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Große Ehre für Deutsche Rollstuhl-Basketballerinnen

Auszeichnung als Para-Mannschaft des Jahrzehnts

Foto: Ralf Kuckuck/DBS

von Jan Wochner

Die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen ist die Para Mannschaft des Jahrzehnts und gewinnt vor der 4×100-Meter-Staffel der Para Leichtathletik und den Goalball Herren.

Damit haben sich die Top-Favoritinnen haben sich durchgesetzt: Die Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen ist mit 37,93 Prozent der mehr als 10.000 Stimmen die erste deutsche Para Mannschaft des Jahrzehnts, nachdem sie 2011, 2012, 2014 und 2015 auch schon als Para Mannschaft des Jahres geehrt worden waren.

Die 4×100-Meter-Staffel der Para Leichtathletik (29,33 Prozent) darf sich über Platz zwei und 2000 Euro freuen, die Goalball Herren (13,84 Prozent) über Rang drei und 1000 Euro.

„Dieses Team gehört einfach ganz nach oben“

„Diese Mannschaft hat in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich Spitzenerfolge erzielt: Viermal Mannschaft des Jahres im deutschen Para Sport, Paralympics-Siegerinnen, zwei EM- und zwei Vize-WM-Titel. Viel mehr kann man kaum erreichen“, sagt Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS): „Dieses Team gehört in dieser Rangliste einfach ganz nach oben. Die Rollstuhlbasketballerinnen haben es verdient, die Mannschaft des Jahrzehnts zu sein.“

Schon seit 2005 haben die Rollstuhlbasketballerinnen bei jedem Großereignis eine Medaille gewonnen und waren in diesem Zeitraum fünf Mal Europameister. 2012 bejubelten sie in London den ganz großen Triumph und kürten sich sogar zu Paralympics-Siegerinnen – wie zuletzt 1980 und 1984. Im zurückliegenden Jahrzehnt feierte die Mannschaft Gold und Silber bei Paralympics, zwei Silber- und eine Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften, letztere bei der herausragenden Heim-WM 2018 in Hamburg, sowie zwei Mal Gold, zwei Mal Silber und ein Mal Bronze bei Europameisterschaften.

Fokus liegt auf den Paralympics 2021 in Tokio

Diese beeindruckende Konstanz ist auch deshalb so hervorzuheben, weil sich die Damen in diesem Jahrzehnt personell verändern mussten: Holger Glinicki, der seit 2006 Bundestrainer war, beendete nach den Paralympics 2016 seine Karriere – und mit ihm jahrelange Leistungsträgerinnen. Den Umbruch gestaltete Nachfolger Martin Otto, der Erfolg blieb: Vor der EM 2019 in Rotterdam stellte Otto fest, dass sein Team „so jung wie noch nie“ war, mit einer „guten Mischung aus erfahrenen Spielerinnen und absoluten Top-Nachwuchstalenten“. Der Fokus liegt nun auf den verschobenen Paralympics 2021 in Tokio, für die die Damen bereits qualifiziert sind.

Mareike Miller debütierte 2010 bei einem großen Turnier für die deutschen Damen und war daher bei all den genannten Erfolgen dabei, mit Ausnahme der EM 2015: „Es ist etwas Besonderes, für ein ganzes Jahrzehnt geehrt zu werden. Dass unser Erfolg über einen so langen Zeitraum in Deutschland auf diese Weise wahrgenommen wird, bedeutet uns sehr viel.“ Ihre Teamkollegin Maya Lindholm, die in dieser Dekade nur 2019 bei der EM nicht mitspielte, ergänzt: „Sportlich erfolgreich zu sein, ist eine Seite. Aber die Anerkennung und Unterstützung von Menschen zu erhalten, die einen durch diese Zeit begleitet und alles mit uns erlebt haben, ist das i-Tüpfelchen auf all den Erfolgen und Medaillen.“

Coronabedingt fällt die Gala in der Sportstadt Düsseldorf aus

In einer Online-Wahl konnte für die Para Mannschaften des Jahres von 2010 bis 2019 abgestimmt werden. Neben den Rollstuhlbasketball Damen, der 4×100-Meter-Staffel der Para Leichtathletik und den Goalball Herren waren das Para Radsport-Team von 2010, die Para Ski nordisch-Staffel von 2018 und die Rollstuhlbasketball Herren U22 von 2013 nominiert.

Bereits am Dienstag war die ehemalige Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber als Para Sportlerin des Jahrzehnts ausgezeichnet worden, am Donnerstag wurde Markus Rehm als Para Sportler des Jahrzehnts geehrt – diesmal wurden die Sieger*innen coronabedingt digital in einer Ehrungswoche verkündet statt mit einer Gala in der Sportstadt Düsseldorf.

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