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Immer die gleichen Nasen

Eine besonderes Merkmal des vermaledeiten Virus: Man sieht immer die gleichen Nasen in den Hallen zu den diversen Spielen.

Nun ist es mit den Nasen, wie mit den dazu gehörenden Menschen: Mal kann man sie gut um sich herum haben, kann sie gut riechen, mal nimmt man sie wie sie sind, nach dem Motto „sie sind halt da“ und dann wiederum fallen sie einem nicht auf.

Beim Zusehen der ART Giants im Comenius fiel mir auf – als ich so auf dem harten Stuhl am Pressetisch lümmelte – dass genau seit Beginn der Saison tatsächlich immer die gleichen „Nasen“ um mich herum sitzen, stehen oder toben. Die Fluktuation bewegt sich im niedrigen einstelligen Bereich.

Foto: Kenny Beele

Eine verschworene Truppe, eigentlich ja privilegierter Leute, die „arbeiten“ müssen, aber auch ganz sicher Fans sind.

In der Basketball-Halle, bei einer Kapazität von rund 500 Plätzen, kommt man sich mit den paar Engagierten auch nicht so übel verloren vor, als wenn beispielsweise im ISS Dome 100 Offizielle geballt auf den Klappstühlen wippen.

Ich gehe gerne zum Arbeiten zu den Spielen der Giants, der Besuch der DEG bereitete mir deutlich mehr Schwierigkeiten neulich, obwohl man sich da natürlich auch kannte. Die 13200 Plätze große Halle erdrückte einen förmlich und ohne Lärm von den Rängen – gerade im Eishockey so prägnant – fiel mir es definitiv schwer, den Spaß an diesem großartigen Sport zu finden.

Das ist Jammern auf hohem Niveau, zugegeben. Wie gerne würden sich die tollen Fans der DEG oder der ART Giants wenigstens einmal in dieser Runde wieder live vor Ort für ihren Lieblingssport begeistern – und ich nörgle rum.

Ich bin eben nicht nur ein Schreiberling, neben mir sitzen eben nicht nur die Fotografen oder die Jungs vom Stream, sondern auch echte Fans des Sports.

Emotionen gehören zum Sport und die hören sich nun mal bei 500 oder 13200 Zuschauern deutlich enthusiastischer an, als wenn sich ein paar Hanseln im großen Rund verteilen und schamhaft ein „heyyyy“, „Defense“ oder „sitz du Sau“ zum Besten geben.

So ganz langsam, wirklich langsam, gibt es Licht am Ende des Tunnels und wenn wir alle noch mehr aufpassen – hoffe ich – dass meine dicke Trommel am Ende der Spielrunde noch zum Einsatz kommt und das vor gefüllten Bänken und vielen neuen Nasen.

Wir werden sehen.

Euer Heiko Sauer

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