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Immer auf die Kleinen…

Achtung Quizfrage:

Welcher Sport hat das Zeug dazu, Augen zu verknoten und einen beim Zuschauen schier rammdösig zu machen?

Genau, Tischtennis und wenn man sich den Stream

https://www.sportstadt-duesseldorf.de/live

der Sportstadt Düsseldorf anschaut, dann bekommt man den Beweis ins Wohnzimmer geliefert.

In Düsseldorf findet derzeit unter der – wie sagt man so schön – „Bubble“, also komplett abgeschirmt, das Finalturnier der Champions League statt. 15 Teams duellieren sich innerhalb einer Woche und krönen den Besten der Besten. Man darf zurecht stolz sein in der Landeshauptstadt, so ein Turnier stemmen zu können.

Kommen wir mal wieder zurück zum Thema „Augen verknoten“. Dieses kleine, leichte Teil – der Ball – prügelt der Aktive mit Vehemenz und Schläger, welcher einem Pizzaschieber für Kinder nicht unähnlich ist, über einen Tisch mit einem Netz, das darauf mittig und quer befestigt ist.

Foto: Kenny Beele

Der Ball aus Kunststoff (Zelluloid war zu leicht entzündbar und ist mittlerweile verboten und der roch tatsächlich irgendwie nach Gas beim abfackeln) wiegt mal grade 2,7 Gramm und ist 4 Zentimeter im Durchmesser. Dieses „Bällchen“ kommt auf eine Maximalgeschwindigkeit von rund 180 km/h, wenn der Ball vom Schläger abprallt. Wahnsinn.

Aber nur mal so im Vergleich:

Badminton: 420 km/h höchster je gemessener Wert (wobei der Ball extrem abgebremst wird durch seine Federn), Tennis: Immerhin 260 km/h und Squash: Sogar über 280 km/h.

180 km/h im Tischtennis kommt da zwar ein wenig bescheidener daher, aber viel zu oft für meine Augen immer noch zu fix.

Unerklärlich außerdem, wie die Profis so rasend schnell reagieren können – vielleicht hat der eine oder andere noch Forrest Gump und seinen Ping Pong-Wahnsinn im Kopf – es ging kaum verfolgbar flink hin und her, dass mir immer wieder schwindelig wurde beim Zusehen.

Wie muss es erst dem Ball ergehen, von zwei komplett austrainierten Spielern verdroschen zu werden, die Arme wie Pleuelstangen haben, zwar nicht so stählern, aber so schnell?

Jetzt ist die Gelegenheit, mal genau hinzuhören – es gibt ja keine unruhigen Zuschauer – ob der Ball vielleicht das eine oder andere „aua“ oder „autsch“ piepst, oder wohlmöglich auch ein „mehr davon“ oder „das geht noch härter“ schwadroniert. Wer weiß?

Vielleicht hört man außer dem „Pock“ auch nichts anderes, da ein Tischtennisball keine andere Aufgabe hat, als nur ein Tischtennisball zu sein und diese Aufgabe klaglos erfüllt.

Egal, eines ist aber klar, es ist ein wahnsinnig schneller Sport, spektakulär und hochinteressant zum Zuschauen. Ich freue mich darauf, bis Ende der Woche noch einige rasante Duelle über den Stream genießen zu dürfen. Meine Daumen für die Borussia aus Düsseldorf sind gedrückt!

Euer Heiko Sauer

 
 

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