Ich kann mich noch ausgezeichnet an das letzte Jahr erinnern, als die zwei Schwergewichte des deutschen Handballs aufeinander trafen. Das Spiel 2020 zwischen den Zebras aus Kiel und der SG Flensburg-Handewitt war spannend und einfach großartig und endete 28:24. Das war gleichbedeutend mit Pokalsieg Nummer zehn, den die Kieler an die Ostseeküste mitnahmen.
In diesem Jahr galoppieren wieder die Zebras Richtung Rheinland, aber nicht Flensburg, sondern TBV Lemgo Lippe, aus dem Lipperland, erkämpfte sich das Duell mit dem deutschen Meister. Ein Team, welches aus der Vergangenheit einige große Namen in ihrer Handball-Vita stehen hat.
1911 (1924 die Handballabteilung) gegründet, 1997 und 2003 Deutscher Meister, vier Mal DHB-Pokalsieger, vier Mal Sieger des DHB Super Cups, 1996 Europapokalsieg der Pokalsieger und 2006 sowie 2010 holte man den EHF-Pokal in die Phoenix Contact Arena. Da steckt eine Menge Geschichte im Verein.
Apropos bekannte Spieler: Schon beim Coach leuchten so einige Augen der Handball-Interessierten: Florian Kehrmann führt das Rudel an. In der Vergangenheit schnürten unter anderem Daniel Stephan, Christian Schwarzer, Volker Zerbe, Carsten Lichtlein, Fynn Holpert und auch ein Holger Glandorf dort ihre Stiefel.
Aktuell ist Tim Suton ein Nationalkader-Kandidat, der zog sich leider im vergangenen Jahr einen Kreuzbandriss zu. Aktuell kämpft er noch mit der Form und es ist doch sehr unsicher, ob der Pixum Super Cup für ihn vielleicht zu früh kommt.
Er konnte leider damals den Sieg seines Teams im Pokalturnier nur auf der Tribüne genießen, Lemgo bezwang im Endspiel den MT Melsungen (28:24), nachdem man in Spiel eins den THW aus Kiel überraschend, beinah sensationell, ausschaltete (29:28).
Und genau darin liegt die Würze des Matches am vierten September in Düsseldorf. Sieben Tore waren die Kieler voraus, um dann konsterniert miterleben zu müssen, wie die Kehrmann-Truppe diesen Spielstand als Anlass nahm, um ihren Fans in der Halle und an den TV Geräten zu zeigen, wie Lemgo Handball spielt.
„Spaß haben, Kopf hoch“, vermittelte Coach Kehrmann seinen Mannen und das nahmen diese für bare Münze. Verdienter Pokalsieger und das Recht erspielt, den deutschen Meister Kiel herauszufordern.
Zum THW Kiel muss ich nichts mehr schreiben, das wäre ungefähr so sinnlos, wie einem Eckart Witzigmann beibringen zu wollen, wie das Steak Medium Rare gebraten werden muss oder auch meinem Zwerg-Pudel klar zu machen, dass man nicht jeden Hund, der über sie Ackerstrasse spaziert, Prügel androhen sollte, zumal 95% dieser Vierbeiner deutlich größer und stärker sind.
Sinnlos eben. Was jedoch ganz und gar nicht sinnlos ist, dass ist der 4. September (19 Uhr) im PSD Bank Dome zu Düsseldorf, wenn es dann heißt:
TBV Lemgo Lippe gegen THW Kiel. Es gibt noch Tickets. Wer ist dabei?.
Euer Heiko Sauer
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