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„In der Mannschaft spüre ich das Feuer“

Bascats-Trainer Kubendrarajah ist voller Vorfreude

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

INTERVIEW Die Capitol Bascats Düsseldorf sind wieder im Training. Fünf neue Spielerinnen hat der frisch gebackene Aufsteiger in die Basketball-Bundesliga der Damen bislang verpflichtet und der erste Test gegen einen Liga-Konkurrenten wurde am Samstag mit 73:63 gegen Halle gewonnen. Wir sprachen mit Trainer Dhnesch Kubendrarajah über den Stand der Vorbereitung auf den Ligastart und die zweite Pokalrunde am 18./19. September bei Alba Berlin.

Herr Kubendrarajah, wie groß ist die Vorfreude auf die neue Saison in der höchsten deutschen Liga?
Dhnesch Kubendrarajah: Wir sind jetzt in der dritten Woche der Vorbereitung und sind gut vorangekommen, mussten nur einige Inhalte wiederholen, weil die österreichischen Nationalspielerinnen Simone Sill und Anja Fuchs-Robetin erst nach Lehrgängen dazugestoßen sind. Anja wird dann auch noch mit ihrem Nationalteam Ende August in Kanada sein. So müssen wir die Inhalte entsprechend variieren.

Wie ist die Stimmung im Team mit einigen neuen Spielerinnen?
Kubendrarajah: Die einzelnen Charaktere kommen miteinander sehr gut klar. Das Team ist schon regelrecht zusammengewachsen, da wird auch in der Freizeit einiges gemeinsam unternommen. Niemand zieht sich zurück, und es hilft Spielerinnen aus dem vergangenen Jahr zu haben, die meine Philosophie kennen und die Grundstimmung vermitteln. Im vergangenen Jahr musste ich von Null anfangen, weil mich niemand im Team kannte. Jetzt müssen wir vor allem im Detail arbeiten.

Wie würden Sie Ihr Team charakterisieren?
Kubendrarajah: Wir haben eine sehr athletische Mannschaft mit schnellen Spielerinnen. Das Team ist hungrig, weil wir Akteurinnen haben, die zu den Besten in der 2. Liga zählten, und nun zeigen wollen, dass sie auch in der Bundesliga mithalten können. Man spürt das Feuer, alle wollen sich beweisen. Deswegen haben wir auch nicht nur Spielerinnen mit Erstliga-Erfahrung geholt.

Worauf legen Sie am meisten Wert?
Kubendrarajah: Ich pflanze meiner Mannschaft keine spezielle Philosophie auf. Ich richte mich nach den Spielerinnen und ihren Fähigkeiten und Talenten. Ich schaue, was zum Team passt. In diesem Jahr werden wir stark an der Ausdauer arbeiten, weil wir wie gesagt von der Schnelligkeit und Athletik kommen wollen, um das Tempo im Spiel über hochhalten zu können. Die besten Spielerinnen aus der zweiten Liga, die für ihre Klubs meist zweistellig getroffen haben, müssen sich aber jetzt mehr ins Team einbringen und dafür effektiv sein. Alle müssen verstehen, dass sie nicht so viel Punkte mehr erzielen werden, wie bisher, weil um sie herum nun viel mehr Talent ist. Das ist für mich auf jeden Fall eine sehr spannende Aufgabe. Im Test gegen Bundesligist Halle waren die Punkte schon gut verteilt, so dass wir auf einem guten Weg sind.

Bascats-Trainer Dhnesch Kubendrarajah hat klare Vorstellungen. Foto: Beele

Wie zufrieden waren Sie mit diesem Test?
Kubendrarajah: Es hat gut gepasst. Wir haben eine gute Verteidigungsleistung gezeigt und nur 19 Punkte in der ersten Hälfte zugelassen. Insgesamt haben wir das Spiel bis auf die letzten Dreier des Gegners gut kontrolliert. Zudem haben Anja Fuchs-Robetin sowie die leicht verletzte Wendi Bibbins, die US-Amerikanerin auf unserer Centerposition, noch gefehlt. Ob wir zufrieden sein dürfen, werden wir sehen, wenn wir die anderen Teams einschätzen können.

Wie sieht es mit der Halle aus?
Kubendrarajah: Wenn sich nichts großartig mehr an den Zahlen der Covid-Erkrankten ändert, werden Zuschauer erlaubt sein. Wie viel es dann sein dürfen, weiß ich nicht genau. Unsere Halle an der Ellerstraße wurde umgebaut, und wir dürfen übergangsweise dort weiterspielen. Die Anzeigetafel wurde ausgetauscht, wir haben eine 24-Sekunden-Anlage über den Körben, und auch die digitale Infrastruktur wurde den Erfordernissen angepasst. Die Stadt unterstützt uns da auch sehr. Das ging schnell, und wir sind sehr dankbar. Am 25. September geht es dann gegen die Eisvögel USC Freiburg in der Liga los. Unser erstes Heimspiel ist am 1. Oktober um 16 Uhr gegen den Herner TC

Wie stark ist die Konkurrenz in der ersten Liga, und was ist das Saisonziel der Bascats?
Kubendrarajah: Das ist schwierig zu sagen, weil einige Teams einen personellen Aderlass hatten, andere neue, starke Spielerinnen verpflichtet konnten oder einen neuen Trainer geholt haben. Wir müssen um den Klassenerhalt spielen. Da wir mit den Rheinland Lions die Liga als Aufsteiger aufgefüllt haben und es zuletzt keine Absteiger wegen der Pandemie gab, werden in der kommenden Saison gleich vier Teams aus der 14er-Liga absteigen. Der Achte kommt hingegen schon in die Play-offs. Wir müssen abwarten und werden dann schauen, wie sich die Lage darstellt. Primär wollen wir die Klasse halten. Diese Sichtweise ist vernünftig, um der Mannschaft kein übertriebenes Ziel vor die Nase zu setzen.

Das nächste Vorbereitungsspiel der Bascats ist am Samstag, 28. August, gegen Den Helder, um 14.30 Uhr in der Halle Eller Straße 84.

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