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“Ich würde die Norm gerne schon dieses Wochenende abhaken….“

Vier Hundertstel Sekunden haben ihr zuletzt gefehlt für die EM-Qualifikation. Djamila Böhm bleibt trotzdem locker. Sie ist sicher, dieses oder nächstes Wochenende wird sie die nötige Zeit laufen, damit sie bei der Europameisterschaft in Berlin im August dabei ist. Umso schöner, dass sie am Wochenende erstmals im Nationalteam antritt, beim ersten Athletics World Cup in London.

Am Wochenende geht es nach London? Was erwartet sie da?

Dort findet der erste Athletics World Cup statt, das ist ein neuer Wettbewerb, bei dem mit Großbritannien, Frankreich, den USA, Südafrika, Polen, Jamaika, China und Deutschland acht Nationen in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten. Ich darf über 400 Meter Hürden an den Start gehen. Das ganze findet im Olympiastadion statt. Dort, wo 2017 die WM war.

Erwarten Sie viele Zuschauer?

Da hoffe ich drauf. Die Briten sind begeisterte Leichtathletikfans und daher verspreche ich mir eine super Stimmung. Das ist ein riesiges Stadion und ich hoffe, dass es einigermaßen voll wird.

Wir kam es zur ersten Nominierung im Nationalteam? Klingelt da einfach irgendwann das Telefon und der Bundestrainer ist dran?

Wir hatten das mit dem Trainerstab angestimmt. Ich wollte gerne vor der Europameisterschaft einen internationalen Einsatz laufen, um etwas Erfahrung zu sammeln. So haben wir uns entschieden, dass ich mit nach London fahre. Positiver Nebeneffekt: Ich habe noch ein Rennen mehr Zeit, um die EM-Qualifikation zu schaffen.

Das war zuletzt ja sehr knapp. Die EM-Norm liegt bei 56,50 Sekunden. In Rhede haben 4 Hundertstel Sekunden gefehlt. Sauer?

Da habe ich mich schon sehr geärgert. Vier Hundertstel ist sooo wenig, weniger als ein Wimpernschlag. Gerade über eine Strecke von 400 Metern ist das so ärgerlich. Das war zwar ein schwieriger Lauf, weil es sehr windig war auf der Strecke. Aber ich bin trotzdem gut gelaufen und habe das beste draus gemacht. Und dann fehlten die vier Sekunden und direkt nach dem Lauf war ich schon sehr enttäuscht.

Wie viele Chancen haben Sie noch für die Quali?

Drei. In London habe ich noch einen Lauf, bei der Deutschen Meisterschaft in Nürnberg eine Woche später gibt es einen Vorlauf und einen Endlauf, also zwei Chancen.

Werden Sie da langsam nervös?

Nein, ich komme ja langsam an die Bestform ran. Bei 400 Metern ist es normalerweise so, dass ich zum Saisonhöhepunkt – sprich zur EM oder zur DM – immer schneller und spritziger werde. Im Idealfall läuft man dann spät seine Bestzeit. Das war in den letzten Jahren auch so, da habe ich bei der Deutschen Meisterschaft die persönliche Bestzeit geholt.

Also bleiben Sie positiv?

Ja, ich bin zuversichtlich, dass es in London funktioniert. Aber ansonsten habe ich auch noch die Deutsche Meisterschaft. Das bin ich auch besonders motiviert, weil ich da auf jeden Fall meinen Titel verteidigen will. Aber ich würde die Norm gerne schon dieses Wochenende abhaken.

(PK)

 

 

 

 

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