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In Darmstadt gelingt endlich ein Arbeitssieg

Trotz fahrigem Auftritt reicht es für Fortuna zu einem 2:1

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat endlich wieder einmal auswärts gewonnen. Ein überzeugender Dreier war das 2:1 in Darmstadt bei einem schwachen Gegner allerdings nicht. Luka Krajnc und Dawid Kownacki erzielten die Treffer zum vierten Auswärts-Erfolg in dieser Spielzeit. 

Großartige Umstellungen waren nach den beiden zumindest spielerisch guten Leistungen in der Mannschaft von Uwe Rösler nicht unbdingt zu erwarten. Trotzdem gab es zwei kleine „Korrekturen“. In der Abwehr erhielt Kevin Danso eine Pause, für ihn rutschte Luka Krajnc in die Mannschaft. Und auf der Bank saß erstmals Tyger-Lex Lobinger, der nicht nur den erkrankten Kenan Karaman vertreten sollte, sondern auch erste Erfahrungen im Profibereich sammeln sollte.

Darmstadt wollte in diesem Spiel letzte Zweifel am Klassenerhalt beseitigen, da Konkurrent Osnabrück tags zuvor in Karlsruhe gewonnen hatte. Fortuna konnte befreit aufspielen, weil allenfalls eine kleine theortische Chance noch auf den Aufstieg bestehen könnte. Den ersten Abschluss hatte zwar die Fortuna nach einem Flankenlauf mit Abschluss von Kristoffer Peterson, aber danach wirkten die Darmstädter wacher. Deshalb musste Uwe Rösler lautstark mehr körperliches Dagegenhalten von der Seitenlinie fordern.

Hoffmann muss früh verletzt ausgewechselt werden

Das passte dann auch halbwegs, und in der nächsten Phase eines unspektakulären Spiels neutralisierten sich beide Mannschaften. Fortuna brachte allerdings im Spiel nach vorne weniger zustande als der Gegner, der immerhin noch ab und zu bis zur Strafraumgrenze kam. So war es auch überraschend, dass direkt die erste Torsituation zum 1:0 für die Fortuna führte. Petersons Ecke leitete Marcel Sobottka auf Luka Krajnc weiter. Der Slowene köpfte aus drei Metern den Ball unbedrängt zur Führung ins Tor der Lilien. So hatte sich die Umstellung von Rösler bereits bezahlt gemacht. 

Nicht ganz so effizient wie die Fortunen präsentierten sich die Gastgeber, die einen Ballverlust von Krajnc nicht nutzen konnten, weil Kastenmeier den Schuss von Marvin Mehlem zur Seite abwehren konnte. Doch vor diesem Abschluss hatte sich Andre Hoffmann verletzt und musste ausgetauscht werden. Danso kam für ihn ins Spiel, es folgten aber keine Umstellungsprobleme bei der Fortuna.

Von einem guten Spiel der Gäste zu sprechen, wäre in dieser Phase jedoch übertrieben gewesen. Fortuna spielte ohne Tempo, inzwischen aber mit etwas mehr Ballsicherheit. Die Führung drückte sich jedenfalls nicht in Spielkontrolle aus. Immer noch wurden zu viele Bälle verloren.

Serda Drusun verwandelt den Elfmeter zum 1:1. Foto: Wolff

Die Darmstädter konnten daraus aber kein Kapital schlagen.

Kastenmeier verursacht unnötig einen Foulelfmeter

Das taten sie erst, als sich Florian Kastenmeier erneut wie in den vergangenen Spielen einen Fehler leistete. Der Torwart der Fortuna machte es 98-Torjäger Serdar Drusun leicht, indem er diesem anbot, sich im Strafraum über die Arme Kastenmeiers fallen zu lassen. Der Routnier auf Seiten der Platzherren nutzte nicht nur diese Chance, sondern er verwandelte auch den anschließenden Foulelfmeter, den Bibiana Steinhaus im Kölner Keller durchgewunken hatte, zum 1:1 (37. Minute). So war die Führung der Gäste wieder dahin, und es blieb beim insgesamt leistungsgerechten Remis zur Pause.

Auch nach dem Wechsel sah es so aus, als würden die Gastgeber deutlich engagierter auftreten. Drei leichte Ballverluste von Dawid Kownacki zeigten beispielhaft in den ersten Minuten nach der Pause, dass die Fortuna nicht mit dem letzten Biss in die Zweikämpfe ging. Ballverluste, spätes Angreifen und offene Räume erleichterten den keineswegs gut spielenden Darmstädtern das Spiel.

Mit der Einwechslung von Edgar Prib und Felix Klaus und der Umstellung auf 4-4-2 kam ein wenig mehr Leben ins Spiel des Rösler-Teams. Doch hinten führte ein Fehler von Matthias Zimmermann nach einer Stunde fast zur glücklichen Führung der Gastgeber. Erst rettete Kastenmeier, dann bereinigte Zimmermann selbst die Situation mit einer riskanten Grätsche.

Kownacki nutzt die zweite klare Chance der Gäste zum Siegtreffer

Dann zeigte endlich einmal Dawid Kownacki, der bis dahin mit blaß noch sehr positiv beschrieben wäre, was für ein Talent er hat, wenn er seine Stärken richtig einsetzt. Aus 20 Meter schloss er freistehend und sehr platziert nach einem Koutris-Anspiel ab. Der Ball schlug aus Torwartsicht unten links, unhaltbar für 98-Keeper Marcel Schuhen zum sehr glücklichen 2:1 ein. Darmstadt reagierte und hatte umgehend eine gute Möglichkeit durch Schnellhardt, dessen Schuss Kastenmeier an die Latte lenkte.

Die Gäste versuchten das Spiel zu beruhigen und zu kontrollieren. Immerhin gelang es nun meist, den Gegner weiter weg vom eigenen Strafraum zu halten. Und dann klappte es auch endlich mit dem Temperament bei der Balleroberung, wie es Kownacki bei einem Konter der Platzherren im Nachsetzen bewies. Oder Rouwen Hennings, der nach einer zu kurzen Kastenmeier-Abwehr im Fünfmeter-Raum den Ball energisch klärte. So nahmen die Fortunen letztlich den Dreier mit nach Hause.

Statistik:
Darmstadt: Schuhhen – Herrmann, Pfeiffer, Höhn, Holland – Rapp, Schnellhardt (74. Kempe) – Skarke (74. Clemens), Mehlem, Berko (80. Honsak) – Dursuhn
Düsseldorf: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann (25. Danso), Krajnc, Koutris – Bodzek (55. Prib) – Peterson (86. Borello), Sobottka, Piotrowski (55. Klaus), Kownacki – Hennings
Kader: Wolf – Klarer, Hartherz, Ofori, Lobinger
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)
Zuschauer: 0
Tore:  0:1 (20.) Krajnc, 1:1 (37.) Dursun, 1:2 (62.) Kownacki
Gelbe Karten: Holland / Piotrowski (3.)
Beste Spieler: Pfeiffer, Skarke / Peterson, Sobottka
Spielnote: 4
Spielfazit: Fortuna tat sich sehr schwer, den eigenen Rhythmus zu finden und das angebrachte Engagement zu zeigen. Zum Glück für die Gäste war Darmstadt an diesem Tag aber so schwach, dass diesmal nur einer von mehreren krassen Fehler bestraft wurde.

Stimmen:

„Es war ein umkämpftes Spiel von zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Wir haben es vielleicht etwas mehr gewollt. Die Effizienz hat diesmal gestimmt. Ich weiß nur, dass wir drei Punkte mehr haben. Wir haben uns intern besprochen, und wir halten uns an unseren Plan. Der ist für heute aufgegangen.“
Rouwen Hennings, Stürmer der Fortuna

„Wir haben nicht gut gespielt, aber als Team gut funktioniert und stark verteidigt. Und die drei Punkte waren das Wichtigste.“
Luka Krajnc, Verteidiger der Fortuna

„Die erste Hälfte war nicht gut. Wir haben gute Mentalität gezeigt. Mein Tor widme ich meiner Tochter Lena, die heute Geburtstag hat. Wir werden alles bis zum Ende der Saison versuchen.“
Dawid Kownacki, Siegtorschütze der Fortuna

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