan war das egal. Er schenkte Leon über drei Runden nichts. Nach den drei Runden stand es unentschieden und erst in der Verlängerung, im sudden death, setzte Kaplan den entscheidenden Treffer. „Purya ist 1,85 Meter groß. Damit hat er für diese Gewichtsklasse einen Größenvorteil. Er hat aber auch ein großes Kämpferherz und eine gute Technik. Dass es für ihn nicht zum Halbfinaleinzug gereicht hat, war Pech“, resümierte Tunc. „Er wird aus der Niederlage lernen und seinen Weg machen.“

Puryas Schwester Melika startete ebenfalls erstmals auf einer Deutschen Meisterschaft. Melika gehörte mit 11 Jahren zu den jüngsten Kadetten und war in der Klasse bis 59 kg aktiv. Melika sollte einfach Erfahrung sammeln und hat sich gegen Penelope Eismann (TKD Center Stuttgart) gut geschlagen. Mit 7:14 Punkten verlor Melika ihren Kampf.

Denna Luciana Koushan startete mit 14 Jahren in der Klasse-47 kg. Denna hatte direkt eine starke Gegnerin und verlor mit 5:23 Punkten gegen Eslem Nur Demir (Tangun Hamburg), die später deutsche Vizemeisterin wurde.

(PM)

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