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Ich bin sicher, “Sie” wollten sich gar nicht wehren…

Da stehen sie überall in der Stadt, still und stumm, erhöht und erhaben, erkannt und geliebt.

Aber urplötzlich leben sie bunt, anstatt bronzetrist patiniert, bemoost und grünbespant, leuchten “Sie” in Rot-Gelb vor sich hin, anstatt mal so kurz draufgeblickt, fesseln “Sie” den Hingucker plötzlich mit den Farben, die schon seit 1935 zum Bild der Stadt gehören.

Irgendwelche Rot-Gelbe Heinzelmännchen haben Montag viele Statuen, ob Metall oder Stein, in Düsseldorf mit den Farben der DEG behängt und zeigen somit, dass nicht nur ein Schneider Wibbel, ein Jan Wellem, das Reiterstandbild, Poseidon oder ein Hoppeditz fest zu Düsseldorf gehören, sondern auch der Eishockey-Traditionsclub von der Brehmstraße.

Ich bin sicher, da gibt es keine zwei Meinungen.

Als ich so an den Statuen vorbeischlenderte, da kam es mir ein ums andere Mal vor, als ob die nun reich behangenen Standbilder erwachten, blinzelten und bei sehr genauem Schauen und Hören, leise, aber deutlich von zehn auf null rückwärts zählten und eine La Ola anstimmten.

Wie, ihr habt das nicht mitbekommen? Geht einfach mal näher ran, erinnert euch an Spiele, die Ihr an der Brehmstraße und/oder in Rath besucht habt, lasst das Gefühl auf euch wirken und dann – da bin ich ganz sicher – sprechen die Figuren auch mit euch.

Diese schräge Aktion finde ich einfach toll und ich stelle mir wirklich die Frage, ob ein Wellem, ein Bismarck, ein Hoppeditz oder ein Wibbel – hätten sie zu der Zeit, bzw. überhaupt gelebt – ihren Spaß am Eishockey gehabt hätten. Meine Glaskugel hat mir das ganz klar und deutlich bestätigt und wenn ich mir die Gesichter der behangenen Figuren so ansehe, dann hat sie völlig recht.

Zur Stadt, zur Region, zum Leben gehören beide dazu, die stillen Statuen und die laute DEG.

Beide haben ihre Geschichten, eng verbunden mit den Menschen in Düsseldorf. Ich möchte auf den Verein mit seinen vielen engagierten Ehrenamtlichen und festen Kräften hinweisen, die euch brauchen und ab dem 14.9. – wenn die Saison endlich startet – als Gäste begrüßen wollen.

Bronze übersteht den Sturm, trotzt den Widrigkeiten und bleibt doch standhaft. Die Vergangenheit hat es mit der DEG auch nicht nur gutgemeint und trotzdem blieb sie fest verankert in der Stadt, wenn auch nicht immer in der höchsten Liga oder ganz weit vorne, die treuen Fans waren immer da.

Die DEG ist nicht in Bronze gegossen oder in Stein gemeißelt, noch lange nicht, aber wir alle sollten dafür sorgen, dass in der Zukunft das Rot-Gelbe Logo mit Löwe und gekreuzten Schlägern ebenso in eine gegossene Form – fest auf dem Sockel und für alle sichtbar – seinen passenden Platz findet (was spricht dagegen, eine lebende Legende so zu ehren?), dann wird dieses Standbild auch seine verdiente Aufmerksamkeit bekommen, wie die Statuen in den bunten, neuen „Beinkleidern“.

Viel Spaß in der neuen Saison!

Euer Heiko Sauer

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