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Ich gebe gerne zu, ich bin ein Fan Boy

Das ich das einmal mit 57 Jahren schreiben würde, überrascht mich selbst – als verblendet oder unbelehrbar bezeichne ich mich aber trotzdem nicht. Fanboy light sozusagen.

Das schlug jetzt nicht unbedingt wie der Blitz beim „thronen“ ein, sondern schlich sich so nach und nach an mich heran, je öfter und genauer ich Mr. Quadre Lollis jun. beim Basketball arbeiten zusah.

Foto Kenny Beele

Ja, arbeiten, nicht spielen – obwohl er das auch exzellent kann – jedoch bin ich schon immer ein Fan von Kampf und rustikaler Ackerei auf dem Platz.

Filigran ist toll, aber wenn sich jemand sprichwörtlich den Allerwertesten für sein Team aufreißt, dann feire ich das aber mal so richtig ab.

Ich erinnere mich nur an das irre Spiel am vergangenen Samstag gegen den Favoriten aus Bochum. Quadre blockte knallhart den Bochumer am eigenen Korb weg und im Gegenzug zimmerte er den dicken Roten förmlich ins gegnerische Netz, dass noch im Nachbarhaus die Scheiben schepperten.

Neben mir saß Christine von der Rheinischen Post und erschrak dermaßen, als ich – einem HB Männchen nicht unähnlich – aus meinem Stuhl schoß und gleich darauf auch noch das Rumpelstilzchen machte, ohne ums Lagerfeuer zu dribbeln, aber dafür musste das Sitzmöbel dran glauben.

Die paar Männeken in der Halle hatten spontan diesen Wahnsinnigen und seiner ebensolchen Aktion gefeiert, dass ich dachte, wäre die Halle voll gewesen, dann hätte es den Putz von der Wand platzen lassen, so laut und euphorisch würde es durchs Comenius wabern.

Quadre Lollis jun. – schon sein Vater wurde in Düsseldorf 2011/12 gefeiert, als er damals für die Giants wirbelte – galt bisher als Defensivspezialist mit schnellen Händen und starker Physis. Stimmt alles, an diversen Angreifern anderer Clubs biss er sich immer wieder fest und ich bin sicher, dass diese vor lauter Verzweiflung die eine oder andere Träne in einer ruhigen, einsamen Stunde verdrückten.

Als Abwehrexperte spricht es ihn ganz und gar nicht davon frei, sich selbst auch immer wieder durchzutanzen und Punkte zu sammeln. In 35 Minuten kam er auf stramme 18 Punkte, Bochum fand ihn an diesem legendären Abend überhaupt nicht nett. Wenn er neben seinen Qualitäten unterm eigenen Korb, jetzt auch noch unter des Gegners Korb reichlich Unruhe verbreitet, na dann gute Nacht „die Anderen“, respektive „totaler Wahnsinn“ ihr ART Giants, dass so ein echter Typ in Düsseldorf aufläuft. Sowas nennt man dann wohl: Alles richtig gemacht bei der Kaderzusammenstellung!

Ich empfehle euch mal, am Samstag den 27.11. das Spiel gegen die Itzehoe Eagles anzuschalten, den Stream vom Spiel zu genießen und die Nummer 4 zu verfolgen. Ich kann mir mehr als gut vorstellen, dass Mr. Quadre Lollis jun. auch da wirbelt und ihr versteht, warum ich ein Fan Boy geworden bin.

Euer Heiko Sauer

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