D.SPORTS

Home of Sports

Hasstiraden im Netz gegen Tony Pledl

Fortunas Außenstürmer wendet sich gegen „Hate Speech“

Foto: Beele

von Norbert Krings

Bei Fortuna Düsseldorf läuft es in dieser Saison alles andere als rund. Der Umgang mit Mittelfeldspieler Thomas „Tony“ Pledl macht aber einfach nur betroffen. Im Netz sieht sich Pledl regelmäßig Hasskommentaren ausgesetzt.

Dass Thomas Pledl wie auch die anderen Fortunen in dieser Saison wechselhafte Leistungen zeigt, macht auch den 26-Jährigen nicht glücklich. Der großen Chance auf den Führungstreffer beim Auswärtsspiel in Heidenheim trauert Pledl beispielsweise immer noch hinterher. Für das, was ihm online im Netz entgegenschlägt, hat er aber kein Verständnis.

„Hate Speech“ bedeutet auf Deutsch „Hassrede“. Offensichtlich meinen auch einige Menschen, die sich als Fortuna-Fans bezeichnen, diese Art von Kommunikation betreiben zu müssen. Pledl ist ein Opfer dieser Hasstiraden im Internet. 

Freunde machen Pledl auf Hate Speech aufmerksam

Der 26-Jährige hält sich zunächst sehr zurück, als er auf dieses Thema angesprochen wird. So richtig rausrücken will er mit der Sprache nicht. Doch er wird auf schmutzigste Weise im Netz beleidigt. „Ich habe so viel davon zum Glück nicht direkt registriert“, sagt Pledl. „Die sozialen Medien interessieren mich eigentlich ziemlich wenig.“ Doch seine Freunde haben ihm davon berichtet, wie sehr diese Kommentare unter die Gürtellinie gehen. 

„Es haben sich tatsächlich viele bei mir gemeldet und gefragt, ob ich es mitbekommen habe, was da wieder geschrieben wurde.“ Mit seinen 26 Jahren sei er zum Glück inzwischen reif genug, dass ihm niemand sagen muss, wie seine Leistungen im vergangenen Spiel waren: „Das kann ich selbst beurteilen.“ 

Pledl: „Das kann doch kein normaler Mensch schreiben“

Wenn er es darauf anlegen würde, könnte er jedes Wochenende viel Schmutz über sich lesen. „Egal wie das Spiel ausgegangen ist, egal ob wir gut oder schlecht gespielt haben. Es sind locker zehn bis 20 Nachrichten dabei, wo zu lesen ist: ,Du dummer Hurensohn, hoffentlich verletzt du dich und spielst nie wieder für unseren Klub’ oder noch ganz andere Dinge in diese Richtung.“

Mit großem Einsatz bei der Sache: Tony Pledl. Foto: Beele

Pledl ist frustriert über diese hasstriefende Kritik. „Das kann doch kein normaler Mensch schreiben“, sagt er. „Aber die Anonymität im Netz macht es wohl schwer bis unmöglich, diese Leute zu greifen.“ 

Viele Spieler bleiben bei diesem Thema zurückhaltend und bringen es nicht an die Öffentlichkeit. Aber vielleicht ist die bundesweite Initiative „Worte dürfen nicht zur Waffe werden“, an der sich auch einige bundesweit bekannte Profis beteiligen, eine Möglichkeit, diesem niederträchtigen Wirken im Internet Grenzen aufzuzeigen. 

Kraft gibt Pledl die Geburt seiner Tochter

Thomas Pledl kommt halbwegs klar mit den Anfeindungen gegen ihn im Internet. Was ihm gerade Kraft gibt, ist die Tatsache, dass er vor anderthalb Wochen zum ersten Mal Vater geworden ist. Seine Ehefrau Kristina hat ein gesundes Mädchen geboren. 

Seine Aufmerksamkeit gehört neben dem Fußball der kleinen Zoe Minou und seiner Frau. „Allen geht es gut. Wir fühlen uns sehr wohl in Düsseldorf“, sagt Pledl. Es wäre schön, wenn es so bleiben würde…

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter