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Hockey-Jugend greift nach den Sternen

DSD-A-Jugend und U16 des DHC können Deutscher Meister werden

Foto: DSD

von Norbert Krings

Es könnte für den Düsseldorfer Hockey-Sport ein historisches Wochenende werden. Gleich zwei Jugendmannschaften wollen sich im Final Four um die Deutsche Meisterschaft durchsetzen und den nationalen Titel nach Düsseldorf holen. Die A-Junioren des Deutschen Sportklubs Düsseldorf treten auf der Anlage von Rot Weiß Köln an, die männliche Jugend U16 des Düsseldorfer Hockey Clubs möchte das Kunststück in Hamburg schaffen.

DSD-A-Junioren: Holger Muth ist sehr stolz auf diese Mannschaft, die er als Abteilungsleiter im Hockey beim DSD selbst trainiert. Die Zwischenrunde, also quasi die Qualifikation für das Final Four, haben die A-Junioren des DSD auf eigener Anlage am vergangenen Samstag gegen den Club an der Alster mit 4:1 im ersten Schritt zunächst souverän gelöst, das zweite und entscheidende Spiel gegen Frankfurt 80 einen Tag später war knapper. „Aber insgesamt war auch dieser 1:0-Sieg gegen einen Dauerrivalen aus den vergangenen Jahren verdient“, erklärt Muth, der von einer doppelten Unterzahl in den letzten Minuten berichtete, aber auch diese Phase wurde glücklich überstanden. „So war die Freude noch mal größer.“

Holger Muth freut sich auf das Final Four und sein vielleicht letzter Auftritt als Trainer beim DSD. Foto: DSD

Eigentlich hatte der DSD darauf gehofft, die Endrunde an diesem Wochenende auch an der Altenbergstraße ausrichten zu können. „Aber aus unerfindlichen Gründen ist das Turnier nun in Köln gelandet“, erklärt Muth mit einem gewissen Unbehagen, dass die Kölner, die sich in den vergangenen Jahren nie besonders in dieser Hinsicht hervorgetan haben, das Final Four bekommen haben. Immerhin ist nun die Anfahrt nicht so weit, weil das Turnier auch nach Hamburg hätte vergeben werden können. So hielt sich der Organisationsaufwand halbwegs in Grenzen. In der Nacht auf Samstag wird dann gemeinsam in Köln übernachtet.

Das Halbfinale ist dann direkt das Derby mit Rot Weiß Köln, und Holger Muth kann sich vorstellen, dass seine Jungs dann auch entsprechend motiviert sein dürften, um die kleine Ungerechtigkeit bei der Vergabe des Final Four zu „rächen“. Es ist die Neu-Auflage des Halbfinales um die Westdeutsche Meisterschaft, was der DSD mit 2:1 für sich entscheiden konnte.

Beim Final-Turnier hofft Muth, seine beste Mannschaft aufstellen zu können. Sein Sohn Lukas, der mit sieben anderen A-Junioren bereits auch in der ersten Herren-Mannschaft spielt, hatte zuletzt verletzt gefehlt und auch Ben Marquardsen, einer der Besten im Team, ist wieder mit dabei. Im Finale, falls sich die Favoriten durchsetzen, sollte es dann gegen den UHC Hamburg gehen – dem Gegner aus dem Finale damals in der B-Jugend. „Vom Bauchgefühl würde ich sagen, gegen Köln wird es eng. Falls wir aber das Finale erreichen, gibt es dann am Sonntag um 13 Uhr ein Wiedersehen mit dem UHC Hamburg“, sagt Muth. Der vierte Klub im Final Four ist das Team des Harvesterhuder THC.

Es klingt bei Muth Wehmut deutlich durch. „Danach betreue ich erst einmal keine Jugendmannschaft mehr“, sagt der Mr. Hockey beim DSD. „Das Finale könnte dann mein letztes Spiel sein.“ Vielleicht geht es dann irgendwann mal als Trainer eines Enkelkindes weiter. Ein großer DSD-Tross wird die Mannschaft und den scheidenden Trainer nach Köln dann auch begleiten.

DHC-Jugend U16: Mark Spieker ist ein mindestens ebenso erfahrener Coach und weiß genau, was ihm und seiner Mannschaft am Wochenende in Hamburg bevorsteht. Auch die U16 des Düsseldorfer Hockeyclubs spielt im Final Four. Gerade im Jahrgang 2005 gibt es einige vielversprechende Talente. Bei den A-Knaben ist diese Mannschaft schon auf dem Feld und in der Halle Deutscher Meister geworden, jetzt soll es in der U 16-Klasse ebenfalls klappen.

„Das ist eine positive und sehr konstante Entwicklung über die vergangenen Jahre“, beschreibt Mark Spieker den Weg seiner Mannschaft. Wir haben eine gute Mischung von Spielern, die auch alle gut gearbeitet haben.“ Jeder ambitionierte Bundesligist sollte, wie der DHC-Trainer meint, eine gute Jugendarbeit leisten und die Talente fördern, um einen guten Unterbau für den Erwachsenenbereich zu haben.

Die U 16 des Düsseldorfer Hockey Clubs tritt beim Harvesterhuder THC an. Foto: DHC

„Da ist der DHC mit seinen Teams und seinen Trainern sehr gut aufgestellt“, meint Spieker, der seit 30 Jahren erfolgreich arbeitet und mit dem Club Raffelberg bereits 2000 die erste von mehreren Deutsche Meisterschaften, damals mit den A-Mädchen, gewonnen hat. „Die Erfahrung über die ganze Zeit prägt einen Trainer schon. Das I-Tüpfelchen oben drauf ist meine Tätigkeit mit den DHC-Damen gemeinsam mit Nico Sussenburger.“

Klarer Favorit am Wochenende ist auf der eigenen Anlage der Harvesterhuder THC, der sich im U16-Bereich qualitativ verstärkt hat – unter anderem aus dem Umland. „Da spielt auch die halbe Jugend-Nationalmannschaft“, berichtet Mark Spieker. Und auch die Zehlendorfer Wespen seien gut aufgestellt. Der DHC tritt im Halbfinale zunächst gegen Uhlenhorst Hamburg an. „An so einem Wochenende rücken die Teams eng zusammen. Wir müssen schauen, welche Tagesform wir zeigen.“ Spannend wird es auf jeden Fall, wenn die beiden Düsseldorfer Mannschaften nach den Sternen greifen…

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