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„Ich freue mich, dass ich die Fans im Rücken habe“

Raphael Wolf ist gegen Paderborn im Tor gefordert

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Raphael Wolf steht am Samstag gegen einer der offensivstärksten Mannschaften der 2. Fußball-Bundesliga im Tor von Fortuna Düsseldorf. Wenn der SC Paderborn dann öfter im Strafraum auftauchen wird, bekommt der 33-Jährige viel zu tun. Wir fragten den sypathischen Torwart, ob er vor der Rückkehr in einem Ligaspiel nach rund zehn Monaten besonders aufgeregt sei.

„Nein, aufgeregt bin ich nicht – allenfalls wenn man meinen Gefühlszustand im Sinne der Vorfreude deutet“, sagt Raphael Wolf, der sich keinen Druck vor seiner Rückkehr ins Fortuna-Tor nach dieser langen Zeit macht. Die Konkurrenten und eine rätselhafte Viruskrankenheit, die zum Glück längst vergessen ist und keine Langzeitwirkungen hinterlassen hat, verhinderten, dass Wolf nach einer glänzenden Aufstiegssaison 2017/18 regelmäßig spielen durfte. Nur noch fünfmal durfte er im Tor der Fortuna stehen und nur ein Ligaspiel über 90 Minuten absolvieren.

Wolf ist für Florian Kastenmeier am vergangenen Samstag eingesprungen, als dieser nach einem Handspiel nahe der Mittellinie und einer Roten Karte das Feld verlassen musste. Den Patzer seines Konkurrenten will Wolf ausdrücklich nicht kommentieren. Auch die Frage, ob er sich vorstellen könne, ab sofort wieder dauerhaft die Nummer ein zu sein, beantwortete der 33-Jährige eher ausweichend. „Als Torhüter freut man sich immer, spielen zu können. Ich freue mich auf und über jedes Spiel“, sagte er.

Preußer: Wolf geht mit der Situation sehr cool um

Auch Trainer Christian Preußer musste zu dieser Personalie natürlich in der wöchentlichen Pressekonferenz Stellung beziehen. „Rapha ist ein sehr erfahrener Torhüter, der sehr cool mit dieser Situation umgeht“, sagt Fortunas Cheftrainer. „Er wirkt sehr souverän, obwohl er lange kein Pflichtspiel mehr absolviert hat. Ich bin mir sicher, er wird eine gute Leistung zeigen.“

Raphael Wolf ist topfit und – motiert. Foto: Wolff

Ob Wolf eine Chance hat, danach weiterhin für Fortuna im Tor zu stehen, wollte Preußer auch nicht mit einer klaren Aussage beantworten. „Das Thema ist so überladen, da sollte jetzt erst einmal Ruhe reinkommen“, meinte Fortunas Cheftrainer, der zudem darauf hinwies, dass nach dem Paderborn-Spiel eine zweiwöchige Pause ansteht und man jetzt nur in unseriöser Weise etwas sagen könnte. So müsse man ohnehin erst einmal das Spiel und den Verlauf der Begegnung abwarten. Das hört sich trotzdem  so an, als könne Wolf mit einer überzeugenden Leistung gegen Paderborn durchaus Werbung in eigener Sache machen.

Dass Kastenmeier große Vorteile als mitspielender Torwart haben könnte, sieht Wolf nicht unbedingt. „Inzwischen hat sich das so verselbständigt, dass sich jeder Torhüter da weiterentwickelt hat“, sagt Wolf. „Man muss einfach mitspielen können, weil sich das Spiel auch verändert hat.“ Dafür wird auch sehr individuell an Stärken und Schwächen gearbeitet. So weist Wolf auch darauf hin, dass unter der Woche auch ein Training unter den Torhütern durchgeführt wurde, das speziell auf seine Bedürfnisse der Vorbereitung eingeht. „Das ist ein anderer Schwerpunkt, und das gibt mir Sicherheit.“

Die Unterstützung durch die Fans bedeutet Wolf sehr viel

Und noch eine Tatsache ist für „Rapha“ wichtig. Ihm bedeutet es sehr viel, wenn ihn die Fans unterstützen. „Ich spüre diesen Rückhalt, wenn die Fans hinter mir in der Kurve stehen und uns unterstützen“, sagt er und freut sich, dass es wieder Spiele ohne große Einschränkung bei der Zulassung der Zuschauer gibt. „Ich bin gespannt auf die Kulisse am Samstag.“

Fortuna-Splitter:
Nach der neuen Corona-Verordnung sind nun 49.419 Zuschauer am Samstag zugelassen, 44.559 Sitzplätze, 4.000 Stehplätze für die Heimfans und 860 für die Gäste-Anhänger. Doch Fortuna wird mit ihren Zuschauern weit unter der Kapazitätsgrenze bleiben. Der Verein erwartet für das Spiel gegen Paderborn rund 18.000 Zuschauer.

– Am Donnerstag passte der abgeschwollene Fuß von Matthias Zimmermann wieder in einen Fußball-Schuh. Der Außenverteidiger trainiert wie ein Verrückter, um in den Kader am Samstag zu kommen. Der Trainer überlegt noch, ob er das Wagnis eingeht oder Zimmermann lieber die Länderspielpause zum Regenerieren noch lässt.

Ao Tanaka steht vor einer anstrengenden Länderspielreise mit langen Flügen und mehreren Spielen. In Sachen Belastungssteuerung wird er dann eine Pause bekommen. Ob er schon im Spiel gegen Paderborn nicht ind er Startelf steht, wollte der Trainer natürlich nicht verraten.

– In das große Lob von allen Seiten für Khaled Narey stimmte Trainer Christian Preußer zwar ein. Aber er sagte auch, dass „Khaled es noch besser machen kann“. Er sei sich sicher, dass bei seinem Außenbahnspieler das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sei.

– Eine Lanze hat der Trainer auch für Kristoffer Peterson gebrochen. Der Stürmer habe ihm gegen Regensburg in der zweiten Hälfte so gut gefallen, dass der Schwede trotz seiner mäßigen Leistung in Ingolstadt auch gegen Paderborn am Smstag erste Wahl sein könnte.

– Nicht begeistert war Christian Preußer von einem Interview seines Stürmers Robert Bozenik, der angeblich gesagt haben soll, dass er Fortuna nur als schnelle Durchgangsstation sehe. Da könnten aus Trainersicht auch Übersetzungsprobleme aus dem Slowakischen ins Deutsche für Irritationen gesorgt haben. „Er hat das nie so gesagt, wie es in der örtlichenPresse wiedergegeben worden ist“, erklärte Preußer.

Dawid Kownacki ist erfolgreich operiert worden und muss nur zwei Tage im Krankenhaus zubringen, bevor er nach Hause darf. Nach zwei Wochen Ruhe darf er dann wieder mit Reha-Programm nach seinem Außenbandanriss.

– Toni Pledl wird schon bald wieder auf dem trainingsplatz zu sehen sein. Er wird noch nicht so schnell alle Übungen mitmachen können. Aber allein die Näähe zur Mannschaft wird ihm weiterhelfen. Er ist bereits seinem Plan voraus und der Trainer schließt nicht aus, dass er in diesem Jahr noch eine Option für den Kader sein könnte.

Fortunas mögliche Aufstellung:
Wolf – Narey, Klarer, Hoffmann, Hartherz – Prib, Sobottka – Klaus, Appelkamp – Bozenik, Hennings
Kader: Gorka – Zimmermann, Nedelcu, Peterson, Tanaka, Shipnoski, Koutris, Bodzek, Piotrowski
Es fehlen: Kastenmeier, Iyoha, Kownacki, Pledl

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