D.SPORTS

Home of Sports

“Ich bin sehr demütig mit der Momentaufnahme…“

(Foto: Thomas Neubauer)

Es läuft! Fußball-Oberligist TURU Düsseldorf ist seit fünf Spielen ungeschlagen und auf Platz vier in der Tabelle geklettert. Vier der letzten fünf Partien hat das Team von Trainer Samir Sisic mit 3:1 gewonnen. Doch bei TURU stehen nicht nur die Ergebnisse im Vordergrund, hat uns der Coach vor dem Spiel in Nettetal am Sonntag erzählt.

Sie haben die TURU vor knapp einem Jahr in einer schwierigen Phase übernommen. Was hat sich seitdem verbessert?

Ich glaube, dass die Jungs verinnerlicht haben, was wir wollen. Die Rädchen greifen inzwischen besser ineinander und das Zusammenspiel von Angriff und Abwehr ist besser geworden. Was ich wollte, war eine einheitliche Spielidee rein zu bekommen für Angriff und Abwehr. Wenn man das vereint, dann spielt man in beide Richtungen erfolgreich. Ein Beispiel für die Offensive: Der Stürmer will einen langen Ball, der Abwehrspieler spielt aber einen kurzen. Dann kann das Zusammenspiel natürlich nicht klappen. Solch eine Spielidee wollte ich entwickeln.

Hilft da auch die Erfahrung aus der Jugendabteilung von Fortuna?

Ich habe 17 Jahre im Nachwuchsleistungszentrum als Jugendtrainer gearbeitet. Dem ist mein Ziel wahrscheinlich geschuldet. Ich glaube schon, dass man die Arbeit als Jugendtrainer auch auf den Seniorenbereich übertragen kann. Ich will eine Spielidee entwickeln und die Spieler von der Art überzeugen. Denn wenn sie davon überzeugt sind, dass etwas Erfolg bringt, dann machen die Jungs das irgendwann auch freiwillig, eben weil sie eben davon überzeugt sind.

Und jetzt greift Ihre Spielidee?

Wir sind noch weit weg davon, was ich mir vorstelle. Hinter uns liegen jetzt fünf erfolgreiche Wochen. Aber die fünf Wochen davor waren schlecht. Jetzt müssen wir Konstanz beweisen. Es ist gut, dass das Umfeld ruhig geblieben ist und die Entwicklung mitmacht.

Ist die Arbeit im Seniorenbereich anders als im Juniorenbereich?

Am Anfang war da schon ein Unterschied zu erkennen. Es war ungewohnt. Früher habe ich Jungs trainiert, die alle auf einem ähnlichen Entwicklungsstand waren. Heute trainiere ich gleichzeitig einen 19-Jährigen und einen 30-Jährigen, der vielleicht schon Vollzeit arbeitet und ein Kind hat, also komplett andere Sorgen im Kopf. Die Arbeit ist etwas anders, weil manche Spieler länger brauchen, neue Dinge zu adaptieren. Ein 28-Jähriger tut sich etwas schwerer damit, aus seiner gewohnten Spielweise heraus zu kommen als ein 15-Jähriger. Aber wenn man de Jungs davon überzeugt, dass der gemeinsame Weg uns besser und erfolgreicher macht, dann gehen den auch alle mit. Auch in der Oberliga funktioniert die Entwicklung von Qualität über einen längeren Zeitraum.

Was ist das langfristige Ziel?

Der Verein TURU gehört in die Spitzengruppe der Oberliga auf einen Platz zwischen eins und sechs. Da wollen wir uns etablieren. Aber da fehlt noch ein ganzes Stück. Die Oberliga ist sehr ausgeglichen. Ich konnte im letzten Jahr kaum einen Unterschied zwischen den Mannschaften erkennen, Kleinigkeiten entscheiden die Spiele. Deshalb muss man die Fehler minimieren.

Wie zufrieden sind Sie derzeit?

Ich bin sehr demütig mit der Momentaufnahme. Wir sind gerade vierter, aber es kommen auch noch andere Wochen. Und wenn man dann mal nicht punktet, dann sieht das auch wieder anders aus. Wir haben zwar 20 Punkte, aber uns trennen auch nur vier Spiele von einem Abstiegsplatz. Ich will so schnell wie möglich 40 Punkte holen, dann hat man nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Vorher rede ich über nichts anderes. Je früher wir das erreichen, desto besser.

(PK)

 

 

 

Teilen